Red' nicht, tu es!

2024: Skandinavien, September 2024


Inhaltsverzeichnis

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Warum Norwegen?

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Nun, wir hatten uns bei längeren Urlauben mit Wohnmobil, Mobile home oder Wohnwagen meist südlich orientiert, also Kroatien, oder eben mit dem Fahrrad Westeuropa oder Süd-Osteuropa.

Da aber mittlerweile unser geliebtes Kroatien selbst im September/Anfang Oktober überlaufen ist, könne wir leichten Herzens darauf verzichten.

Bei einer Unterhaltung mit meiner Frau im Januar sagte ich mal so, dass ich das Nordlicht gerne mal sehen würde. Und nach Hammerfest möchte ich ich auch einmal. Der Gedanke mit Hammerfest wurde mir als Schüler eingepflanzt, als ich einen Lehrer hatte, der erzählte, dass er Ende der 60er Jahre mit einem VW-Käfer mit Kommilitonen in Hammerfest war. Das war in der 6. Klasse. Seitdem hat mich die Idee mit Hammerfest nie losgelassen.

Jedenfalls beschlossen wir in unserem Gespräch, dass wir das Polarlicht selbst in Augenschein nehmen wollten. Eine guter Kompromiss vom Termin ist September, weil Tag und Nach einigermaßen ausgeglichen sind, Polarlichter zu diesem Zeitpunkt wieder besser zu sehen sind und das Risiko von Schnee überschaubar ist.


Wie kommt man da hin?

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Nach einer gewissen Findungsphase, ob wir auf dem Hinweg über Polen, dem Baltikum und Finnland fahren oder nicht, haben wir entschieden, schon wegen der vielen Dinge, die es dort zu sehen gäbe, diese Route lieber zu einem anderen Zeitpunkt, dann aber exklusiv, zu bereisen. Es wäre doch schade, Polen, Estland, Lettland und Litauen nur einfach zu „durchrasen“, anstatt genug Zeit zu haben, die Schönheiten dort ohne Zeitdruck zu genießen.

Des weiteren haben wir beschlossen, trotz unseren Hundes auf dem Hin- und Rückweg die Fährverbindung Rostock-Trelleborg, bzw. Trelleborg-Rostock zu nutzen. Da wir früh genug dran waren, haben wir auch Kabinen buchen können, in die wir unseren Hund mitnehmen können. Da aber die Fahrt rund 7 Stunden dauert und ich keiner Erfahrungen mit solchen Fähren habe (ich kenne nur mehr oder weniger vertrauen(un)würdige Fähren von vor 40 Jahren im Mittelmeer), ist es mir lieber, eine Kabine zu haben. (später stellten wir dann fest, dass das mit Hund recht entspannt funktioniert)

So, die Fährefahrten hin- und zurück wurden fest gebucht. Interessant dabei war auch der preisliche Aspekt.

Der reine Landweg über Dänemark und Öresundbrücke kostet hin und zurück nicht weniger, als die Fähre Rostock-Trelleborg und dauert jeweils einen Tag länger. Die Fährverbindungen Rostock-Gedser in Kombination mit dem Öresundticket kostet genausoviel, wie Rostock-Trelleborg. Für die Verbindung Rostock-Gedser und Puttgarden-Rødby gilt das gleiche, das Kombiticket ist, Dieselkosten mitberechnet, genauso teuer und kostet auch jeweils einen halben Tag.

Kurzum, als Frühbucher haben wir für die Fähre Rostock-Trelleborg für Womo (6-8m, Höhe bis 4m), zwei Erwachsene, eine Innen-Haustierkabine hin und zurück 260€ gelöhnt.

Würden wir den Landweg nehmen, hätten wir schon alleine 50 Liter Diesel abgefackelt, bis wir von Hamburg in Malmö wären. Dazu kämen noch die Brückenkosten für und Öresundbrücke, rund 200€ einfach. Selbst mit Rabatt kommt man nicht unter den Fährenpreis.

Da wir von zu Hause nach Rostock, wie auch nach Hamburg die gleiche Entfernung haben, spielt das bei unserer Betrachtung keine Rolle.

Also war dies geklärt: Wir nehmen die Fähre.

Dann noch etwas zur Preisgestaltung der Fähren: Es ist gut, wenn man verschiedene Tage und verschiedene Fährzeiten berechnen lässt. So haben wir über hundert Euro gespart, weil wir nicht am Wochenende oder über Nacht fahren, sondern an einem Wochentag am Nachmittag, Abends um ca. 22:00 ankommend. Mit einem Wohnmobil ist das kein Problem, für Hotelzimmerurlauber meist schon. Als schon merken, immer antizyklisch buchen, nicht, wenn alle wollen, sondern dann, wenn wenige wollen.


Wie macht man eine Detailplanung

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Da nun das geklärt war, ging es an die Detailplanung. Es ist aber nicht so, dass wir eine feste Route mit gebuchten Plätzen etc. fahren wollten, sondern wir legten eine Basisroute fest und eruierten alle auf dieser Strecke liegenden wichtigen Punkte wie besondere Sehenswürdigkeiten, Stellplätze/Campingplätze, Gasversorgung (wir nutzten LPG-Tankstellen, haben keine Tauschflaschen) etc. etc.

Auch legten wir erstmal fest, wo wir auf jeden Fall länger bleiben wollten, also zwei Übernachtungen oder sogar drei. Das Ganze ergab dann eine Route, die innerhalb des gegebenen Zeitraums machbar wäre. Darüber hinaus blieben ca. 5 Tage Luft, d.h. wir hatten die Möglichkeit, irgendwo länger zu bleiben, oder einfach mal einen „Schlumpftag“ (Pausentag) einzulegen, ohne die Gesamtplanung zu ändern. Im Hinterkopf war auch der Verdacht, dass norwegische Straßen evtl. doch langsamer zu befahren sein würden, als ich es sowieso glaubte. (Das hat sich dann später als zutreffend herausgestellt)

Ich nutzte in ein Routen-Planungsprogramm, in dem ich die Abmessungen unseres Wohnmobils hinterlegt sind und in dem man nahezu alle Informationen abrufen kann. Das kann sogar ein wenig viel werden, weil jeder krumme Stein dort erwähnt ist. Wir hatten durchgesehen, was davon denn für uns von Relevanz sein könnte. Das fand dann Aufnahme in unsere Streckenplanung.

Ich denke, man kann schon sehen, dass so eine Reise nur eine Generalplanung umfassen kann, in den Details aber dann doch Tag für Tag, Schritt für Schritt, variieren kann. Zu Hause am Schreibtisch zu entscheiden, wo ich wann übernachten will, ist wenig zielführend.

So haben wir eine Streckenplanung gehabt, diese aber je nach Tageserkenntnissen oder -entscheidungen angepasst und neu durchgerechnet.

Unser Route, wie wir sie letztendlich wirklich gefahren sind. Wir sind 8477 Kilometer gefahren, die Karte weist 8530 Kilometer aus. Das liegt daran, dass sie die Schiffskilometer mitrechnet und wir auch Strecken teilweise mehrfach gefahren sind.


Noch eine Woche bis zum Start

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Wir haben unser Womo noch in der Werkstatt zur Inspektion gehabt. Alles soweit klar. Nun geht es ans Einräumen. Stück für Stück einräumen.

Unser Bazi (Dackel) musste das letzte Mal zum Tierarzt. Für Norwegen braucht man eine Bandwurmbehandlung und die ist etwas tricky: Innerhalb 28 Tagen zweimal behandeln und dann gilt sie 28 Tage zur Einreise nach Norwegen. Macht man nur eine Behandlung, gilt sie nur 5 Tage.


Unsere „Waschmaschine“

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Herr Arist Dethleffs, der Gründer von Dethleffs Caravans hatte 1931 einen Caravan („Wohnauto“) für seine Familie gebaut. Dabei hatte er ein Detail eingebaut, das angeblich hervorragend funktionierte:

Er baute im Boden des Wohnwagens eine verschließbare Wanne ein, in die Schmutzwäschen mit Wasser und Waschpulver getan wurde. Das Waschen übernahm dann die Strasse durch die Bewegungen bei Fahren.

So haben wir uns auf eine „Waschmaschine“ à la Dethleffs geeinigt: Da wir nicht wissen, wie oft und wo wir Gelegenheit haben werden, zu waschen, haben wir das Prinzip von Dethleffs aufgegriffen.

Somit besorgten wir uns ein 20 Liter-Weithalsfass besorgt und einige „Waschkugeln“ zur mechanischen Einwirkung.

Das Fass wird ganz hinten im Fahrzeug positioniert, um so die meisten Bewegungen abzubekommen. Den Rest sollten die norwegischen Straßen erledigen.


Abends ging’s los nach Berlin

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Nach einem stressigen Tag, es mussten noch Übergabe, Reparaturen und Erledigungen für unseren Betrieb gemacht werden, waren wir um 19:30 abfahrbereit.

Die letzte Änderung am Womo war ein paar Tage vorher erfolgt:

Wir haben ein Trennvorhang zwischen dem Fahrerhaus und dem hinteren Teil eingebaut. So arbeitet die Klima im Fahrerhaus besser und wenn es kalt ist, lässt es sich während der Fahrt gut warm halten, ohne die Truma zusätzlich zu bemühen.

Also tuckerten wir los Richtung Berlin, wo wir am nächsten Morgen noch bei der TwinsCompany vorbei schauen wollten. Also nächtigten wir in der Goerzallee, was wir schon öfters gemacht hatten.

Die Twins Company ist eine Firma, die Hotelräumungen und Firmenräumungen durchführt. Dort kann man oft qualitativ hochwertige Einrichtungen zu günstigen Preisen kaufen. Wir sehen dort immer wieder mal gerne vorbei, weil oftmals echte Schnäppchen dabei sind.


Berlin -> Rostock

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Nun, wir hatten etwas länger geschlafen und waren erst um 10:00 bei Twins Company. Macht nichts, wir waren im Urlaub, nicht auf der Flucht.


Nachdem wir dort eine Weile rummarodiert hatten, liefen uns tatsächlich noch einige Dinge bis ins Wohnmobil nach.

Da wir den Rödel nicht mit zum Nordkap nehmen wollen, haben wir uns einen Karton geben lassen und alles da rein gepackt. Das möchten wir am Montagmorgen, bevor wir auf die Fähre fahren per Postpaket nach Hause schicken.

Nachmittags wir dann voller Tatendrang los Richtung Rostock. Aber nicht lange, dann standen wir schon wieder!

Für Städter mag es vollkommen normal sein, im Stau zu stehen bzw. mit zähflüssigem Verkehr zu leben. Uns als Landmenschen stört der Gestank, die Ampeln, die Verkehrsführung… kurz, ich bin froh, nicht in einer Stadt leben zu müssen. Da sind mir morgens unser Piepmatzen, der Hahnenschrei und der übern Hof laufende Fuchs lieber.

Es wurde aber schnell leerer, denn der Grund für den Stau waren 2 defekte Fahrzeuge auf der Mittelspur in einem Abstand von ca. 500 Metern

Der Rest der Fahrt verlief recht ereignislos. Endlich waren wir schließlich in Rostock…

Wir fanden einen brauchbaren Stellplatz unterhalb der Petrikirche. Für den Sonntag haben wir dann noch ein wenig eingekauft, gegenüber waren einige Supermärkte und Geschäfte.

Temperaturmäßig war zwar mit 32°C immer noch gefühlt „Sahara“, aber es kühlte doch langsam etwas ab. Den Krempel vom Einkaufen noch verräumen…

Am Abend noch ein wenig gelesen und mit der Strecke beschäftigt. Für Morgen hatten wir ein wenig Sightseeing in Rostock geplant. Unsere Fähre geht Übermorgen, Montagnachmittag.


Rostock & Warnemünde

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Rostock ist es wert, dass man es sich ein wenig genauer ansieht.

Also zuerst zur Petrikirche. Dort erfuhren wir, Glückes Geschick, dass Tag des offenen Denkmals ist, also ausgewählte Denkmäler/historische Gebäude ohne Eintrittsgeld zu bezahlen ist, besichtigt werden können. So ging es dann eben auf den Turm der Petrikirche, um erstmal einen Überblick zu bekommen.

Von oben hatte man dann eine schöne Aussicht und wir konnten uns ein wenig ein Bild machen über Rostock. Die Petrikirche hatte seit 1942 keinen Turmhelm mehr, sondern nur noch ein Notdach. Erst 1994 wurde wieder ein neuer kupferbeschlagener Turmhelm aufgesetzt.

Da das Wetter gut war, gab es natürlich auch einiges zu sehen. Aber auch ein Blick in den Dachstuhl des Turmhelms ist bemerkenswert.

Dann ging es weiter durch wunderschöne Gassen zur Nikolaikirche. In diesen Gassen fielen mir die Unmengen an Steuerberater, Unternehmensberater o.ä. auf. Es scheint hier einen großen Bedarf daran geben. Man sollte aber nicht vergessen, das am untersten Ende der ganzen Wertschöpfungskette Arbeiter stehen, die mit ihren Hände Arbeit all die wunderbaren Berater indirekt mitbezahlen bzw. miterwirtschaften müssen. 
An der Nikolaikirche angekommen, staunten wir nicht schlecht, denn man hat in dieser Kirche Wohnungen eingebaut.

Ist für uns einfach ein wenig schräg, wenn an einem Kirchenportal Klingelknöpfe in inflationärer Menge zu sehen sind. Aber naja, wenn es der Sache dienlich ist…

Wir haben dann in einem kleinem Kaffee im Schatten eines großen Baumes gefrühstückt… oder besser gesagt gespätstückt, denn es war ja schon fast 11:00.

Danach entschlossen wir uns auf Grund der großen Hitze, eine Stadtrundfahrt zu machen. Die war dank des Fahrers und Erzählers wirklich gut. Es war nicht das Herunterleiern von überall nachlesbaren historischen Daten, sondern auch viele persönliche Schilderungen der Stadtentwicklung nach 1945.

Danach machten wir uns auf den Rückweg, wobei wir noch das über 500 Jahre alte Hausbaumhaus besichtigten. Dabei wird die ganze Hauskostruktion von den 4 Außenwänden und einem dicken Balken in der Mitte getragen. Dies ermöglichte zu damaliger Zeit sehr große Räume. 

Der große Steher trägt das ganze Haus. So richtig interessant wird es im Keller, wo das Fundament dieses Stehers ist. Aber erst einmal muss man da hinkommen…

Geschafft, die Treppe war wirklich eng, aber nun das Fundament.

Auf diese Steine können sie bauen! Die müssen das Gewicht des Hauses tragen. Dafür boten solche Häuser sehr große Räume für Lager, Kontore etc. und waren in der Raumaufteilung recht flexibel.

Zu sehem der erste Stock mit einer weiteren Treppe zum Kontor, das man leider nicht betreten durfte.

Anschließend ging es zurück zum Wohnmobil, weil wir noch zum Fährhafen wollten, um uns anzusehen, wo da was ist, damit wir am nächsten Tag nicht orientierungslos suchen müssen.

Wir beschlossen, die nächste Nacht in Warnemünde zu verbringen. Also ab nach Warnemünde. Um 19:00 waren wir dort und beschlossen, dort zu übernachten. Also Online die Kurtaxe bezahlt und gut war.

Der Strand war nicht weit, wir also dann ab zum Strand. Dieser war auch für FKK freigegeben. Also, raus aus dem Klamotten und in der Dämmerung rein ins Wasser. Das war das Richtige, um sich abzukühlen.

Ja, sogar unser Hund ging ins Wasser, was wundert, denn er hat nur ein enges Fenster bezüglich Betriebstemperatur. Das liegt zwischen 19° und 21°C. Darüber mag er nicht und darunter zappelt er vor Kälte. Das gilt nur, wenn er trocken ist. Er war aber im Wasser, folglich nass. Also verschob sich seine Betriebstemperatur und er zappelte bei abendlichen warmen 23 Grad.

Wir genossen noch eine Weile den Strand.

Im Dunkeln ging es dann zurück. Es gab noch einen Salat als Abendessen und gut war.


