Red' nicht, tu es!

Blue Laserboy

Erbaut 2004, Bauzeit ca. 100 Stunden 

Tja, wie kam’s? 
Ich hatte viel Arbeit, also leider wenig Zeit zum Modden. Ich war auch selten zu Hause… meist war ich in Leipzig (bis Mitte 2004). 
Und mein damaliges Laptop nervte: „…föööööööhnlärmundröhr…“ 

Die ELECTRON TUBE MACHINE leistete in Leipzig als multimediales Gebrauchsgerät gute Dienste. Es reichte notfalls auch dazu, dem unter mir wohnenden Hausbesitzer die Kohlensäure mittels Röhrenverstärker, Stage-Boxen und GoldenBrown von den Stranglers aus der Pulle zu schießen… 

Jaja, die ELECTRON TUBE MACHINE… 
… gefiel (und gefällt) mir immer noch. Die ist auch leise, hat sie doch eine Passivkühlung. Allerdings ist bedingt dadurch und durch die Bauart ist die CPU-Leistung beschränkt. Zum Arbeiten waren eben die 933 vom VIA-EPIA zu wenig. Also musste was Schnelleres her, aber eben auch ohne die Geräuschkulisse eines startenden Jets oder dem wöchentlichen Prüfen des Wassers auf Level und Pilzbefall -> ich sach nur Quaak! So blieb nur Passivkühlung. 
Das wiederum passt aber nicht so zu kleinen Gehäusen, sprich es ist zu warm da drin! Also habe ich, nächtelang und mit viel Kaffee, eroiert, was so zu haben ist, habe gerechnet, was gehen könnte, habe fachlichen Rat herangeholt, um die Heatpipes zu berechnen, evtl. selbst zu bauen… 
…kurz: „Es geht nicht und klappt nicht und überhaupt… einen Laser offen laufen lassen…“ 
Das hatte ich doch… 
… schon mal gehört? Kannte ich doch? 
„Einen V8 kann man nicht bauen, einen Röhrenverstärker kann man nicht mit einem PC verheiraten, einen alten Ölkühler kriegt man nicht sauber und Plexi muß immer durchsichtig sein…“ waren alles solcherlei Kaliber! 
Und ich machte, was ich bis jetzt immer gemacht habe in solchen Situationen: 
Die können mir alle die Pupe schmatzen, es geht trotzdem! 
(Behauptete ich einfach mal!) 

Schluß, Aus, Ende… 
… es wurde nicht mehr gerechnet, es wurden Fakten geschaffen! 
Am 25.02.2004 lag der ganze Krempel vor mir im Wohnzimmer! (in meiner Leipziger Wohnung) 
Board, Festplatte, DVD-RW, DVD-CDRW-Combo, NT, Fernsteuerung, Edelstahlbügel, Lötkolben! 
Was ich noch brauchte, war das Case. Programmiert hatte ich alles und ein paar Tage später fuhr ich zu einem Fräsbetrieb und habe mittels CAD/CAM die Fertigung aufgenommen… 

Warum kein Fertig-Passiv-Case? 
Ehrlich gesagt, weil sie aussahen, wie ein schwarz angemalte Eisenklötze! Das Design war, mit Verlaub gesagt, zum reihern… 
Egal, wie gut die waren, sowas diqualifiziert sich schon durchs Design. Außerdem arbeiteten diese Cases fast ausschließlich mit der Casewand als Kühler. Ich möchte aber gewisse optische Aspekte nicht vermissen, wodurch sich so eine „Kühlrippennachaußendreh“-Lösung bei mir verbot. 
Allerdings musste ich die Wärme ausschließlich über Konvektion und Kamineffekt abtransportieren, was wiederum mit erheblichen Problemen verbunden war. Das Case musste innen ein definierte Luftführung haben und großzugig sein, damit es klappt. Platz wiederum hatte ich aber nicht, weil alles schön klein bleiben sollte… 

 

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Was steckt drin? 

CPU: P4 2,4GHz 
FP: 120 MB/7200rpm 
Board: Shuttle irgendwas 
DVD: Standard-DVD-RW 
Kartenleser 
Passives 350Watt Netzteil (enthält mehrere Heatpipes) 
TEAC DVD-CDRW-Combo (aus nem Notebook) umgebaut für offenen Betrieb. Insbesondere die Sicherheitsfunktionen waren mir wichtig. Der Laser sollte ja nicht da so irgendwie durch die Gegend leuchten! Also ist das alles gesichert, damit selbst der DAU sich nicht wehtun kann. 
Eine große Heatlane für die CPU
Ein großer Passivkühler für die GPU 
Heatpipefestplattenkühler 

Verbleib

Der BLUE LASERBOY war seit Mitte 2004 problemlos im Betrieb. Es war immer noch die erste Windows-Media Installation drauf und der Mod war jeden Tag mehrere Stunden in Betrieb. Alles ohne Lüfter! 
Ein Jahr läuft er in einem geschlossenem Rack, allerdings als unterster PC im Rack, so daß er von unten die Kühle Luft bekam. Trotzdem kackte erst das Netzteil, dann die Graka und zum Schluß das Board halb ab. Kurz gesagt, ich hatte die Faxen dicke. Blue Laserboy wurde durch einen 17″ iMac ersetzt und kam in mein privates Museum! 

2014 habe ich in bei Auflösung meines „Privatmuseums“ zerlegt und recycled.