Red' nicht, tu es!

2024: Skandinavien

Termin: 2. Septemberwoche bis erste Oktoberwoche.

Nach einer gewissen Findungsphase, ob wir auf dem Hinweg übers Baltikum fahren oder nicht, haben wir entschieden, schon wegen der vielen Dinge, die es dort zu sehen gibt, das Baltikum lieber zu einem anderen Zeitpunkt, dann aber exklusiv, zu bereisen. Es wäre doch schade, Polen, Estland, Lettland und Litauen nur einfach zu „durchrasen“, anstatt genug zeit zu haben, die Schönheiten dort ohne Zeitdruck zu genießen.

Des weiteren haben wir beschlossen, trotz unseren Hundes auf dem Hin- und Rückweg die Fährverbindung Rostock-Trelleborg, bzw. Trelleborg-Rostock zu nutzen.

Da wir früh genug dran sind, haben wir auch Kabinen buchen können, in die wir unseren Hund mitnehmen können. Alternativ könnte man seinen Hund auch in einem Zwinger tun, was ich unserem Bazi nicht antun will, oder aber ohne Kabine mit ihm einfach „an Deck“ zu bleiben: Erlaubt sind alle Bereiche, in denen keine Teppiche liegen. Da aber die Fahrt rund 7 Stunden dauert und ich keiner Erfahrungen mit solchen Fähren habe (ich kenne nur mehr oder weniger vertrauen(un)würdige Fähren von vor 40 Jahren im Mittelmeer), ist es mir lieber, eine Kabine zu haben.

Und ja, die Fährefahrten hin- und zurück sind fest gebucht. Interessant ist der preisliche Aspekt.

Der reine Landweg über Dänemark und Öresundbrücke kostet hin und zurück nicht weniger, als die Fähre Rostock-Trelleborg und dauert jeweils einen Tag länger. Die Fährverbindungen Rostock-Gedser in Kombination mit dem Öresundticket kostet genausoviel, wie Rostock-Trelleborg. Für die Verbindung Rostock-Gedser und Puttgarden-Rødby gilt das gleiche, das Kombiticket ist, Dieselkosten mitberechnet, genauso teuer und kostet auch jeweils einen halben Tag.

Kurzum, als Frühbucher haben wir für die Fähre Rostock-Trelleborg für Womo (6-8m, Höhe bis 4m), zwei Erwachsene, eine Innen-Haustierkabine hin und zurück 260€ gelöhnt.

Würden wir den Landweg nehmen, hätten wir schon alleine 50 Liter Diesel abgefackelt, bis wir von Hamburg in Malmö wären. Dazu kämen noch die Brückenkosten für und Öresundbrücke, rund 200€ einfach. Selbst mit Rabatt kommt man nicht unter den Fährenpreis.

Da wir von zu Hause nach Rostock, wie auch nach Hamburg die gleiche Entfernung haben, spielt das bei unserer Betrachtung keine Rolle.

Also ist dies geklärt: Wir nehmen die Fähre.

Dann noch etwas zur Preisgestaltung der Fähren: Es ist gut, wenn man verschiedene Tage und verschiedene Fährzeiten berechnen lässt. So haben wir über hundert Euro gespart, weil wir nicht am Wochenende oder über Nacht fahren, sondern an einem Wochentag am Nachmittag, Abends um ca. 22:00 ankommend. Mit einem Wohnmobil ist das kein Problem, für Hotelzimmerurlauber meist schon. Als schon merken, immer antizyklisch buchen, nicht, wenn alle wollen, sondern dann, wenn wenige wollen.

da nun das geklärt ist, geht es an die Detailplanung. Es ist aber nicht so, dass wir eine feste Route mit vorgebuchten Plätzen etc. fahren, sondern wir legen eine Basisroute fest und eruieren alle auf dieser Strecke liegenden wichtigen Punkte wie besondere Sehenswürdigkeiten, Stellplätze/Campingplätze, Gasversorgung (wir nutzen Autogastankstellen, haben keine Tauschflaschen) etc. etc.

Auch legen wir erstmal fest, wo wir auf jeden Fall länger bleiben wollen, also zwei Übernachtungen oder sogar drei. Das Ganze ergibt dann eine Route, die innerhalb des gegebenen Zeitraums machbar ist. Darüber hinaus bleiben ca. 5 Tage Luft. D.h. wir haben die Möglichkeit, irgendwo länger zu bleiben, oder einfach mal einen „Schlumpftag“ (Pausentag) einzulegen, ohne die Gesmtplanung zu ändern. Sollten also die norwegischen Straßen noch langsamer zu befahren sein, wie ich es sowieso glaube, dann ist das auch kein Beinbruch. Dan wird eben irgendwo ein Zusatztag eingeschoben.

Diese Verfahrensweise haben wir schon bei unseren Radreisen genutzt, um keinen Stress zu haben und flexibel zu bleiben.

Nun nutze in ein Routen-Planungsprogramm, in dem ich die Abmessungen unseres Wohnmobils eingeben kann und in dem ich nahezu alle Informationen abrufen kann, einschließlich aller (!) Sehenswürdigkeiten. Das kann sogar ein wenig viel werden, weil jeder krumme Stein dort erwähnt ist. Dann wird durchgesehen, was davon denn für uns vpon Relevanz sein könnte. Nur das findet dann Aufnahme in unsere Streckenplanung.

So ist bspw. die Gorsa-Brücke für uns mit 153m über Grund die höchste Fußgängerbrücke Europas ein Muß. Ob wir allerdings die Landschaftsroute Sognefjellet, den höchsten Pass Nordeuropas fahren, wird wetterabhängig sein: Schneit es, werden wir es uns verkneifen, ist es neblig, besteht aber ein gute Chance, oben auf über 1430m eine Sicht über die Wolken zu erhaschen.

Auch ist es eben nicht klar, ob wir lieber die 49km langeLandschaftsroute Aurlandsfjellet über die Hochebene mit bis zu 1389m nehmen werden, oder doch lieber den Tunnel, der mit seinen 24,5km Länge der längste Autotunnekl der Welt ist, nehmen werden. Auch das ist von dem Zeitmanagement, vom Wetter und von der persönlichen Tageskondition abhängig.

Ich denke, man kann sehen, dass so eine Reise nur eine Generalplanung umfassen kann, in den Details aber dann doch Tag für Tag, Schritt für Schritt, variieren kann.

Hier ein Blick auf den derzeitigen Planungsstand. Die Zahlen sagen übrigens nichts über die Übernachtungen aus, es sind lediglich Positionsnummern.

Das war’s jetzt mal…

…es wird demnächst fortgesetzt.

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