Fähre nach Trelleborg und die erste Nacht in Schweden

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Unsere Fähre fuhr von Rostock nach Trelleborg. Allerdings Abfahrt erst um 15:10, Ankunft in Trelleborg um 21:10.

So haben wir vormittags noch ein wenig rumgesantelt (gebummelt), ein paar Besorgungen gemacht und das Paket mit den Neuerwerbungen aus Berlin Richtung Heimat geschickt.

Um13:00 sind wir dann in den Fährhafen zur StenaLine und haben eingecheckt. Kein Problem, Ausweise hergezeigt und schon hatten wir die Tickets, Kabinenschlüssel und Zettel fürs Wohnmobil. Sodann ging es in die zugewiesene Wartereihe. Dort habe ich noch die Gaszufuhr geschlossen, denn LPG auf Schiffen muss auf See zugedreht sein.

Dann, als es losging, rein in den Bauch des Schiffes. Ist fast wie ein Parkhaus, nur alles aus Stahl und mit Einweisern. Die Schiffe dieser Größe haben Eisenbahnwagons, LKWs, Transporter, Wohnmobile und alle Arten von PKWs an Bord.

Alles noch mal geprüft, zugeschlossen und mit Monika und Hund ab in die Kabine, dort erst ein wenig umgesehen und auf die Abfahrt gewartet.

Beim Ablegen wollten wir natürlich an Deck sein. Es war sehr windig und es versprach zwar keine unruhige, für uns aber gewöhnungsbedürftige Fahrt werden.

Als wir dann genug gefroren hatten ging’s wieder in die Kabine, Duschen und ein wenig schlafen.

Als wir in Trelleborg ankamen, war es bereits dunkel. Das Entladen dauert auch noch mal eine ganze Weile, bis alle die Fahrzeuge wieder ausgefädelt sind, die man vorher möglichst platzsparend eingefädelt hatte. Endlich erreichten wir die Rampe, wir be“treten“ schwedischen Boden.

Da wir möglichst zügig weiter wollten und weil wir an Bord einige Stunden geschlafen hatten, entschlossen wir uns, noch ein Stück weiter in die Nacht zu fahren.

Rund 150km später haben dann auf einem verstecktem Fussballplatz mit erlaubter Campingnutzung in Markaryd Nachtquartier gefunden. Bezahlt wird mit einem Umschlag, in dem man das Geld steckt und in einem Briefkasten wirft. 

Da wir möglichst zügig weiter wollten und weil wir an bord einige stunden geschlafen hatten, entschlossen wir uns, noch ein Stück weiter in die Nacht zu fahren.

Rund 150km später haben dann auf einem verstecktem Fussballplatz mit erlaubter Campingnutzung in Markaryd Nachtquartier gefunden. Bezahlt wird mit einem Umschlag, in dem man das Geld steckt und in einem Briefkasten wirft. 


Markaryd -> Gävle

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Morgens die Sonne begrüßte uns und nicht weit, hinten an den Bäumen ist ein Fluß, ab dem eine Badestelle ist. Allerdings wäre mir das Wasser etwas zu kalt gewesen, so weit ging die Liebe dann doch nicht.

Unser netter kleiner Übernachtungsplatz bot Dusche und Toiletten, was wir natürlich nutzten.

Beim Frühstück haben wir dann beraten, ob wir Stockholm „mitnehmen“ sollten oder lieber passieren. Da am Wochenende schlechtes Wetter am Nordkap angesagt war, beschlossen wir, so schnell es geht, die „Nordkap-Rennstrecke“ zum schnellstmöglichen Erreichen des Nordkaps zu nutzen.

Nordkap-Rennstrecke:

  • E4 (Schweden)
  • E20 (Schweden)
  • E18 (Schweden)
  • Riksväg 56 (R56) (Schweden)
  • E16 (Schweden)
  • E4 (Schweden)
  • E8 (Finnland)
  • E75 (Finnland)
  • E6 (Norwegen)
  • E69 (Norwegen)
  • Nordkaptunnel (Norwegen)
  • Nordkap (Norwegen)

Das hieß, Stockholm rechts liegen zu lassen und die Ostsee entlang möglichst schnell Richtung Norden zu fahren. So fuhren wir dann los Richtung Gävle. Das heisst eigentlich Richtung Jönköping.

Um wieder auf gut ausgebaute Strassen zu kommen, waren aber erst ein paar Kilometer Schotterstrasse angesagt.

Irgendwann waren wir dann auf der schwedischen Autobahn E4. Die Autobahnen sind sehr eintönig und man wird schnell müde, was auch mir passiert ist.

Deswegen übernahm Monika das Volant und ich genoß es, die Landschaft, die Natur generell und auch die Häuser und Riesen-LKWs zu bewundern. 

Uns fiel auf, dass es in Schweden offenbar größere LKWs gibt. Ich denke, die werden so 60 Tonnen haben. Die Zugmaschinen sind wie bei uns, aber die Anhänger erheblich größer, aber auch die Sattelzüge sind erheblich größer…

Nach Jönköping fuhren wir die ganze Zeit am Ufer des zweitgrößten See Schwedens entlang Richtung Örebro. Auch unser Bazi hatte ab und an Spass.

Wir sahen Häuser und Hütten, deren Bauweise wir eher nur aus „Lönnerberga-Filmen“ oder „Pipi-Langstrumpf“ kennen.

Zwischendurch machten wir eine kleine Rast. Dabei entdeckte ich eine Entleerungsstation für unseren Toilettentank. Das nutzte ich dann auch, denn einer der zwei Tanks war voll. Und schon ging’s weiter.

Einige Stunden später hielten wir an einem Mäckes, um einen Kaffee und ein paar Chili-Nuggets zu holen. Ich war der letzte Kunde, dann fiel die EDV aus (ich schwörs, ich hab nix gemacht) und sie schlossen prompt den kompletten Laden. Aber ich habe noch meine zwei Cappu bekommen, weil die schon in der EDV waren…

Danach für ich wieder weiter, weil die Eintönigkeit der Strecke, trotz grandioser Natur, wirklich schläfrig macht. Ich war also nicht der Einzige, der damit zu kämpfen hatte.

Irgendwann erreichten wir auch Gävle, entleerten unseren Grauwassertank und bunkerten Trinkwasser. Wir fanden einen Stellplatz am Hafen und gut war. 


Immer der Ostsee entlang bis zur finnischen Grenze

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Wir sind früh aufgestanden, da wir doch ein wenig Kilometer machen wollten. Also noch eine Runde mit dem Hund, eine Tasse Kaffee, ein Overnight Oat und los ging’s.

Irgendwie war ich nicht so richtig fit und wir wechselten schnell. Monika fuhr und ich genoss den Beifahrersitz. 

Mittags haben wir an einem Supermarkt angehalten und ein paar Sachen eingekauft, um Brotzeit zu machen. Auf dem Parkplatz sah ich dann einen Opel Kadett. Der hatte aber ein paar PS mehr, wie die Serie vor 50 Jahren. Zuerst fiel mir das dezente Motortuning auf und die optimierte Abgasführung…

…und auch an den Reifen wurde wohl leicht was gemacht.

Vermutlich waren auch sie Bremsen etwas schwach, so dass man zusätzlich einen Bremsfallschirm montierte!

Schon beeindruckend, was man so alles aus einem 1,2-Liter-Kadett so alles rausholen kann. 🙄

Wir übernachteten auf einem Autobahnparkplatz. Da hatte ich zwar kein Internet, aber ruhig war es dort jedenfalls. Und es war, wie fast überall in Schweden, eine Toilette dort. Nicht nach Frauen und Männern getrennt sondern einfach für beide Geschlechter (und alles, was sich dazwischen verortet). Des weiteren gibt es bei fast jeder Autobahntoilette eine Entleerungsmöglichkeit für Chemie-WCs.

Zum Nordkap haben wir noch 800km.


Das Weihnachtsmanndorf und das Polarlicht

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Morgens sind früh raus, haben schwach angefangen und dann stark nachgelassen!

Im Ernst, ein richtiges Frühstück gemacht und dann noch die imperiale Standardprozedur durchgeführt. Star Wars Fans wissen was gemeint ist. (Überschüssige Last loswerden).

Unser Bazi macht sich auch gerade „abflugbereit“.

Wir haben noch in Schweden getankt, denn der Sprit in Schweden war rund 30¢ billiger, als in Finnland. Gluck…gluck… gluck und schon waren knapp 100 Liter im Tank verschwunden.

Danach ging’s zur Grenze und schwupps… waren wir in Suomi (Finnland). Es dauerte auch nicht lange, dann hatten wir Rovaniemi, das Weihnachtsmanndorf am Polarkreis erreicht.

Oben der Polarkreis und unten ein Mann, der mit seinem Hund den Polarkreis überquert. Bei 17 Grad und Wind bis 4.

Hier soll also der Weihnachtsmann leben. Schön, wenn es in deutschen Supermärkten ab August Lebkuchen gibt, kann ich auch im September den Weihnachtsmann besuchen!

Und weil wir natürlich den ganzen Nepp auch mitmachten, wollten wir ein paar Ansichtskarten nach Hause schicken. Das geht am besten, wenn man Essen geht.

Bei mir gab es dann Rentierfleisch. Ich glaube, das Tier hieß Rudolph. Na egal, es hat geschmeckt. Zu den Rentieren komme ich noch später…

Da hier Besucher aus ganz Europa kommen, gibt es natürlich noch einen recht weltmännisch wirkenden Baum mit den Entfernungen zu bestimmten Städten.

Berlin ist auch drauf.

Aber es fehlte leider das wichtigste: Hienheim war nicht drauf. Das hat Monika natürlich sofort korrigiert!

Danach gings auf Landstrassen durch Finnland. Dabei entdeckten wir vorausschauende Verkehrsplanung.

Wenn nun die 2-spurige Landstrasse zur 6-spurigen Landstrasse ausgebaut werden soll, braucht man nur einen Maler und der Job ist getan.

Nochmal zu den Rentieren: Wir haben doch einige Rentiere gesehen, nicht wenige davon vor unserer Kühlerhaube.

Kurzum: Rentiere haben keine innere Uhr und tauchen zu jeder Tag- und Nachtzeit auf. Sie gehen (!!), nicht rennen, von einer Strassenseite auf die Andere, lassen sich dabei viel Zeit und tun dies gern hinter unübersichtlichen Kurven oder Strassenkuppen. 


Wenn entgegenkommende Autofahrer aufblinken, dann bedeutet das: Es stehen Rentiere auf der Strasse. Dummerweise sind die Rentiere, sofern sie nicht gerade weiss sind, so gut getarnt, dass man sie erst im letzten Moment sieht.

Bei Inari hielten wir kurz, um Bazi zu entwässern. 

Dabei entdeckte ich ein Schild und stellte fest, dass ich Russland noch nie so nahe war, wie jetzt.

Luftlinie vielleicht 20km. Egal, wir weiter, noch eine Tankstelle gesucht, denn der Diesel ist in Finnland ist angeblich bis zu 50¢ billiger, wie in Norwegen. (was dann letztendlich so nicht gestimmt hat)

Die Grenze nach Norwegen war Boris-Becker-mäßig: Bin ich schon drin? Oh, ich bin schon drin!

In Norwegen fuhren wir dem Sonnenuntergang entgegen (in nord-westlicher Richtung) 

Das Farbenspiel war wirklich grandios.

Und es wurde immer besser…

Menschenleere Landschaften, Strassen bis zum Horizont und einen Sonnenuntergang, der ewig dauert! Das liegt an der flacheren Stellung der Sonne zur Erde.

Letztendlich schafften wir es nicht bis zum Nordkap (dann eben Morgen), dafür fanden wir einen Platz zum Übernachten an einem der vielen Seen.

So, nach einer Brotzeit ging Monika ins Bett, denn wir wollen früh los, nur mit einem Müsli-Frühstück, um die letzten gut 200km zum Nordkap zu bewältigen. 
Ich war mit der erreichten Strecke nicht zufrieden, aber wenn man bedenkt, rund 650km auf Landstrassen mit 80 bis 100 schlauchen auch, wenn man ständig den Strassenrand nach eventuellen Rentieren absucht.

Als ich vorm Schlafengehen nochmals mit Bazi zum Entwässern draussen war, sah ich dann das Polarlicht. Da wir wirklich in einer einsamen Gegend waren, wo kein Fremdlicht störte, sah man es recht gut.

Auch wenn unsere Kameraaustattung nicht für sowas tauglich ist, denke ich, kann man doch erahnen, was da zu sehen war, wenn man denn wollte.

Monika lag im Bett und ich machte sie darauf aufmerksam. Sie blickte nur kurz raus, sagte, sie sehe nichts und legte sich wieder hin.

Ich dagegen zog es vor, dem Schauspiel noch eine ganze Weile zuzusehen, fasziniert von ein wenig physikalischem Schauspiel, das für mich so neu ist, wie es für die Menschen hier fast alltäglich ist.


Am Nordkap

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Am Morgen hat mich Monika um 4:30 geweckt, weil die Morgendämmerung so toll ist. Hat mich echt gefreut, hatte ich doch bis in die Puppen dem Nordlichtmaximum zugesehen (ca. 23:00-24:00)

Um 5:30 bin ich dann gezwungenermaßen aufgestanden. Der Grund war banal: Wenn Monika mich wach macht und der Hund das merkt (ich könnte ja jederzeit wieder einschlafen, ich war beim Bund!), dann jodelt der rum, bis ich mit ihm spazieren gehe. 

Also ich um 5:30 hoch und mit dem Hund los. Der Sonnenaufgang war immer noch da, welch Wunder und als ich zurück kam, war Monika tief und fest am Schlafen. (Hrrgttnchml!).

Ich also wie im Urlaub oft Kaffee gekocht (auch meine Frau hat Urlaub!) und irgendwann um 7:30 hab ich sie aus dem Bett geschmissen. 

Nach einem ausgibiegem Frühstück ging los. Zum Nordkap waren es noch knapp 200 km. 

Was uns immer wieder faszinierte, war der Himmel mit seinem Wolkengebilden, -gebirgen und -formen. Sowas kennen wir von zu Hause nicht. 

Die Strassen führten zuerst schnurgerade durch menschenleeres Gebiet. 

Bis wir wieder auf größere Strassen kamen und immer wieder links und recht Häuser auftauchten. Unter größere Strasse versteht man in Norwegen eine Strasse, auf der zwei LKWs sich begegnen können und mit 50cm Abstand mit jeweils 95 aneinander vorbeirattern…

Man beachte die Wolken. Ich in kein Meteorologe oder Seemann, ich kann die Wolken nicht lesen, aber schön sehen sie jedenfalls aus.

Für uns erscheint das Lebensumfeld der Menschen, die hier leben, sehr interessant, für die Manschen hier ist es Alltag, nicht zu vergessen der arktische Winter mit seiner, je nach geografischer Lage, mehrmonatigen arktischen Nacht. 

Wir stellten fest, hier werden in erster Linie Rentiere und Schafe gezüchtet. Auf der Strasse zum unpassenden Moment ist beides blöd.

Man ist auch bemüht, die Strassen auszubauen, was uns durch eine Baustelle geführt hat und unsere gerade geputzte Scheibe war schlimmer, wie vor dem Putzen.

Ein Blick aus der Tür verrät uns, hier kann unser Hund mal richtig Gassi gehen. 

Also Auto zurückgelassen und los, runter zum Strand. 

Da war es aber so kalt und windig, dass unser Hund gar nicht so schnell zappeln konnte, wie er fror. Seine Freunde an dem Spaziergang war nach 5 Minuten vorbei, aber Monika verfiel gerade wieder der „Steinesammleritis“. Es dauerte also…

Wieder weiter auf langen einsamen Strassen, immer wieder Rentiere am Rand oder auf der Strasse. Es scheinen aber Rentiere mit den Pelikanen verwandt zu sein, denn vor Jahren im Donaudelta haben wir es nie geschafft, ein vernünftiges Foto von einem Pelikan zu machen.

Ebenso mit den Rentieren: Entweder ist nur der Arsch drauf, oder der Kopf und wenn alles drauf ist, ist das Bild unscharf. Hrrgttnchml!

Auf dem nachfolgendem Bild habe ich die Rentiere mal mit riten Kreisen markiert, so dass man sich vorstellen kann, wie schwer man sie oft sieht. 

Bis 1984 konnte man nur per Fähre zum Nordkap gelangen. Seitdem gibt es einen 7 km langen Tunnel unter dem Meer hindurch. Man fährt ein und es geht mit 9% Gefälle nach unten, dann geht es eine Weile eben dahin und dann geht s wieder mit 9% Steigung nach oben. Und es war der erste Tunnel, in dem ich Nebel erlebt habe (keine Abgase oder Rauch, sondern NEBEL). Entsprechende Warnschilder gibt es auch. 

Hier das Schild an der Einfahrt. Neben dem Namen und der Länge steht auch drauf, dass er 212 Meter unter dem Meeresspiegel durch führt.

Bei der NaviApp am Handy sieht man, das die Strasse „durch“ das Meer führt. 

Danach wieder einsame Strassen, wobei uns mehr und mehr Womos entgegen kamen. Das sind die, die etwas später fahren und denen begegnen, die etwas früher kommen.

Hoppala… und wieder ein Rentier…

Endlich da!

Das obligatorische „Kugelfoto“, Glückes Geschick auch noch bei schönem Wetter. Kein Nebel und Wind 6 ist schönes Wetter! Aussteigen aus dem Auto ist aber eher an der windabgewandten Seite angesagt gewesen, weil man sonst kaum die Tür aufbekam. 

Ein Mann und sein Hund unter einer Stahlkugel am nördlichsten Punkt Europas, der mit einem Auto erreichbar ist. 

Und hier natürlich die bessere Hälfte von mir, ohne die das alles gar nicht möglich gewesen wäre.

Da der Parkplatz leer war, haben wir uns einen tollen Platz in der ersten Reihe, aber abseits der Nordkaphallen gesucht. Am Abend war alles voll, es rentiert sich also, wenn man azyklisch fährt!

Erstmal einen Kaffee und die Welt retten… ähh Mails checken… 😉

Einfach schön, aber sehr windig. Der Platz füllt sich langsam, es kommen immer mehr Wohnmobile, die alle die Nacht hier verbringen wollen. Nicht die Wohnmobile, sondern deren Besitzer. Ein illustres Clübchen aller Nationalitäten.

Trotz der Sonne und 11°C war die gefühlte Temperatur irgendwo bei -5°C.

Wir also in die Nordkaphallen, einem unterirdischen Bauwerk mit Filmvorführungen, einer Kirche und viel Informationen. Dort gibt es einen „Balkon“, den wir natürlich auch testeten.

Jaaaa…. war ganz iun Ordnung, dort war der Wind nicht ganz so stark.

Innen einiges für die Bildung…

Zurück zum Auto (wieder einmal) den Sonnenuntergang bewundert.

Ja, der Duc hat uns bisher gut überall hingebracht. 

Und auch das Polarlicht war wieder, wenn auch schwach zu sehen. Es lässt sich nur schwer fotografieren, weil wir alle heutzutage keine vernünftige Kameras nutzen, sondern das, was uns die Handyindustrie als Kamera verkauft. Trotzdem, zwei Bilder, um das vielleicht die Faszination ein wenig zu vermitteln. 


Auf nach Hammerfest

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Da mich unser Hund morgens aus dem Bett geworfen hatte und ich mit ihm zum „Entwässern“ ging, kamen wir auch an der Weltkugel vorbei, die vollkommen von Touristen befreit einsam im Sonnenaufgang die Stellung hielt. 

Mittags wurde es Zeit, auf Wiedersehen zu sagen und das Nordkap zu verlassen.

Als ich in der Schule war, hatte ich einen Erdkundelehrer, der erzählte, dass er als Student in Europas nördlichster Stadt, Hammerfest gewesen sei. Mit einem VW-Käfer sind die in den späten 60ern nach Hammerfest gefahren.

Seitdem stand für mich fest, dass ich einmal im Leben Hammerfest sehen möchte. Nun, da Hammerfest vom Nordkap „nur“ 210km entfernt ist, wollten wir da hin. 210km in Norwegen heisst 4 Stunden Autofahrt.

Und unser Bazi ist wieder auf Beobachtungsposten und überblickt die Lage…

…stellt jedoch fest: „Immer noch lauter Steine, ich kann beruhigt meinen Beobachterposten verlassen.“

Wir genossen die wunderbare Landschaft und irgendwann hielten wir einer schönen Stelle an.

Man täuscht sich übrigens sehr in den Entfernungen, es sieht alles so nah aus als könnte man es direkt greifen, aber in Wirklichkeit…

…sind es 3,5 Kilometer bis zum Fjord runter. 

Ach ja… Rentiere gab’s auch wieder bis zum Abwinken. Trotzdem gefallen sie mir jedesmal wieder.

Ab uns zu kommen wir durch kleine Orte, bei denen man sich schon fragt, von was oder wie leben die Menschen hier? Und was machen sie in der Polarnacht, die ja doch 2 Monate dauern kann?

Ebenso sind nicht alle Brücken breit, es gibt doch immer wieder einspurige Brücken…

…sowie endlose lange Straßen.

Plötzlich eine Baustelle, auf der mir doch tatsächlich ein Buckel entgangen war. Mehr im Video. Übrigens… ich bin nicht zu blöd zum Schalten, sondern das Stück war sehr steil und der Motor musste mitbremsen. Zu meiner Zeit hat man sowas noch gelernt, heutzutage können viele nicht mal mehr einen Schalter fahren.

Am Ortsanfang von Hammerfest war ein Supermarkt, in dem wir noch einige Lebensmittel einkauften. Manche Dinge dort scheinen aus purem Gold gefertigt zu werden, zumindest dem Preis nach.

Und ich liebe Lakritz, in Bayern Bärendreck genannt, also habe ich mich mit einigen Kleinigkeiten aus Lakritz eingedeckt.

Obendrauf gab es noch ein Lakritzeis. So wie ein Magnum, nur eben außen mit Lakritzüberzug. Mag halt nicht jeder, ich jedoch liebe es.

Wir erreichten das Zentrum von Hammerfest und fuhren sofort Richtung „Isbjørnklubben“ aka „The Polar Bear Society“ aka „Eisbärenclub“.

Ich wollte mich um eine Mitgliedschaft im Eisbärenclub bewerben. Dies kann man nur persönlich in Hammerfest. Als Clubmitglied hat man das lebenslange Recht, den Eisbärenclub in Hammerfest so oft man will, kostenlos zu besuchen. 

Leider war er schon geschlossen. Soweit ich in Erfahrung bringen konnte, sollte er am nächsten Vormittag wieder öffnen und ich wollte nochmals mein Glück versuchen. 

Wir haben uns also ein Platz für die Nacht gesucht und beim Bezahlen mit Easypark festgestellt, dass der Parkplatz bis Montagmorgen kostenlos war. Gut, war zwar nicht Voraussetzung, nimmt man aber gerne mit.

Da unser Bazi gelüftet werden musste, ging ich in wenig am Meer entlang, wo ich ein nettes Bänkchen fand, auf der ich mich niederließ und den Abend genoß.

Bazi konnte rumlaufen, wobei ihm die Felsen irgendwie nicht zu behagen schienen. Ein Dackel ist eben nicht so geländegängig, ist ja auch kein Gebirgsschweißhund.

Der Ausblick aufs Meer und Hammerfest war einfach großartig.

Wieder zurück machten wir noch Brotzeit. Ich hatte von einem Gast vor einigen Wochen ein Sixpack rumänisches Bier geschenkt bekommen. Das haben wir mit bis hierher mitgeschleppt. Das Bier dürfte also über 5000km Autofahrt hinter sich haben: 1500km von Rumänien bis Bayern und 3600 von Bayern bis nach Hammerfest.

Verrückt? Dachte ich auch erst, aber nachdem ich weiß, was in Hammerfest eine Dose Bier kostet, ist mir sogar die CO2-Bilanz wurscht. 

Und zack, das war’s, müde waren wir, geh’n zur Ruh‘, machten beide Augen zu.


Richtung Süden…

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Morgens wurden wir von einem ohrenbetäubendem Lärm geweckt. Nun gut, so ein Schiffshorn kann schon so eine ganze Bucht mit Bergen drum rum beschallen. Aber dass das so laut ist, hätte ich nicht gedacht.

Nun… zum Eisbärenclub. Es war natürlich nicht offen, obwohl offen sein hätte sollen. Nachdem ich Kontakt aufgenommen hatte, denke ich, klappt das noch mit der Aufnahme in den Club. Das muss ich abwarten.

Das Rathaus von Hammerfest. Nur so, als Beweisfoto.

Nochmal einen Blick zurück nach Hammerfest. Im übrigen war Hammerfest früher ein wichtiger eisfreier Hafen für Wal- und Robbenfänger. Heutzutage lebt Hammerfest u.a. von Gas, dort gibt es die größte Erdgasverflüssigungsanlage Europas, und es ist angeblich auch geplant, dort eine Raffinerie zu bauen.

Wir fuhren erst die Küste entlang, wo wir wieder wunderschöne Plätze sahen und tolles Wetter hatten.

Auch sieht man immer wieder Lachsfarmen. Auf dem Bild sieht man die runden Kreis im Wasser, dies sind die „Lachsbecken“, besser gesagt riesige Netzkörbe mit Schwimmern am oberen Rand. 

Wir kamen immer höher und die Vegetation änderte sich.

In der Hochebene (ca. 400m über Meeresspiegel) war dann wieder eher karger Bewuchs.

Auch die Strassen wurden wieder gerade und lang…

Wir kamen in Alta an und besuchten sogleich das Alta Museum, das einerseits die Lebensweise der Menschen in der Gegend, aber auch politische Konflikte thematisiert, andererseits im Freigelände auf 5km Rundweg zu den Felsritzungen aus der Steinzeit von 6500 v. Chr. bis 2500 v. Chr. Es ist für entsprechend Interessierte einen Besuch wert.

In der Nähe von Alta fanden wir einen Stellplatz auf einer Waldlichtung. Nein, nicht wild Campen, sondern es war ein offizieller Platz, der überwiegend von Fischern genutzt wird, weil er direkt am Alta-Fluß liegt. 

Und Abends gab es wieder Polarliechter zu sehen. 

Und ja, die Polarlichter erscheinen wenig spektakulär, aber wenn man dem ständigen Wechsel der Muster zusieht, kann man sich der Faszination kaum entziehen. Leider hatten wir keine Kamera mit langer Belichtungszeit.


Alta – Nordlichtkathedrale, dann nach Ankerlia/Gorsabrua

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Der Morgen war wunderschon in Alta. Unser Stellplatz war ruhig und morgens kam die Sonne raus zum Wecken.

Nun… wir hatten Dreckwäsche. Also versuchten wir, den uralten Trick von Herrn Dethleffs zu kopieren. Herr Dethleff hatte in seinem Wohnwagen eine verschließbare Wanne in den Boden eingebaut, in dem die Wäsche zum Waschen kam und während der Fahrt durch die Bewegungen gereinigt wurde.

Wir säbelten natürlich kein Loch in unseren Kastenwagen, aber ein Faß tat es auch. Also erst Wäsche rein… 

…dann Waschkugeln und Waschmittel…

…natürlich einen besonderen Zusatz, Wasser drin, Deckel drauf und ab in den Kofferraum. Den Rest machen (hoffentlich) die Fahrbewegungen. Aber die Strassen durch die Fjords lassen uns da sicher nicht im Stich.

In Alta besuchten wir dann noch die Nordlichkathedrale. Das Kirchengebäude ist außen komplett mit Titan verkleidet, während es innen modern und sehr ausdrucksstark wirkt.

Die Beleuchtung an der Wand symbolisiert das Polarlicht mit seinen oft so erscheinenden Lichtbändern.

Auch so kann die Interpretation von Jesus aussehen: Nicht Jesus der Leidende, der sich für uns opfert, sondern Jesus der Segnende, der Zuversichtliche, der uns Kraft gibt.

Bei der Gelegenheit zünden wir noch ein paar Kerzen an. Der Eine versteht’s, der Andere kann das Bild überspringen. 

Einkaufen waren wir auch noch, dabei fiel uns diese Theke auf: Ist wohl so in Deutschland nicht denkbar.

Als dann ab auf die Küstenstrasse und Fjord um Fjord umrundet. Allerdings entstehen immer mehr Tunnel und jeder Tunnel spart zwischen 20 Minuten und mehreren Stunden der Fahrzeit, die man brauchte, bevor der Tunnel existierte. Ich denke, Norwegen dürfte Tunnelland Nummer 1 in Europa werden, wenn es das nicht schon ist.

Die Strassen und die Aussicht waren immer wieder grandios und fesselten uns jedesmal aufs Neue.

Ja… immer diese Radfahrer. Ehrlich gesagt hatte auch schon mal überlegt, die Eurovelo 11 (Osteuroparoute Nordkap-Athen) zu fahren, was aus privaten Gründen nicht mehr in Frage kommt.

Normalerweise wird per Verkehrsschild gewarnt, entweder vor Schafen, Elchen oder Rentieren. In diesem Fall wird vor Elchen und Rentieren gewarnt.

„La Montanara“ für’s Objektiv. 

Und immer wieder die Lachsfarmen. Irgendwo muss ja der Lachs herkommen, den Deutschland schon alleine so verkonsumiert.

Auf den Bergen immer noch Schnee.

Da wir morgen versuchen wollten, die Gorsa-Brücke zu erreichen, eine Fußgängerbrücke über ein Fjord in rund 150m Höhe, hatten wir beschlossen, bei Ankerlia, einer alten Mine, zu übernachten. Nach 6 km Schotterpiste abseits der Strassen waren wir dort. 

Eigentlich recht einsam und wunderschön. Uneigentlich war das Erste, was ins Auge stach, die Parkinformation. Aber gut, ich wusste, das dieses ganze Gebiet Parkzone ist. Dafür habe ich eine App, mit der ich die entsprechenden Gebühren problemlos begleichen konnte. Andere brauchen Parkuhren oder Parkzettel, ich melde mich nur an und unsere Autonummer ist hinterlegt, wird dann minutengenau abgerechnet.

Noch einen Abendspaziergang zum Fluss…

…in dem immer noch Wasser aus den Schneefeldern und den Hochmooren läuft.

Von hier aus wären es zur Gorsa-Brücke 3,6km Wanderweg zu Fuß gewesen, wir wollten jedoch am nächsten Morgen den Schotterpass bis zu einem Wanderparkplatz fahren. Wir dachten auch daran, bis zum Gipfel, der noch rund 15km weiter wäre, zu fahren. Letztendlich sind wir aber nicht bis zum Gipfel gefahren.


Die höchste Fußgängerbrücke Europas

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Abends hatten wir noch die Wäsche aus unserem Wäschefass genommen. Die Fahrbewegungen und Einwirkzeit hatten die Wäsche wirklich sauber gemacht. Allerdings mussten wir sie nun noch trocken bekommen. Draußen war es kalt, aber windig. 

So hatten wir zwei Stühle aufgestellt, die Wäsche darüber gehängt und über Nacht den Wind arbeiten lassen. Und siehe da, es funktionierte, die Wäsche hatte fast Schrankfeuchte.

Im Hintergund auf dem Bild mit der Wäsche sieht man alte verbogene Stahlträger. Die sind von der alten Brücke: Die hat das Hochwasser mitgenommen.

Also bauen sie gerade eine neue Brücke, aber nur noch als Fußgängerbrücke, da keine Fahrzeuge mehr zur alten Kupfermine rüber müssen.

Wir folgten sodann der Schotterstrasse weiter nach oben. Auch über diese Brücke über eine Schlucht muss man fahren. Sieht schlimmer aus, als es ist. Da wir nur 4 Tonnen wiegen, kein Problem.

Wenn man so hoch sitzt, wie wir in unserem Ducato, dann genießt man die Aussicht ohne Geländer in der Optik. Dem Einen oder Anderem würde das vermutlich „Flöhe im Bauch“ bescheren.

Immer weiter geht es nach oben, Serpentine um Serpentine die Schooterstrasse hoch. Sie führt sogar bis nach Finnland rüber auf einen Berggipfel, der allerdings schon in Finnland leigt. Zumindest, wenn man den Aussagen eines Mechanikers auf der Brückenbaustelle in Ankerlia glaubt.

Und unser Bazi war nur noch ganz Nase angesichts der tausend neuen Gerüche, die da so vorbei wehten.

Wie man sieht, teilweise erster Gang mit 1200 Umdrehungen. Schön, wenn man einen Motor hat, der sein volles Drehmoment schon bei 1500 U/min anliegen hat.

Angekommen: Wir fanden einen Parkplatz. Wer nun glaubt, so weit draußen kassiert keiner, der täuscht sich. Das ganze Gebiet ist als Parkzone deklariert und hat einen Code. Mit einer App kann man das dann abrechnen.

Nochmal ein Warnschild, dass, egal was passiert, niemand anderer die Verantwortung trägt, wie der Betreffende selbst. Das gehört in Deutschland wieder eingeführt! 

In Norwegen ist es so, dass Trottel, die im Grün rumsteigen und runterfallen eben sich selbst beseitigt haben und somit den Genpool der Unbelehrbaren verringert haben. Leider führt das nicht dazu, dass die Dummen aussterben: Es kommen einfach immer wieder zu viele Neue dazu. 

Aber ja, im Ernst, es gibt in Norwegen Stellen, an denen immer wieder mal ein(e) Depp(in) runterfällt. Der letzte mir bekannte Fall brachte einer Frau, die meinte, sich an eine Kante zu stellen/setzen, wo es ein paar Hundert Meter senkrecht runtergeht, einen Freiflug mit ausreichender Dauer, um das Leben noch einmal Revue passieren zu lassen.

Das ist natürlich dann wie ein Elfmeter im Hühnerstall, legt sich aber bald wieder und die Menschen lernen nicht daraus, bzw. halten sich selbst für schlauer wie die bedauernswerte Frau.

So sieht dieser Weg zur Gorsa-Brücke ja recht harmlos aus. Allerdings ist da wo die Pfeile sind, eine Schlucht mit Steilwand. Wer also meint, da rumlaufen zu müssen, kann recht schnell 150m senkrechten Freiflug bekommen.

Deswegen erscheint es besser, auf dem Weg zu bleiben und darauf zu achten, wo man hintritt. Es ist alles bestens markiert und ausgeschildert, so daß man eigentlich nicht unabsichtlich den Weg verlassen kann.

Ja wo laufen sie denn? Auch Schutzhütten gibt es hier. Hatten doch auch wir auf unserer 4km langen Wanderung festgestellt, wie launisch das Wetter sein kann. Wenn man weiß, dass dort Wanderer oft mehrere Tage in den Bergen und ohne Handynetz unterwegs sind, macht das auch Sinn. 

Fast da! Ausgeschildert ist jedenfalls gut.

Vermutlich alte Rohrleitungen vom Kraftwerk. Und nein, auch wenn es erstmal so aussieht, die Schaufel ist nicht alt, die hat einen Plastikgriff! Aber der Gag ist gut.

Die Stelle ist interessant, geht es doch einen Meter hinter mir 20 Meter senkrecht runter. In Deutschland wäre da ein Geländer oder gesperrt, hier ist es nicht auf dem Weg und wer da hin geht, tut dies auf eigenen Gefahr. Es gibt übrigens auch Stellen, das geht es 150 Meter runter. 

Im Bereich um die Brücke haben sie allerdings, wie hier, einen Zaun hingemacht. Anscheinend war die Zahl der Unbelehrbaren doch zu groß und der Weg zu nah an der Kante. Und man sieht die Brücke. Die sieht eigentlich harmlos, wenn nicht banal aus.

Aber nicht jeder kann da rüber gehen. Monika ist schon auf der anderen Seite.

In der Mitte ist ein Podest, weil sie dort regelmäßig Bungee-Jumping machen. Ich bin gerade dort am Fotografieren, würde mich aber nie an so einem Gummistraps runterstürzen wollen. 

Auf der einen Seite sieht man den Wasserfall, der 150 Meter in die Tiefe stürzt….

…bis zum Grund der Schlucht.Allerdings kann man nicht erkennen, ob er unten ankommt, oder ob nur noch Wassernebel unten ankommt.

Auf der anderen Seite sieht man die Schlucht besser. Die Brücke ist 152 hoch über der Schlucht und die höchste Fußgängerbrücke Europas. Die Schlucht ist die tiefste Schlucht Europas.

Hier das Typenschild des Brückenbauwerks. Es ist eine Aluminiumkonstruktion, die 10,5 Tonnen wiegt und eine Flächenlast von 400kg tragen kann. Es reicht also für einen Mann und seinen Hund.

Gut, alles gesehen, es ging wieder zurück. Es faszinierte uns immer wieder, welche seltsamen Formen die Natur hervorbringt, so wie diese Hainbuche…

Wieder im Auto beratschlagten wir, ob wir der Schotterpiste weiter folgen sollten. Sie führt (angeblich) zum höchsten Berg Finnlands, was erklären würde, warum dort so viel Finnen unerwegs waren. Mir war eigentlich nicht bewusst, dass die finnische Grenze so nah ist. Allerdings ist dann oben Ende mit der Strasse, dann muss man umdrehen und wieder zurückfahren. So entschieden wir uns, gleich wieder runter zu fahren, denn wir wollten nicht zu spät in Tromsø ankommen.

Und unser Bazi machte den Geistdörfer*: „Wuff, wau, wau, knurr, wuff, jaul“ was übersetzt soviel heisst wie: „nächste rechts, zwei, 30, dann links, eins, 20!“

(* Christian Geistdörfer: Copilot von Walter Röhrl)

Brücken gibt es viele, auch weniger aufsehenerregende. Trotzdem sind hier viele Dinge, gerade im Strassen- und Wegebau, schlicht und pragmatisch gelöst.

Und Sachen stehen da manchmal rum. Man fragt sich manchmal schon: „Gehört das so, oder kann das weg?“ Wofür man einen alten Bus in einem Birkenwäldchen braucht, erschließt sich mir nicht. Auch ist dort weit und breit nicht anderes. Er steht also nicht in einem Hinterhof, sondern in der freien Pläne…

Auch die Gebäude mit ihren Grassodendächern, immer wieder schön. Allerdings sieht man das nicht mehr allzu oft, denn auch in Norwegen geht man mit der Zeit und hat durchaus die Vorzüge andere Dacheindeckungen erkannt.

Irgendwann waren wir wieder auf der Hauptstrasse und umrundeten Fjord um Fjord. Selbst was greifbar nahe erscheint, kann trotzdem noch 20 Autokilometer weg sein.

Mal zeigte sich dramatischer Himmel…

…dann regnete es wieder…

…um bald wieder dem Sonnenschein Platz zu machen.

Tromsø: Wir fuhren gleich Richtung Campingplatz, weil wir nach vielen Tagen mal wieder eine richtige Dusche nutzen wollten. Es gibt zwar auch eine Dusche bei uns im Wohnmobil, aber es ist und bleibt eine Minimallösung.

Auch an der Eismeerkathedrale kamen wir vorbei, die wir am nächsten Tag gerne besichtigen wollten. 

Zum Abschluss des Tages gab es noch Kartoffelgratin und Schweinefilet aus dem Omnia.


Tromsø und Insel Senja

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Am Morgen erstmal eine Runde mit Bazi zum „Fluß“. Aber mit Regen hat er es nicht so, so dass er zügig wieder zum Wohnmobil wollte. 

So, Aufberuchstimmung in Tiefkühl-Town, wir wollten los und uns die Eismeerkirche ansehen. Also „hochgedieselt“ zur Kirche und auch gleich einen Parkplatz gefunden, was mit 6,4 Metern Länge nicht immer einfach ist.

Naja, bis vor dieTür kamen wir, aber dort war eine Veranstaltung mit Schülern, so dass wir noch über eine Stunde warten müssten, um rein zu können.

Das wollten wir aber auch nicht, so entschlossen wir uns, in die Innenstadt zu fahren und uns dort umzusehehen und die Kirche später anzusehen.

Soweit wir wissen, ist Tromsø nicht der „verbrannte Erde Politik“ der Nazis zum Opfer gefallen, weswegen dort auch noch alte Bausubstanz vorhanden ist.

Ich natürlich mitten rein und wir fanden auch wieder sofort einen Parkplatz. Mit EasyPark die Parkzeit gebucht und gut war. Neben uns kam ein spanisches Pärchen mit einem Womo, das wir schon vom Nordkap kannten. Die parkten direkt neben uns. Vermutlich dachten die, wenn ich dort parke, können sie auch.

Ich war davon ausgegangen, sie wüssten, dass man entweder an dem Parkautomaten ein Ticket lösen, oder aber, wie wir, per App die Parkzeit buchen und beim Beenden minutengenau abzurechnen muss.

Jedenfalls hatte der Spanier, als wir wieder kamen, ein Ticket an der Scheibe wegen Parken ohne Parkschein oder Registrierung. Wir nicht! Ich habe ja in der App meine Fahrzeugdaten hinterlegt und der Ordnungshüter kann meine Nummer per Kamera scannen und sieht, ob und was gebucht wurde.

In der Innenstadt haben wir gesehen, wie die Strasse mit einer „Fußbodenheizung“ versehen wird. Es mag dekadent aussehen, aber wenn man mal genau nachdenkt, welche Kosten die Anschaffung, Betrieb von Streufahrzeugen und Streumaterial verursachen, kann ich mir vorstellen, dass die FBH sogar günstiger ist.

Ein Blick von der Innenstadt auf die Eismeerkirche. Die Zeit war rum und wir sind also wieder rüber gefahren zur Kirche, um sie nun endlich doch noch besichtigen zu können.

Diesmal war offen, die Veranstaltung gerade beendet. Ein wenig warteten wir noch, bis die Schüler die Kirche verlassen hatten, um dann, gegen Eintritt, reinzugehen.

Innen bot sich dann ein, für uns katholische Mitteleuropäer, doch eher ungewohntes Bild. Und trotzdem fasziniert es, ist doch hier die Kirche kein klassischer Sakralbau im engeren Sinne, sondern ein Begegnungsstätte mit vielerlei Nutzungen.

Der Klang dieser Orgel hätte mich mal interessiert. Was heisst „Klang“, eher hätte mich die Akustik interessiert. Leider kann man da nicht einfach rumtuten. 

Alsbald sind wir dann los Richtung Finnsnes. Wir hätten auch die Fähre von Tromsø nach Finnsnes nehmen können, aber es wäre weder schneller, noch billiger gewesen. Also schlängelten wir uns wieder durch die Fjorde, gab es da doch auch weit mehr zu sehen, wie auf dem Nordmeer bei starkem Wind.

Wir fuhren über die Gisundbrücke von Finnsnes nach Silsand auf der Insel Senja. Aber die Brücke täuscht, denn die meisten Strassen auf Senja sind einspurig, wie auch die Tunnel.

So ging es auf Senja meist mit beschaulichen 60km weiter, was natürlich als Benefit hat, genug Möglichkeiten zu bieten, mehr von der Landschaft wahrzunehmen.

Unser angepeiltes Ziel war Fjordbotn Camping auf Senja. Dort angekommen fanden wir einen Platz und baten darum, für uns die Sauna anzuheizen. 

Ich war schon in mancher Sauna, aber einer, die mit Holz geheizt wurde, noch nicht. Ein schöner Tagesabschluss.


Von Senja nach Andøya (Vesterålen)

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Ein verregneter und windiger Morgen, aber noch 13°. Nächste Nacht soll es auf 0° fallen. Ein Morgenspaziergang mit unserem Bazi musste natürlich sein.

Wir machten nur ein kurzes Frühstück (Overnight-Oats) und sind dann los. Angeblich ist auch außerhalb der Saison die Fähre oft voll.

Da wir ja etwas sehen wollten, fuhren wir die einspurige Küstenstrasse entlang. Wenn jemand entgegenkommt, muss man Ausweichen benutzen, ggf. auch mal rückwärts fahren. Trotzdem, es lohnt sich. Alle paar Hundert Meter taucht ein kleiner Wasserlauf auf. Man fragt sich, wo das ganze Wasser denn herkommt.

Wir kamen zum Sandstrand von Senja, ein herrlicher Strand und der wird sogar zum Baden genutzt, wenn auch die Hauptsaison recht kurz zu sein scheint. Es dürfte aber nicht viele, wirklich nutzbare und erschlossene Sand-Badestrände oberhalb des Polarkreises geben.

Wir natürlich, als azyklisch Reisende hatten den Strand für uns alleine (bei Windböen bis 7). Ich jedenfalls ließ mich hinreißen, auszusteigen, um zu Fotografieren.

Meine Suche nach einer guten Stelle für ein Foto führte letztendlich dazu, dass ich „gesandstrahlt“ wurde und mit Fotos war auch nix gescheit’s, weil es mir sonst das Handy aus den Fingern gezogen hätte. Noch Stunden danach hatte ich überall Sand im Mund, Sand in der Nase, Sand in den Ohren… kurzum, es war eine dumme Aktion!

Hat mir keinen Spaß gemacht, allerdings zur Erheiterung meiner besseren Hälfte beigetragen. Jaja, über nichts lässt sich so gut Lachen als über Missgeschicke anderer. Und weiter ging’s auf einspurigen Strassen. 

Nun gibt es dort rund 10 Tunnel, der längste über 1,1km lang. Auch die sind einspurig und noch dazu kurvig. Man sieht also nicht, wenn jemand entgegenkommt. Trifft man sich, muss einer rückwärts zurück bis zur letzten Ausweiche. Ist das in einer Kurve, sieht man den Gegenverkehr recht spät. Die Ausweichen sind so 200m auseinander, also im Maximum heisst das, 200m rückwärts im Tunnel.

Einmal kam uns in 40-Tonner Sattelschlepper in der ersten Kurve im Tunnel entgegen, also ich rückwärts nochmal aus dem Tunnel raus, den LKW passieren lassen und dann wieder neuer (erfolgreicher) Versuch.

Hier hat einer wohl aus persönlichen Scherz neben seiner Wallbox eine alte Spritpumpe montiert. Und so, wie ich Norwegen bisher erlebt habe, würde es mich nicht wundern, wenn die sogar noch ginge. 

Auch Aussichtspunkte haben ihren Reiz. Selbst bei dem Wind und Regen war es noch beeindruckend. Und kalt. Und windig… aber das sagte ich wohl schon. 

Der Ausblick war schon toll, nur um wieviel erbaulicher wäre sie bei gutem Wetter gewesen? Schade, dass es so regenverhangen war.

Wegweiser, nur so zur Information, denn bei der geringen Strassendichte und Bevölkerungsdichte auf Senja (4,9 Einwohner pro Quadratkilometer) könnte man auch mit einem Kompass navigieren: Es gibt (in diesem Fall) nur links (Osten), rechts (Westen), hinter dir (Norden) und vor dir Wasser (Süden). 

Auf dem Schild steht auch Andenes. Das ist zwar richtig, aber zwischen Gryllefjord auf Senja und Andenes auf Andøya (gehört zu den Vesterålen) liegen 1 Stunde und 40 Minuten Fährfahrt durch den Nordatlantik.

Die Vesterålen sind nord-östlich der Lofoten und Senja ist nördlich der Vesteralen. Alles liegt oberhalb des Polarkreises.  Und man kann ein wenig ahnen, dass es windig war.

In Gryllefjord angekommen hatten wir noch massig Zeit, , es war nicht soviel Andrang, wie behauptet wurde. Kurz, wir waren die Ersten, d.h. wir warteten am Längsten. Aber sei’s drum. So holten wir uns Fish’n’Chips am Imbissstand und warteten auf die Fähre. Dass mir die Fish’n’Chips, im wahrsten Sinne des Wortes, noch auf die Füße fallen werden, konnte ich da noch nicht ahnen.

Hier eine Wandkarte. Wir wollen nach Andenes auf Andøya. Irgendwie haben wir dann die Wartezeit rumgekriegt. Gastanks hatte ich auch schon geschlossen (Bei Fährfahrten müssen Gasanlagen außer Betrieb gesetzt werden und die Tanks geschlossen sein)

Als die Fähre endlich da war, nichts wie rein und gefreut, endlich weiter zu kommen. Bis hierher war noch alles im grünen Bereich.

Nunja… wie schon erwähnt, es war windig. Auf offener See war mittlerweile starker bis stürmischer Wind (Bft 7) mit Böen bis 117kmh (Bft 11), also orkanartige Sturm. Ich ahnte, es würde eine unruhige Fahrt. 

Und es wurde eine unruhige Fahrt! Angst oder Bedenken hatte ich keine, auch kein schlechtes Gefühl…

…nur leider war mein Magen vollkommen anderer Meinung!

So ließ ich mir nach etwas über einer Stunde Stampfen und Rollen meine Fish’n’Chips nochmal durch den Kopf gehen. Und wäre nicht eine Tüte dazwischen gewesen, wären sie mir zwar nicht wirklich auf die Füße gefallen, aber auf den Dackel!

Nachdem nichts mehr drin war, was raus konnte ging es mir soweit auch wieder gut. Beim Anlegen saßen schon alle wieder hinterm Volant, startbereit zum Rausdüsen.

Die Rampe liegt, los geht’s! Was doch für ein Unterschied zu der Fähre, die wir zwischen Calarasi (Rumänien) und Silistra (Bulgarien) damals gefahren sind, wo keine Rampe vorhanden war und zwei fleißige Leute mit Schaufeln jedes mal eine Art Rampe schaufeln mussten.

Und ab ging’s in die schwarze Nacht. Wir hatten uns einen Parkplatz gesucht, wo wir übernachten konnten. Der Wind war böig und ließ auch nicht nach. Manchmal meinte man, er wollte die Dachluken abreissen. Es war eine unruhige Nacht.


Ein windiger Tag

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Wie schon vermutet, wurde es eine unruhige Nacht. Aber obwohl ich mehrmals aufgewachte, war es trotzdem eine erholsame Nacht. Ein Schweizer, der in einem PKW neben uns geschlafen hatte, war in umgekehrter Richtung auf Reisen. Er sagte mir, dass gestern die Strasse zwischen Sortland und Andenes wegen zu starkem Wind gesperrt war und er einen Riesenumweg fahren musste. 

Aha! Wir mussten von Andenes Richtung Sortland und dann weiter nach Nyksund. So wollten wir also nicht zu lange warten, ob der Wind, wie angesagt, wirklich noch stärker wird.

Wir sind wir dann noch zum Ausleeren des Abwassertanks gefahren. Dort in der Nähe befand sich ein Strand, den Monika trotz des starken Windes doch genauer ansehen wollte.

Die Klamotten lassen schon schließen, es war 4°C und sehr windig. Obwohl unser Bazi nicht gerne im Wind ist, schien er in dem Moment doch Spaß zu haben. 

Auch einen schönen Regenbogen gab es zu sehen, wir wie noch mehrere an diesem Tag sahen. Einer schöner wie der andere…

Nur kurze Zeit später sah am gleichen Strand der Himmel so aus… 

Wir fuhren also Richtung Sortland. Die Strasse war offen. Es war auf der Strecke windig, aber alles beherrschbar. Muss man eben aufmerksam fahren und lieber mal ein wenig langsamer. Meist sind sowieso 60 kmh vorgeschrieben und wenn mal 80 erlaubt war, dann waren die schon auf Grund der Strassenführung mit einem 6,4 Meter Womo-4-Tonner diese eher selten auf nasser Strasse möglich.

So genossen wir die wechselnden Wolkenformationen und die verschiedensten Lichtspiele der Sonne. 

Immer wieder mal gab es Brücken die so 50-60m hoch sind um über irgendeinen Sund zu führen, ohne die Schiffahrt zu behindern. Das waren die Punkte, wo es bei zu viel Wind wirklich unangenehm wurde. 

Auch entdeckten wir immer wieder interessante Häuser und Gärten links und rechts der Strasse. Irgendwie kann man das alles gar nicht in der Menge aufnehmen und verarbeiten, wie man es sieht. 

In Sortland, das rund 10000 Einwohner auf über 700 Quadratkilometer Gemeindefläche hat, liegt dann so ein Riesenschiff, das größer ist, wie das größte Gebäude in der Stadt und kotzt in wenigen Minuten bis zu 5000 Passagiere aus… Wahnsinn. Und trotzdem, im Vergleich zum Flugtouristen eine, pro Person, noch recht umweltfreundliche Art zu Reisen. 

Über die Brücke fuhren wir, um von der Insel Andøya auf die Insel Langøya zu wechseln. 

Einfach ein toller Himmel und wieder ein Regenbogen. Bei der Anzahl von Regenbögen, die wir an dem Tag gesehen haben, hätten wir eigentlich in einen Eimer kunterbunter Einhornschei55e treten müssen. 

Das Haus am Wasser zeugt davon, dass hier im Fjord selbst bei Sturm wohl keine großen Wellen zu erwarten sind. Wie anders könnten die Häuser so nah und so niedrig am Meer stehen.

Kurz hinter Myre sind wir dann links abgebogen und ab da ging es nur noch auf einem einspurigem Dirt-Track weiter. Es waren 13km noch bis Nyksund. 

Nyksund selbst darf mit dem Auto nicht befahren werden und auf dem offiziellen Parkplatz darf nicht übernachtet werden. Aber kurz vor dem Ort gibt es einen Privatgrund, der für Camper gegen Gebühr erlaubt ist. Natürlich ohne WC, Wasser etc… Aber wozu haben wir ein autarkes Fahrzeug? Wir waren allein auf dem Platz und suchten uns eine Stelle, wo wir vor dem Wind etwas geschützt sind. 

Wir standen so, dass der Wind von vorne links kam. Die Fahrertür konnte man kaum öffnen, aber die Beifahrertür und die Schiebetür auf der Leeseite konnte man öffnen, ohne dass gleich der Wagen ausgeräumt wurde. Auch die Hecktüren ließen sich gut öffnen, weil wir doch auch einiges aus dem Laderaum brauchten. 

Als der Wagen ein wenig abgetrocknet war, sah man ganz gut, wieviel Dreck und Sand wir so aufgeschaufelt hatten. Noch funktioniert die elektrische Stufe bei der Schiebetür. Mal sehen, wie lange noch.

Wenn in den Schienen der elektrischen Stufe genauso viel Sand drin ist, wie hier auf der Freistufe der Fahrerseite, wovon auszugehen ist, dann müsste ich bei nächster Gelegenheit mit einem Wasserschlauch die Stufe auswaschen, sonst geht sie nicht mehr lange, weil sie fest geht. Hatten wir schon mal, ist nicht lustig. Letztendlich übernahm aber das Wetter, sprich der Regen aus jeder Richtung diesen Job und die Treppe funktionierte bis zum Schluß.

Innen war es dann doch erstmal recht schnell warm, aber eben nicht so richtig. Bei dem Wind sorgte zum einen die Zwangsbelüftung für Zugluft. Und obwohl ich die Einlassklappe der Fahrzeuglüftung geschlossen habe, zieht es doch leicht aber merklich aus sämtlichen Öffnungen der Fahrerhaus-Türverkleidungen. Wenn wir ins Bett gehen, wird das Fahrerhaus mit einem Thermovorhang abgetrennt, so daß das Fahrerhaus nicht mehr mitgeheizt wird. 

Vom Fenster aus sah man das Meer. 

Unserem Bazi gefiel es im Wagen bedeutend besser, wie draußen, er war nicht dazu zu bewegen, eine Runde spazieren zu gehen oder sonstwie den warmen Wagen zu verlassen.

Noch den Omnia mit dem Abendessen bestückt und nach einer Stunde war das Kartoffelgratin fertig.

Währenddessen war Entspannung angesagt, wenn man nicht gerade aus dem Heckfenster dem Meer zusehen will. 

Nach Nyksund sind wir Abends nicht mehr gegangen, weil es bei dem Wind, aktuell Windstärke 6, sinnlos gewesen wäre. Da für den nächsten Morgen nur noch Windstärke 2 angesagt war, wollen wir erst dann nach Nyksund gehen. 

Nachfolgend die Lage von Nyksund

Und hier standen wir genau…


Nyksund –> Rognan (Hinøya) und die Suche nach LPG

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Morgens aufgestanden und siehe da, der Wind hatte nachgelassen, man konnte wieder vor die Tür gehen. Der Blick auf den Strand vom Womo aus war toll.

Das Meer war zwar immer noch unruhig, aber das hielt es Monika nicht ab, an den Strand zu gehen und Muscheln, Treibgut und Steine zu suchen.

Wir waren alleine, weit und breit kein Schwein, zwischen uns und Nyksund nur ein Berg.

Von dem Berg aus aus kann man Nyksund gut sehen, wie es ruhig und beschaulich da liegt. 

Das wollten wir uns natürlich näher ansehen.

Nein nicht so, sondern richtig, mit hingehen und so…

Zur Orientierung gibt es in Nyksund einen Kilometer“baum“. Soso, wir sind also Moskau genauso nah, wie Berlin. Manchmal habe ich in Deutschland schon das Gefühl, dass Berlin tausende Kilometer von meiner Wirklichkeit weg ist.

Der Hafen von Nyksund klein und beschaulich, was der Grund war, warum der Ort in den 60ern ausgegeben wurde: Er war einfach zu klein für die großen Fangschiffe und eine Strasse führt dort auch nicht hin, sondern nur ein kilometerlanger Feldweg, der erst 1960 gebaut wurde. Vorher kam man nur mit dem Schiff oder zu fuß nach Nyksund.

Wir verließen wieder diesen idyllischen Ort, um nach Lørdingen zur Fähre zu fahren, die uns aufs Festland nach Bognes bringen soll. 

Auf dem Weg über die Insel immer wieder Natur, die man eigentlich eher in Kanada verorten würde.   

Bei der Fähre sind wir gut angekommen und hatten es gleich passend erwischt, nur 30 Minuten Wartezeit. Super, auch mein Tolltickets Transponder, ich muss nichts bezahlen und sehe beim Auffahren auf die Fähre, was gebucht  wird. Abgerechnet wird über Tolltikets, die zwar eine Provision verlangen, wir aber dafür merklich Rabatt bei den Maut- und Fährpreisen bekommen. 

Auf dem Festland ging es weiter mit der Tour de Tunnel und das Wetter und der Himmel war ständig anders. 

Das Wasser kommt überall die Hänge runter in Wasserfällen, mal größer, mal kleiner. So seien diese nur beispielhaft für die Unzahl, die wir passiert haben.

Ah ja… und Schnee lag auch schon. Die ganze Zeit hatten wir um uns herum Berge mit weiß schimmernden Kapuzen aus Schnee.

Den höchsten Pass, den wir da fuhren, war so um die 390 Meter hoch. Das ist nicht viel, wenn man aber eine zeitlang auf Meereshöhe rumgefahren ist, merkt man schnell jede 100 Höhenmeter an der Temperatur.

Es ging bergauf-bergab und Tunnel für Tunnel. In einen Tunnel fuhren wir bei 30 Höhenmetern rein und kamen auf 260 Höhenmetern raus. 

Und der Himmel schickt uns trotz Regen und Kälte eine leuchtenden Wolkengruß

Auch kamen wir wieder an Lachsfarmen vorbei. Das scheint echt eine lukrative Sache zu sein. In diesem Fall haben sie sogar über WasserNetze gespannt, weil wohl die Lachse rausgesprungen sind.

Nun war es so, dass einer unserer Gastanks leer wurde, also in gut 3 Tagen fast die Hälfte unseres Gasvorrates verbraucht war. Bei anhaltender Kälte würden wir recht schnell den zweiten Tank leer machen.

(Screenshot der Gas-App)

Also kämen wir noch drei bis vier Tage aus, wenn das Wetter so bliebe. 

Wir hatten beschlossen, schon morgens, in Sortland zu tanken. Diese Tanke hatte aber Samstags zu. Macht nichts, egal, denn in Fauske gibt es eine Gastanke mit 24/7. 

Wir also dorthin, lag eh auf dem Weg. Leider war die Tanke wohl schon offen, sie nahm auch meine Karte, ich konnte mir aber keine Säule auswählen. Kurzum, wieder nix mit Gas. 

Also Thematik auf den nächsten Tag verschoben, denn in Mo i Rana soll es eine 24/7 Gastanke geben. Da kämen wir sowieso durch. 

Übernachten wollten wir in Rognan auf dem Campingplatz. Der war aber leider geschlossen, als wir ankamen. So sind wir weiter und übernachteten auf einem kleinen Grillplatz etwas abseits der Strasse.  


Durch den südlichen Saltfjellet-Svartisen-Nationalpark

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Wir brachen Vormittags in Rognan auf, um in Mo i Rana Gas zu tanken und anschließend weiter nach Mosjøen zu fahren. Die Fahrt begann damit, das wir Richtung des Landesinneren fuhren, immer ein wenig bergauf, wieder gesäumt von vielen Tunneln, der Längste 9,2 km lang.

Da wir darauf Wert gelegt hatte, nicht zu Rasen, hatten wir uns die Zeit genommen, die interessante Natur genauer in Augenschein zu nehmen. So hielten wir an einem Fluss, zu dem man zu Fuß gelangen konnte, was wir natürlich nutzten und gleichzeitig unseren Bazi ein wenig auslüften konnten.

Wir kamen immer höher und erreichten schließlich eine moorige Hochebene. Die war so einladend, dass wir nochmals beschlossen, eine Rast zu machen, festes Schuhwerk anzuziehen und ein wenig näher die Preisselbeeren, die Moose, das Wasser und die vielen Kleinode der Natur zu bewundern.

Als da war eine Hängebrücke, die, laut deutsch geschriebenen Schild, nur immer von einer Person gleichzeitig betreten werden durfte. Da das nicht in Norwegisch dort stand, gehe ich davon aus, dass nur die Deutschen zu doof sind, selbst zu entscheiden, ob es klug ist, eine Hängebrücke mit Gänsemarsch im Gleichschritt zu überqueren.

Auch so vollkommen unbedeutende Wasserlöcher im Karstgestein können ein ganzes Universum an Lebewesen, selbst hier am Polarkreis, hervorbringen.

Bei der Brücke angelangt, macht Monika zuerst den Test. Schwupps und schon war sie forschen Schrittes los und „wusel-wusel-wusel“….

…schon drüben auf der anderen Seite. Das darf doch nicht wahr sein, das Frauchen ist auf der anderen Seite und der Dackel, der wagt es nicht?

Und ja, auch ich war drüben, aber ich bin nicht so fotogen. Man kann gar nicht genug bekommen von den Eindrücken, die man hier erfährt. Oben der Schnee, die Landschaft im Herbst und überall Preisselbeeren.

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist d41-1024x768.jpeg

Wir machten uns auf den Rückweg. Doch, oh weh, unser Bazi hat sich verschätzt und nahm ein eiskaltes Bad. Er hat eine halbe Stunde danach im Auto noch vor Kälte gezappelt.

Dazu muss man wissen, dass Dackel einen engen Temperaturbereich haben, in dem sie wirklich ihr Können vollumfänglich entfalten : 

Unter 18°C zappeln sie vor Kälte und ab 22°C wird es ihnen zu warm. Dazwischen könnten sie, wenn sie wollten, liegen aber meist lieber rum und tun gar nichts. 

Nochmal ein Blick auf die Gestaltungsvielfalt der Natur und schon geht es weiter.

Wir erreichten den Scheitelpunkt der Ebene mit 692 Höhenmetern (laut Schild, unsere Wasseruhr von Navi erzählte was zwischen 691 und 703).

Und dann waren wir wieder am Polarkreis, diesmal aber vom Norden her Richtung Süden und nicht in Finnland beim Weihnachtsmann, sondern in Norwegen auf einer Hochebene.

Und da wir ja nichts von dem ganzen Touristennepp halten, so mit Stoff-Elchen und Kühlschrankmagneten, haben wir auch (diesmal) keinen solchen Schnulli mitgenommen. Wir entschieden uns lieber für etwas mit Wert. 😉

Zwei Rentierfelle wollten mit uns kommen und sind uns bis zum Wohnmobil gefolgt. Da wollten wir sie dann auch nicht abweisen. Nein im Ernst, unsere Kinder hatten mal welche und die sind wirklich warm. Wir haben beschlossen, das wir die brauchen und haben zu Hause auch eine Verwendung dafür. Und die werden nicht hergeschenkt, die sind Eigenbedarf!

Wir waren in der Nähe von Storforshei, wo es den Arctic Circle Raceway, die nordlichste Motorrennstrecke der Welt gibt. Dort kann man in den Sommermonaten 24Stunden-Rennen bei Tageslicht austragen. 

Wir kamen dort an einer, sagen wir mal, etwas älteren Hütte vorbei, in der wohl ein Silberschmied seiner Tätigkeit nachging. Als wir die Hütte betraten kam uns ein leichter Rauchgeruch von der Holzfeuerung entgegen. Wir standen direkt in der Werkstatt des Mannes. Alles war voll mit alten Werkzeugen, er hatte selbstgefertigten Silberschmuck, wirklich wunderschöne Dinge dabei, aber auch gesammelte Mineralien und Schnitzereien. Vor dem Haus freilaufende Enten und ein Lama, hinter dem Haus ein Pferd, dessen Hufe gerade die Tochter reinigte. Kurzum, wir fanden drei schöne Kettchen mit Anhängern für unsere drei Enkeltöchter.

Kurz darauf kamen wir nach Mo i Rana, wo wir dann endlich Gas bekamen. Die Gas, bzw. LPG-Tankstellen sind in Norwegen meist nicht als Tankstelle organisiert, sondern eher im Baumarktbereich.

Eine Feststellung am Rande: Die Zapfpistolen der Gastankstellen sind europaweit…

…nein, natürlich NICHT vereinheitlicht. So haben wir immer Adapter dabei, die, passend zur Zapfpistole in den Tankanschluß eingeschraubt werden. 

In Deutschland verwendet man den ACME-Anschluß. Ich muss immer Lächeln, denn eigentlich ist für mich der Begriff ACME mit den Zeichentrickfilmen von Warner Brothers verbunden, wo er für „A Company Manufacturing Everything“ steht. Jedenfalls ist der geschraubt, die Zapfpistole ein 1kg-Klopper, der das beste Blech verbiegt und eine Schlauch der Klasse Heavy-Duty-Super-Force-Pro! Kurz, ich halte wenig davon.

In Schweden und überwiegend auch in Norwegen haben sie den Dish-Anschluss. Der ist wirklich super: Man setzt an und drückt auf den Hebel und schon ist verriegelt. Kann sogar ein Kind. Hinterher löst man die Sperre, und es entspannt sich. Die Zapfpistole ist leicht, der Schlauch viel leichter, da man offensichtlich nicht davon ausgeht, dass jeden Tag fünfmal ein Panzer über den Schlauch fährt. Der Dish-Anschluß ist in Norwegen meiner Erfahrung nach der Verbreitetste. Offiziell zwar nicht, aber ich habe in Norwegen nur Dish gesehen. Anscheinend schert man sich wenig um Papier und nimmt das, was am Besten ist. Das ist für mich der Dish-Anschluß. 

Es gibt dann noch einen Bajonett-Anschluß in Spanien, Portugal und Niederlande. In den Niederladen vermutlich nur deshalb, damit sie nicht das Gleiche haben, wie die Deutschen. 

Hätt ich fast vergessen, es gibt auch einen sogenannten Euronozzle. Der soll das Chaos beenden und in Europa einheitliche Zustände schaffen. Aber was soll ich sagen, den hat gar keiner… Ist vermutlich so überflüssig wie die Normung der Bananenkrümmung. 

Jedenfalls wollte ich von Mo i Rana noch nach Mosjøen und dort auf den Campingplatz, denn eine Dusche wär mal wieder toll gewesen, denn die im Womo ist doch eher rudimentär. 

Monika hat dann natürlich mal die Bewertungen des fraglichen Campingplatzes durchgelesen und die waren nicht erbaulich. So wenig erbaulich, dass es für Monika gar nicht in Frage kam, dort zu übernachten. 

Aber sie fand etwas anderes. In vielen Marinas darf man mit Wohnmobilen übernachten und dort die sanitären Einrichtungen benutzen. Natürlich gegen Gebühr. Und natürlich mit einer App, die ich nicht installiert hatte. Also schnell einen Account bei GoMarina gemacht und schon steht mir die Welt der Marinas, die auch Wohnmobile zulassen, offen.

Und ja, es ist eben eine Marina, kein Campingplatz. Aber es ist eine gute Möglichkeit, vorhandene Infrastruktur einer Mehrfachnutzung zuzuführen. Wir jedenfalls nahmen die Gelegenheit dankbar wahr.

Und die Sanitäranlagen dort sind wirklich allererste Sahne. Zwei Bäder mit Toilette, Waschbecken, Dusche, eines der Bäder, wie fast überall in Skandinavien, rollstuhlgerecht.

Da ich diesen Beitrag nicht mit einem Blick ins Klo beenden will, eine kleine Vorschau auf den nächsten Tag:

Da wollten wir evtl. 330km schaffen. Also losfahren, dann an den Laksforsen nochmal halten und danach durchziehen bis Munkeby, einem verlassenem Kloster. Dort wollen wir übernachten.


Gemach, gemach, wir sind im Urlaub, nicht auf der Flucht

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Unser Hund Bazi warf mich früh morgens schon wieder aus dem Bett und wollte raus. Also los ging’s. Die Marina war fast leer… also Boote waren schon da, aber kein Mensch auf den Booten. Mir sollt’s recht sein. Die zwei anderen Wohnmobile störten uns nicht und die verschwanden auch recht früh wieder.

Gleich neben der Marina ist ein kleiner Badestrand, der wetterbedingt gerade eher nicht genutzt wurde. Trotzdem, eine schöne kleine Anlage, so dass man im Sommer mal ein wenig schwimmen kann.

Nun hatten wir noch einige Wäsche zu waschen und im Clubhaus der Marina standen eine Waschmaschine und ein Trockner… für 30 Kronen (ca. 2,50€) zu buchen. Das machten wir natürlich und so wurde ein Teil der Wäsche gewaschen und getrocknet. Bis wir weiter kamen war es dann Mittag vorbei.

Und es fiel uns auf, dass sich die Landschaft änderte, also plötzlich Kühe und Feldwirtschaft auftauchten. Wo vorher oft nur spärlicher Bewuchs war, sahen wir jetzt Wiesen und Wälder.

Nach kaum 30 km Fahrt kamen wir an die Laksfossen, einem, doch recht imposanten Wasserfall. Er führte zwar gut Wasser, aber es war eben „nur“ ein weiterer Wasserfall, wie wir schon Dutzende gesehen hatten, nur eben nicht in dieser Breite.

Bei der Lachswanderung im Frühjahr kann man dort die Lachse springen sehen. Nicht umsonst gibt es hier einen großen Parkplatz und es scheinen im Frühjahr hier Heerscharen von Menschen dem Spektakel zusehen zu wollen.

Hier ein Video über den Wasserall, um auch die Geräuschkulisse ein wenig näher zu bringen. Wenn man sich vorstellt, was hier im Frühjahr abgeht.

Anscheinend ist in in der Hauptsaison der Andrang so groß, dass sich die Anwohner genötigt sahen, auch gewisse, eigentlich selbstverständlich erscheinende Benimmregeln aufmerksam zu machen.

Wir folgten weiter der E6 Richtung Trondheim. Die Strasse befand sich im Bau, bzw. Modernisierung. Da gibt es neue Abschnitte, mit interessanten Brückenbauwerken und andere Abschnitte, die noch über Berg und Tal führen. Aber nach den einspurigen Strassen in Senja ist das für uns ein Kinderspiel.

„Ja wo laufen sie denn?“ Irgendwie wirkten die Schilder verloren auf der Baustelle, aber zeigen sie uns trotzdem doch, was Sache ist.

Ein wenig Geduld muss man schon mitbringen. Aber, wir sind im Urlaub, die Fernfahrer haben zu arbeiten. Die sind sicherlich mehr genervt als wir, nehmen wir uns doch die langen Wartezeiten vor Ampeln zum Anlass, auch Kleinigkeiten links und rechts der Strasse zu bemerken, die für die Berufskraftfahrer zum Alltag gehören und vermutlich gar nicht mehr wahrgenommen werden.

Immer wieder sehen wir pittoreske Szenerien, in denen man ganz locker noch 4 weitere Lederstrumpf-Verfilmungen hätte umsetzen können. 

Wir kommen in die Provinz Trøndelag. Auch stellten wir fest, dass so ungefähr ab dem 64. Breitengrad auch wieder ab und zu Apfelbäume zu sehen waren.

Beim Fahren hat unser Bazi Pause. Er freut sich jedesmal, wenn wir anhalten und er raus darf. Dann gibt es „La Montanara“ für seine Nase!

Wir kamen auch am Namsen Laksakvarium, einem Fischereimuseum vorbei. Leider hat das in der Nachsaison geschlossen. Der Vorteil der Nachsaison ist, dass einem nicht überall die Füsse plattgetreten werden, der Nachteil ist, dass viele touristische Einrichtungen schon geschlossen sind. Einen Tod muss man eben sterben.

Und wieder ein tolles Brückenbauwerk. In diesem Fall eine Trestlebrücke kombiniert mit einer Stahlbogenbrücke für die Eisenbahn.

Unser gesetztes Ziel war Kloster Munkeby, oder besser, was davon übrig ist. Gegründet 1150 als Zisterzienserkloster, verlassen 1207, wiederbelebt 1470 und abgebrannt 1567.

Das eigentliche Kloster war aus Holz, nur die Kirche, 34 x 10 Meter groß sowie zwei Seitenkapellen, war gemauert und bis 1589 als Pfarrkirche auch in Gebrauch.

1910 hat man die Reste wieder ausgegraben. Reste deswegen, weil man in den Jahrhunderten zuvor, das Gemäuer als Steinbruch genutzt hatte. 

Eineinhalb Kilometer von der Ruine entfernt hat das Haupthaus, Kloster Citeaux in Frankreich, im Jahr 2007 eine Neugründung, die erste seit 500 Jahren, vorgenommen. Dort befindet sich nun ein eine Klosterkirche und ein Gästehaus.

Wir schlugen unser Nachtquartier nicht weit von den Ruinen entfernt auf und genossen die Ruhe. Am nächsten Tag sollte es nach Trondheim gehen. 


Steinvikholmen und Trondheim

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Am Morgen sind wir dann um zehn Uhr rum los. Munkeby Adieu! War ein netter und ruhiger Stellplatz, nun aber auf nach Trondheim. 

Wie schon mal erwähnt, ist die E6 gefühlt eine einzige Baustelle, weil sie verrbreitert, mit Tunneln und teilweise mit neuer Trasse versehen wird. Auf dem Bild kann man schon sehen, wo die neue Streckenführung verlaufen wird. 

Plötzlich sah Monika eine Burg auf einer Insel: Halt, stop, was ist das? Da mussten wir hin!

Schnell fanden wir heraus, dass die Burg Steinvikholmen heisst und von 1525 stammt. Die ausgeschilderte Strasse dahin nähert sich gefühlt spiralförmig dem Ziel.

Das liegt daran, dass es zwar eine kürzere Strecke gäbe, die aber nur eine max. Durchfahrtshöhe von 3,30 Meter erlaubt. Ich weiß, unser Womo ist zwischen 2,72 und 2,78 (je nach Druck in der Luftfederung), aber anscheinend hat es ein paar Honks gegeben, die wohl dachten, solange es keiner sieht, kann man ja eben mal mit einer 3,50 Meter-Kiste durch eine 3,30 Meter Durchfahrt durchschlüpfen. 

Wir waren bis auf einem Handwerker die Einzigen dort auf dem Parkplatz. Also Schuhe haben wir gewechselt und machten uns auf den Weg zur Burg. 

Dummerweise jedoch gehört die Burg einem „Erhaltungsverein“, der die Sache ehrenamtlich betreibt. So ist die Burg nur von Anfang July bis Mitte August zu besichtigen. Schade!

Aber wir umrundeten das Gemäuer, das ursprünglich noch ein Stockwerk höher war, auf einem Trampelpfad. So konnten wir auch von einer Stelle aus einen Blick in den Innenhof erhaschen.

Dabei stößt man auch immer wieder auf Dinge, die man nicht erwartet. So ist es doch faszinierend, wie der Apfelbaum gewachsen ist. Ich könnte mir vorstellen, dass er ursprünglich mal auf einem Spalier war und nun, „alt und uninteressant“, auf sich selbst gestellt ist. 

Und Monika wäre nicht Monika, würde sie nicht die Gelegenheit nutzen, am Strand nach Interessantem zu suchen. Was erst aussah wie Kies, entpuppte sich als Muscheln und Schneckenhäusern. Ein weitere (kleine) Tüte, die wir den Rest unserer Reise mitschleppten, komplettierte unser Womo. 

Nun, der Parkplatz ist nicht umsonst. Aber man darf auch hier übernachten. Hätten wir es vorher gewusst, wären wir in Munkeby weitergefahren.

Leider kann man aber nur mit VIPPS zahlen. Dies ist ein Bezahlsystem per Handy, das aber Menschen zugänglich ist, die eine norwegische Adresse, Bankverbindung und Handyvertrag haben. Kurzum, für Ausländer is nicht! Aber es gibt 200m oberhalb einen Bauernhof mit einem Selbstbedienungs-Hofladen. Dort kann man die Parkgebühr auch mit einer Debit-Card bezahlen. 

Wir natürlich dort hin, einmal, um zu bezahlen, aber auch, um noch ein paar Kleinigkeit zum Essen mitzunehmen. Der Laden war voll ausgestattet und hatte eine Kasse. Dort waren alle Artikel gelistet und man gab nur ein, was man sich genommen hat und bezahlt per Karte. Super, wenn wir des Norwegischen mächtig gewesen wären. So aber musste der Google Translator herhalten. Die Bäuerin hat wohl unsere Autonummer gesehen und kam vorbei. Sie half uns, die noch fehlenden Artikel zu finden und einzugeben. 

In dieser Gegend gibt es auch Milchvieh in der Landwirtschaft. 

Nach ereignisloser Reststrecke erreichten wir Trondheim. Wir hatten uns einen Stellplatz ausgesucht, der zwar laut und mitten in der Stadt war, aber Frischwasser sowie Entleerungsmöglichkeiten für Grau- und Schwarzwasser bot. Außerdem war er so ziemlich im Zentrum. Was mich nur ärgerte war, dass man, egal, ob man Strom braucht oder nicht, den gleichen Preis bezahlt. Eigentlich brauche ich keinen Landstrom, aber wenn ich ihn schon mitbezahle, dann steck ich auch an. Zumindest der Kühlschrank kann auf Strom laufen und braucht dann kein Gas. 

Auch lagen sinnvollerweise gleich Stadtpläne aus, so dass wir uns orientieren konnten. Monika wollte den Nidaros-Dom und die Alte Brücke sehen. Also dackelten wir, im wahrsten Sinne des Wortes los…

Vorbei an alter Bausubstanz, die für uns Mitteleuropäer so anders wirkt.

Endlich waren wir am Dom. Ein imposantes Gebäude mit einem Friedhof dabei, der offensichtlich, zumindest den Grabsteininschriften nach, bis vor nicht all zu langer Zeit in Betrieb war oder noch ist. 

Aber… oh Schreck eine Besichtigung von innen und der Gang aufs Dach war leider nicht möglich. Da die Kirche zum einen noch in Nutzung ist, zum anderen wohl, um den Touristenstrom zu kanalisieren, gibt es reglementierte Öffnungszeiten. Meistens von 9:00-15:00, aber auch manche Tage von 11:00-14:00 Uhr. Kurzum, wir waren 15 Minuten zu spät. Hrrgttnchml!

Aber gut, es ist wie es ist. Ich wäre am nächsten Morgen nochmal hin, da machten sie um 9:00 auf, aber Monika wollte nicht soviel Zeit verlieren, da wir da zum Einen die Atlantikstrasse fahren möchten (Monikas Wunsch), zum Anderen danach die Valdresflye mit 1390 moh (Höhe über den Meeresspiegel) noch packen wollten (mein Wunsch). 

Nun, Monika entdeckte ein doch eher befremdlich anmutendes Schild: Hier wird für runterfallenden Bauteilen des Doms gewarnt. 

Jetzt erklärte sich auch das Gitter über dem Eingang zum Dom. Aber so neu ist mir das nicht. Ich hatte ein Jahr in Wien gelebt und dort war auch einmal ein Stück Stuck aus der Fassade des Hauses, in dem ich wohnte, runter gefallen. Noch am selben Tag wurde eingerüstet und die ganze Fassade geprüft. Ein Wiener Arbeitskollege sagte mir damals: Das Risiko, in Wien von einem Stück Stuck erschlagen zu werden, sei größer wie das, von einer Taube angeschissen zu werden. 

Sicherlich übertrieben, aber zeigt es doch, dass historische Bauwerke nicht nur schön sind, sondern auch Pflege erfordern und demzufolge Geld kosten. In dem Fall von dem Dom kassiert man Eintritt (den wir nun nicht entrichten mussten). Nun, wenn’s der Sache dienlich ist. 

Trotzdem wäre es sicherlich interessant gewesen, das Gebäude von innen zu sehen. Aber es hat nunmal nicht sollen sein, abhaken, gut ist.

Natürlich haben wir auch die Alte Brücke (Gamle Bybro) überquert. Auf der anderen Seite waren einige Cafes und Restaurants, wo wir hin wollten.

Ein kleine schöne alte Brücke. Allerdings begann es zu regnen und war unangenehm kühl. Auch unser Bazi fror, sogar trotz Mäntelchen. 

Wir wichen dem ein wenig aus und fanden ein Kaffee, in das wir mit Hund rein durften, was in Norwegen normal nicht üblich ist. Allerdings half es nichts, der Regen wurde nicht weniger. Also sind wir wieder los.

Der Blick auf ide schönen Häuser war ein wenig getrübt, wenn man nass ist und friert. Der Genuss war also begrenzt und wir wollten nur noch zurück zum Wohnmobil.

Dort angelangt wurden erstmal die nassen Sachen zum Trocknen aufgehängt und dann einen Kartoffelauflauf gemacht von den Kartoffeln die wir u.a. heute im Hofladen gekauft hatten.

Die Portion reichte für zwei Tage, so dass man den Rest noch mal, als „Schnellessen“ aufwärmen kann.

Und schon war ein Tag vorbei und es erwartete uns Morgen ein Neuer mit neuen Erfahrungen.


Die Atlantikstrasse zwischen Kristiansund und Bud

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Morgens in Trondheim war das Wetter nicht erbaulich und es würde auch den ganzen Tag so bleiben. Egal, wir können es sowieso nicht ändern. Wir machten uns also auf Richtung Kristiansund.

Übrigens: Kristiansund nicht verwechseln mit Kristiansand. Sind zwei Paar Schuhe!

Schnell waren wir aus Trondheim raus und wieder in ländlichen Gegenden, die zwar nur dünn besiedelt, aber im Gegensatz zum Norden Norwegens, nie menschenleer sind. Hier steht immer irgendwo ein Haus, ein Hof oder ein Dorf.

Seltsame Geräte sieht man auch rumstehen. Solche Dinger sind uns eher fremd. Aber ich denke, sie werden das schon so brauchen, sonst hätten sie sowas nicht.

Da Kristiansund auf mehreren Inseln liegt und dort teilweise keine Brücken existieren, mussten wir mit der Fähre rüber. Fahrzeit 20 Minuten, wir konnten im Auto sitzen bleiben. Da auch diese Fähre über Autopass abrechnet, brauchte ich nur reinzufahren, die Anzeige sagt dank Transponder im Auto „Bibobil 6-8m“ und rechnet das automatisch über meinen Account bei Tolltickets ab. 

Unser Bazi fand das auf der Fähre wirklich interessant, als ich gerade weg war, um zwei Polser zu holen. Polser sind im Grunde genommen Hotdogs mit dicken fetten Würsten. Teilweise auch mit Käse drin und Schinken umwickelt, ähnlich der Berner Würstel. Als ich mit den Polsern zurück kam, war Bazi Interesse an der Fähre vorbei und die Polser interessierten ihn mehr. 

Das sieht man oft in Norwegen: Wenn eine Strasse irgendwo hin muss, dann wird eben der Berg kurzerhand durchgeschnitten. 

Auch Brücken, meist interessante Konstruktionen bekommt man zu sehen. Immer wieder erstaunlich, was menschliches Ingenieurwissen doch alle möglich macht. 

Kristiansund war nicht mehr weit und der Verkehr nahm zu. 

Allerdings mussten wir noch unter dem Meer durch. Der gut 5 Kilometer lange Freifjordtunnel führt unter das Meer hindurch. Dabei ist er 130m unter dem Meeresspiegel.

In Kristiansund kamen wir an einem Friedhof vorbei. Der sah aus, wie viele Friedhöfe hier: Grabstein und gut ist. Nichts hier mit wöchentlicher Gartenpflege auf dem Gottesacker. 

In Kristiansund wurde früher Klippfisch hergestellt. Klippfisch ist ähnlich Stockfisch, nur Stockfisch wird nur getrocknet, während Klippfisch gesalzen und getrocknet wird. Die Männer auf See haben den Fisch gefangen und die Familien zu Hause haben aus diesem Fisch dann Klippfisch hergestellt. 

Als Erinnerung an diesen wichtigen Anteil an der Klippfischherstellung, gibt es in Kristiansund ein Denkmal für die Frauen der Fischer…

…sowie für deren Kinder, die wie selbstverständlich zum Wohle der Familie genauso mitarbeiten mussten.  Waren eben andere Zeiten.

Nun aber weiter zur Atlanterhavsvegen (Atlantikstrasse). Im engeren Sinne ist das nur das Stück zwischen Vevang und Kårvåg, im weiteren Sinne, oft auch als Atlantikroute bezeichnet, geht sie von Kristiansund nach Bud.

Gleich nach Kristiansund muss man wieder mit einem 5,8 Kilometer langen Tunnel, dem Atlanterhavstunnel, unter dem Meer hindurch. Wenn man einfährt geht es mit 10% Gefälle bis 250 Meter tief unter den Meeresspiegel, um dann am anderen Ende wieder mit gleicher Steigung dem Tageslicht entgegenzustreben.

Sodann beginnt der Teil mit den Brücken über Schären und Inseln. Wie ein Bubm der in einem Bach von Stein zu Stein springt, scheint hier die Strasse von Felsen zu Felsen zu „springen“.

Dann sieht man schon von Weitem eine seltsame Brückenkonstruktion, irgendwie passt das, was man sieht, nicht mit den uns bekannten Brückenbauformen zusammen.

Kommt man näher, merkt man: Das ist Ernst, das ist eine Brücke! Das haben sich nicht nur Techniker betättigt, sonder nwohl auch Künstler, die das technisch Notwendige organisch in die Landschaft eingepasst haben.

Es ist die Storseisund-Brücke, die höchste Brücke der Atlantikstrasse und zugleich ihr Wahrzeichen.

Von der Brücke aus lässt sich der Verlauf der Strasse, die eher einem Inselspringen, denn einer Trassenplanung gleicht, gut sehen: Es wurde jeder Fetzen Stein, der aus dem Wasser schaut, genutzt, um diese Strasse zu bauen. 

Während nun fast der ganze Verkehr mitten durch die Insel Richtung Molde zur Fähre fährt, wählen wir die Küstenstrasse nach Bud. Da wurde es wieder eng und einspurig auf den Strassen. Im beschaulichen Tempo genossen wir, was wir so alles sahen. 

Bei jeden Haus oder Hausansammlung steht an der Strasse ein kleines Häuschen. Teilweise, wie früher bei uns, stehen dort Milchkannen zum Abholen und dort sind auch die Briefkästen. 

Für uns erscheint es ein Traum, in so einer Gegend so leben. Wie das die Leute selbst sehen, müsste man hinterfragen, denn immer Urlaub ist nimmer Urlaub. 

Auch erschließt es sich uns nicht, warum hier die Häuser überwiegend aus Holz gebaut sind, erfordern sie doch stetige Pflege und findet die nicht statt, wird’s schnell unansehnlich. Allerdings scheinen sich die Leute auch konstruktiven Holzschutz zu verstehen und ich denke Holzschutzfarben sollte man zukünftig in Skandinavien ordern. 

In Bud war ein Campingplatz, den wir nutzen wollten. Es war auch Platz frei. Aber mit der Bezahlerei ist das so eine Sache: Die Rezeption war nicht besetzt. Bezahlen konnte man nur per Vipps (das geht für Ausländer nicht) oder mit nationaler Überweisung (geht auch nur mit einem norwegischem Konto) und mit Visa. Aber nicht so, wie überall woanders, sondern mit doppelter Bestätigung, wozu man wieder einen Account eingerichtet haben muss, den ich nicht eingerichtet habe, weil ich ihn bisher nie brauche.

So haben wir diesen Campingplatz unverrichteter Dinge wieder verlassen, schlicht weil wir keine Bezahlmöglichkeit hatten und irgendwann die Lust verloren. 

Ein weiterer Campingplatz, ein paar Kilometer hinter Bud, war geschlossen, also auch nichts. So fuhren wir weiter bis Elnesvågen.

Dort stellten wir uns an die Marina. Die Bezahlung wurde mit einem Umschlag in eine Geldbox erledigt und eine Message später hatte ich von Hafenmeister den Zugangscode zum Clubhaus der Marina, wo wir Duschen und Waschen können. 

Zum Abendessen gab’s Rest vom Vortag und gut war. 


Ab in die Berge…

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Am Morgen war das Wetter auch nicht erbaulich, jedenfalls nicht besser ,wie gestern. Wir haben nur ein kurzes Night-Oat-Frühstück gemacht, um nicht zu viel Zeit zu verblödeln.



Die Dusche des Clubhauses haben wir natürlich genutzt, wenn wir schon Zugang haben. Wer weiß, wann wir die nächste feste Dusche erreichen. 



Nun, heute sollte es mindestens 300km weit gehen. Ich wollte bis auf das Gebirgsplateau Valdresflye. Da Regen unten in größeren Höhen oft zu Schnee führt, war ich mir nicht sicher, ob der Pass offen bleibt. So wollten wir uns sputen. 



Nur das Wetter wurde eher schlimmer, wie besser…



Am Horizont konnte man schon erkennen, wo wir hin wollten. Aber dass die Berge zu sehen waren, noch dazu in schönem Himmelblau, ließ uns hoffen.



Aber zuerst fuhren wir nach Molde, um dort wieder in einem Tunnel unter dem Meer hindurchzufahren. 



Dann nochmal wieder organisch geformte Brücken. 



In der Landschaft links und rechts der Strasse war zu erkennen, dass dort aktiv Landwirtschaft betrieben wird. Und im Hintergrund immer unser Ziel zu sehen. Aber irgendwie schien es nie näher zu kommen.



Kirchen sind hier genauso oftmals aus Holz gebaut, wie viele Häuser auch. 



Nun, irgendwann waren wir an der Fähre und mussten nur kurz warten, dann konnten wir schon an Bord.
 


Das Wetter wurde immer besser und langsam kamen die Berge merklich näher.



Mit den LKWs ist es so eine Sache, mir sind sie vor mir lieber als hinter mir.
Der Grund ist, dass sie meist schneller fahren als alle anderen. Der Fahrer des LKWs auf dem Photo hat entweder bis vor kurzem nur Tankwagen gefahren, die oben rund sind, oder aber er kennt sein Fahrzeug so genau, dass er mit einer Handbreit Abstand durch den Tunnel brettert. 



Ein Rastplatz lud zum Verweilen ein und wir hielten, um uns die Füße zu vertreten und Bazi ein wenig Nasenarbeit zu verschaffen.
 


Nahe dem Rastplatz war ein imposanter Wasserfall, aber kann in einem Land, wo bei jedem dritten Stein ein Wasserfall ist, überhaupt noch etwas imposant sein? Jedenfalls hat es vor vielen viel Jahren einen Deutschen gegeben, der sich bei dem Versuch, diesen Wasserfall mit dem Kanu zu bezwingen, in den Tod gestürzt hat.
 


Jedenfalls waren wir schon so hoch, dass wir die Regenwolken endgültig unter uns gelassen hatten…



Und letztendlich kamen wir auf die Hochebene. Links und rechts der Strasse Schnee. Eine wunderbare Gegend, toller Sonnenschein und kein Wind, was will man mehr?



Also angehalten und nicht nur geschaut, sondern auch gefühlt. Unsere Reifen sind zwar keine Winterreifen, aber als Winterreifen zugelassen. Also von daher machte ich mir keine Sorgen.
 


Wir waren nun 1389 Meter hoch. Zum Besucherzentrum waren es noch 1,6 km. Das war natürlich geschlossen, denn das hat nur im Sommer auf, von Anfang Juli bis Mitte August.


Der Pass ist ein ein paar Wochen spätestens eh gesperrt und muss dann bis nächstes Jahr warten, bis wieder Leute wie wir mit Schlappen im Schnee rumlaufen.

 


Das Thermometer zeigt -1°C. Ist jetzt nicht sonderlich kalt, aber wenn man überlegt, dass wir vor 2 Wochen noch bei über 30° im Meer gebadet haben, schon extrem. 



Da wir die Nacht nicht oben auf der Hochebene verbringen wollten, sind wir weiter gefahren bis Breitostølen, wo wir einen netten einsamen Parkplatz gefunden haben.


Nett und einsam deswegen, weil Breitostølen ein Wintersportort ist, wo es fast nur Hütten/Häuser gibt, die saisonal belegt sind. Da der Sommer vorbei und der Winter noch nicht da ist, sind wir hier (fast) alleine. Ich bin sicher, in 8 Wochen hat man hier nur noch den Platz, auf dem die zwei eigenen Füße stehen.



Deutlich über 300km auf teils sogar einspurigen Landstrassen durchs Gebirge machen dann doch müde. Wir haben noch ein gemütliches Abendessen, Spaghetti mit Lachs, gemacht und das war’s dann.


Wintersport auf 50 Höhenmetern?

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Nun, morgens habe ich festgestellt, dass wir Nachts rund 7 Liter Gas durchgepfeffert hatten. Ist weiter nicht schlimm, insgesamt sind 44 Liter an Bord. Da unsere Gasinstallation mechanische Standmessungen mit Funkübertragng hat, kann ich einigermaßen abschätzen, was Sache ist:

Es sind 2 Gastanks zu je 22 Litern. Erst wird ein Tank leer gefahren und dann schaltet die Anlage um auf den anderen Tank. Meine Tankanzeige per Bluetooth zeigt demzufolge zwei Tanks an. Wenn der ein Tank leer ist, sehe ich zu, dass ich eine LPG-Tankstelle auf unserer Strecke finde. 

In unserem Fall hatte ich die Streckenplanung so ausgelegt, dass wir in Voss eine LPG-Tanke anfahren und dort dann auf dem Campingplatz übernachten. 

Wir führen los bei trügerischem Sonnenschein, weil es draußen wirklich kalt war. Aber wir sitzen ja im fahrbaren Kino und bewundern die vorbeiziehenden Landschaften aus komfortabler Position heraus. 

Dei Gegend ist ländlich, man sieht viel Schafe, ab und an Kühe und manchmals auch ganze Ziegenherden. Die Strassen zum Teil wieder einspurig bzw. so schmal, dass ein Wohnmobil und ein LKW nicht aneinander vorbei passen. Wer nun meint, da fahren keine LKWs, schon gar keine mit 40 Tonnen oder mehr, der sieht sich getäuscht. Und die fahren so rasant, dass ich lieber rechts ranfahre und einen LKW vorbei lasse, als ihn hinter mir kleben zu haben. Die fahren i.d.R. schneller, wie die PKW und auch schneller, wie ich. Ich könnte u.U. schon mithalten, aber dann wäre Abends unsere Milch im Kühlschranak Butter.

Immer wieder tauchen funktionale landwirtschaftliche Betriebe auf, die voll bewirtschaftet sind. 

Und obwohl hier der Schnee teilweise bis Juni liegt, gibt es hier Apfelbaumplantagen. Anscheinend funktioniert das.

Und dann kamen wir an den Lærdalstunnel. Zuerst wollte ich über den Snøvegen-Pass fahren, der ist 48km lang. Aber da braucht man einen halben Tag, der ist über 1300 Meter und hat sehr viel Serpentienen. Nicht, dass wir nicht die Zeit gehabt hätten, aber Monika legte keinen gesteigerten Wert darauf und ich fand, dass die Zeit unter Umständen woanders besser aufgehoben sei.

Nun, der Lærdalstunnel geht unter dem kompletten Gebirgsmassiv unten hindurch und es ist mit 24,5 Kilometern Länge der bisher längste Tunnel, den ich in meinem Leben mit einem Auto gefahren bin. 

Im Tunnel gibt es drei „Hallen“, nach einem Viertel, nach der Hälfte und nach Dreiviertel des Weges durch den Tunnel. Sie sind farbig illuminiert. Dort darf man sogar anhalten.

Nach gut 18 Minuten waren wir durch den Tunnel durch und fuhren weiter Richtung Voss. Irgenwann kamen wir in Flåm vorbei, wo sogar die großen Kreuzfahrtschiffe anlegen.

Und nochmal kam ein langer Tunnel mit rund 11km, neben vielen anderen an diesem Tag mit 9km und weniger. Dieser jedenfalls hatte in der Mitte ebenfalls einen illuminierten Bereich

Es entstand der Eindruck, als wenn das Licht aus dem Felsen kommt und nicht der Felsen angestrahlt wird. Mich fasziniert das.

Wir durchquerten Landschaften, die ebenso im Allgäu sein könnten

Bis wir Voss erreichten. Voss ist 40 Meter über Meereshöhe und ein Wintersportort. Auch ist er ein bekanntes Eldorado für Extremsportler im Sommer.

Für mich war es profaner: Ich bekam Gas und beide Gastanks sind wieder voll. Gut.

Eigentlich wollten wir hier auf dem Campingplatz übernachten. Aber es war eigentlich zu früh, schon Schluß zu machen. Also beschlossen wir, uns den Platz anzusehen und dann zu entscheiden. Kurzum, was wir sahen, war nicht so, dass wir diesen vergleichsweise teuren Platz ansprechend fanden. Also fuhren wir weiter Richtung Bergen. 

Da aber Bergen keine vernünftigen Plätze hat, haben wir eine Kaffeepause eingelegt und beratschlagt. Wir entschieden uns dafür, uns in die Berge zu schlagen und einen kleinen aber feinen Parkplatz zu suchen. 

Also hatten die Strassen wieder nur eine Spur und die Gegend wurde schnell menschenleerer. Wie wir feststellen konnten, braucht man hier auch keine Trafohäuschen, sondern tackert den Trafo, wie auch in den USA üblich, einfach oben an den Mast. Fertig ist der Lack.

Nun, wir fanden etwas passendes. Ein kleinen See mit einem kleinen Wasserlauf mit ein paar Stromschnellen. Da gibt es einen Wanderparkplatz, auf dem das Übernachten erlaubt ist, sofern man einen gewissen Obolus entrichtet.

Da wir keine VIPPS haben (kriegen nur Norweger), befürchtete ich schon, dass das nichts wird, aber in diesem Fall haben die Betreiber auch einen Paypal-Account und können so bezahlt werden. 150 Kronen für eine Nacht sind nicht zuviel.

Auf dem Parkplatz stand noch ein norwegischen Wohnmobil zum Übernachten, sonst niemand. Respektvoll parkten wir weit genug weg und so hat jeder seine Ruh. Wir hatten einen schönen Blick auf den See.

Es gab noch einen Abendspaziergang und gut war. 

Am nächsten Tag sollte es nach Bergen gehen. 


Bergen und unterirdische Kreisverkehre

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Morgens war es ar…kalt!

Der Berg im Hintergrund hatte Nachts eine neue Schicht „Puderzucker“ bekommen. Wir haben dann nur ein Schnellfrühstück gemacht und sind auf nach Bergen. 

Zuerst ging es über schmale Strassen immer bergab, denn wir waren auf 320 Höhenmetern. Kleine Strassen haben auch nur kleine Brücken. 

Trotzdem ist es einen Blick von der Brücke Wert. 

Mehrere Viehsperren mussten wir passieren: Es sind Quergitter in die Strasse eingebaut, über die man zwar mit dem Auto fahren kann, aber Huftiere nicht drüber können. Das seitliche Gitter kann man öffnen, wenn man mit breiteren Fahrzeugen durch will. Auf dem Schild steht „LUKK PORTEN“, was nur soviel heißt wie „schließe das Tor“. Auf gut Deutsch, wer aufmacht, muss auch wieder schließen. 

Auch so manch schönes Haus kann man sehen. 

Nun, wieder einspurige Strassen. Ist nicht schlimm, macht mir auch nichts aus, aber eilig sollte man es nicht haben. Die Norwegen haben es sowieso nicht eilig. Ich kann mich nicht erinneren, dermaßen geduldige und ruhige Autofahrer erlebt zu haben, wie hier. 

Endlich in Bergen. Wir hatten uns vorgenommen, in Bergen erst in die Innenstadt zu fahren und später einen Wohnmobilstellplatz etwas außerhalb zu suchen.

Also hatte ich eruiert, wo in der Innenstadt Parkplätze sind und rein ins Getümmel. Wir fanden auch recht schnell einen Parkplatz. Bevor wir aber überhaupt Parkzeit buchen konnten, war ein Kommunalbeamter zur Stelle, der uns freundlich erklärte, das dies zwar ein Parkplatz sei, aber zu Marktzeiten (es war Markt) das Parken dort verboten ist. Nun, könnte ich Norwegisch, hätt ich s auch lesen können. Er verriet uns aber, in welche Richtung wir fahren sollten und da wären mit ein wenig Glück Parkplätze. So war es dann auch, 200 Meter weiter fanden wir genug Parkplätze mit einer maximalen Parkzeit von 2 Stunden. 

Also raus aus dem Auto und ab zur Altstadt (Brygge), wo auch der Markt war, vorbei an diversen Anlegern. 

Unser Bazi war natürlich auch dabei. Wir hatten es etwas eilig, denn ab Mittag war in Bergen Regen angesagt. Wir sind zwar nicht im Stechschritt, aber doch zügig durch die Stadt.

Auf der anderen (Hafen-) Beckenseite sahen wir eine Gallerie alter Häuser von Brygge.

Sorry, das nachfolgende Photo ist aus zweien zusammengesetzt, um einfach das ganze Ensemble besser ermessen zu können. 

Auch so findet man in den Strassen immer wieder mal seltsame oder auffällige Häuser. 

Es ist zwar nicht die Lombard Street, aber es sieht trotzdem nett aus. 

Das Ende vom Hafenbecken. Auf der linken Seite haben wir geparkt und rechts sieht man die Häuser von Brygge. 

Und wenn schon Markt ist, das gehen wir auch dahin. Wir haben uns dort ein paar Dinge zum Essen gekauft. Käse, Joghurt, Zimtschnecken, Rentierfilet und… 

…Rentierburger. Ehrlich gesagt, ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte mal einen so guten Burger gegessen habe. 

Nun, der Regen wurde ekelhaft und eine Übernachtung in Bergen machte für uns wenig Sinn, denn mit Hund ist es schwierig mit Hop-on-Hop-off-Bussen. Kurzum, Hunde verboten. In Norwegen haben sie es nicht besonders mit Hunden. Also beschlossen wir, uns Richtung Oslo davonzumachen.

Dabei passierten wir eine mehrere Kilometer lange einspurige Baustelle mit Blockabfertigung: Es wird gewartet, bis aus der anderen Richtung eine Fahrzeugkolonne passiert hat, die vorneweg ein Führungsfahrzeug mit Blinklicht hat. Das Führungsfahrzeug dreht dann um und dann folgen wir diesem Fahrzeug durch die Baustelle. So ist gewährleistet, dass zum einen niemals Gegenverkehr kommen kann, zu anderen niemand irgendwo auf der Baustelle dumm rumfährt („…ja wo fahren sie denn?“). Außerdem werden so die Taktzeiten absolut minimiert. 

Und da es die Sonne geschafft hat, ein wenig rauszulinsen, wurde uns ein schöner Regenbogen serviert. 

Aber hinterm nächsten Tunnel wurde er noch intensiver. Nein, das Bild ist nicht bearbeitet, die Farben sehen so nahezu unwirklich aus. 

Dann kam wieder einmal, was Wunder, ein Tunnel. Acht Kilometer lang und plötzlich taucht nach 6 Kilometern ein unterirdischer Kreisverkehr vor uns auf. Hab ich so noch nie gesehen.

Dann ging’s raus aus dem Tunnel direkt auf eine Brücke.

Diese Brücke überspannt in größerer Höhe das ganze Fjord. so hoch, dass der Schiffsverkehr unten drunter nicht behindert ist.

Hier ein Blick von der Brücke, die dann flugs…

…wieder in den nächsten Tunnel führte. 

Am Anfang noch seitlich eine Konstruktion für die Radfahrer, die zwar die Brücke passieren dürfen, aber nicht den Tunnel. So haben die Radfahrer einen eigenen tunnel, der nach oben führt.

Und wieder kommt im Tunnel ein Kreisverkehr!

Irgendwie frage ich mich, wie man von solchen Dingen, die einfach in den Fels gehauen werden, eine Statik berechnen kann. 

Hier sieht man den „geraden“ Weg, wir jedoch fuhren rechts weg…

…wo wir uns in einer 270°-Schnecke im Fels nach oben schraubten.

Als wir oben rauskamen, sahen wir die Spitzen der Brücke, die wir grad vorher überquert hatten. Früher sagte man, die Italiener seien die besten alpinen Strassenbauer, dann war ich der Meinung, die Österreicher hätten den Italienern gezeigt, wie das richtig geht, aber wenn ich das so Revue passieren lasse, was wir alles in Norwegen an Strassenbau gesehen haben, dann sind die Italiener und Österreicher die reinsten Waisenknaben dagegen. 

Als Ziel hatten wir uns für einen Campingplatz im Eidfjord ind der gleichnamigen Ortschaft entschieden. Unsere Toilettentanks sind voll und benötigen Entleerung, der Grauwassertank sollte auch mal abgelassen werden und Frischwasser ging auch zu Neige. 

Der Campingplatz ist in schöner Lage, die Sanitärräume robust, aber es ist alles da. 

Waschmaschine und trockner haben wir auch genutzt. Aber vor die Tür sind wir nicht mehr groß gegangen, denn es unangenehm windig und regnerisch, kurz, sehr ungemütlich draußen.


Wer nicht zeitig tankt, der fährt zurück…

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Der Morgen in Eidfjord war kalt. Aber unsere Nachbarin, eine Niederländerin ließ sich sogar hinreißen, eine Runde im Fjord zum Schwimmen. Zwar nicht lang, aber sie war drin! 

Wir hatten Abends noch die beiden WC-Tanks geleert und nun, Morgens vor der Abfahrt, haben wir das Grauwasser entsorgt und 90 Liter Trinkwasser gebunkert. 

Und los ging’s. Aber da war noch was: Ich brauchte eigentlich Diesel, denn auch ein 120 Liter Tank wird mal leer. Am gestrigen Abend sagte der elektronische Spökenkieker (Reichweite laut Bordcomputer) noch 200km voraus. 

Da in Norwegen die Spritpreise einigermaßen vorhersehbar volatil sind, wussten wir, der Sprit ist am Mittwoch Abend und am Sonntag Nachmittag meist am billigsten. Der Unterschied macht durchaus mal 5 Kronen pro Liter aus. Das sind so 40 Cent. Bei einem 120 Liter Tank. wenn man 100 Liter nachtankt, macht das eben einen Unterschied von 40 Euro aus. Also habe ich, im Glauben, noch genug Diesel zu haben, auf’s Tanken in Eidfjord verzichtet.

Und dann ging es die Berge hoch. Teilweise sind die Tunnel sogar spiralförmig angelegt, um den Höhenunterschied zu bewerkstelligen. Nach knapp 20km erreichten wir die Vøringsfossen, einen Wasserfall. Dummerweise erzählte mir plötzlich der Bordcomputer, der Sprit reiche nur noch für gut 50km und auch die Reserveleuchte ging an.

Bis zur nächsten Tanke auf unserer Strecke wären es 78km. Da ich nicht wusste, ob dort noch nennenswerte Steigungen zu erwarten sind, entschlossen wir uns, umzukehren und 16km zurück nach Eidfjord zu fahren, um zu tanken. Sicher ist sicher, denn den Bedarf, wegen einem leeren Tank liegen zu bleiben, hat keiner.

Wir sind also die ganze Spiralnudeltunnelstrecke zurück gefahren, um sie dann nochmals wieder hochzufahren. Aber was solls, waren ja nur 300 Höhenmeter oder so…

So wurden dann eben 20 Liter bei Bunker-Oil in Eidfjord getankt. Damit sollten wir locker über den Pass kommen. Die Säule auf dem Bild ist übrigens steuerbegünstigt, an der durften wir natürlich nicht tanken.

Unser Bazi wunderte sich zwar, was wir Menschen da so treiben, aber solange er dabei sein darf, ist alles recht.

Also dann wieder hoch durch die ganzen Tunnelspiralen und an den Vøringsfossen einen Halt eingelegt. Es war kalt und soviel zu sehen gab es dann auch nicht, denn die Wasserfälle sind nur noch ein Schatten ihrer selbst, weil das meiste Wasser für die Stromerzeugung abgeknapst wurde. Nur in der Hochsaison vom 01.06. bis 15.09. wird die Wassermenge auf 12 cbm/sek erhöht. Trotzdem noch ein Abklatsch, wenn man bedenkt, dass bis 1980 bei der Schneeschmelze im Frühjahr bis zu 150 cbm/sek hinabstürzten.

Und ab den Vøringsfossen ging es erst richtig bergauf. Für LKW war bis Vormittags Kettenpflicht angesagt. Aber was soll’s, wir haben AT-Reifen drauf, das sind grobstollige Reifen, die eingeschränkt winteertauglich sind. Jedenfalls haben sie die Zulassung dazu. Auch wenn ich im Winter richtige Winterreifen fahre, aber hier werden die AT schon reichen.

Die Landschaft ist karg, es lag Schnee, aber die Wasserläufe waren noch nicht zugefroren.

Als wir oben waren, herrschten dort -2°C. Die letzte Nacht waren 10cm Schnee gefallen, die sich bis Mittag aber schon wieder relativiert hatten. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich, wir hätten den höchsten Punkt der Hochebene erreicht.

Uns bot sich ein grandioses Schauspiel der Farben, die Ebene, immer wieder durchsetzt von Seen, manche gefroren, manche nicht, im Kontrast mit dem Himmel. 

Und es ging immer noch weiter nach oben, so daß teilweise die Strassen noch mit Schneematsch bedeckt waren. Hat jetzt für uns keine Probleme bereitet, aber man musste schon mit Bedacht fahren.

Diese Hochebene, genannt Hardangervidda ist zwischen 1200 und 1400 Meter hoch. Wir waren laut Messung bis auf rund 1250m. In dieser Hochebene liegt in der Regel ab Mitte September Schnee, wie auch wir nun wissen. Die langen Markierungsstäbe sind offenbar kein Witz.

Trotzdem genossen wir, was wir so alles zu sehen bekamen und auch immer wieder mal Häuser, teilweise als Freizeitdomiziele, teilweise aber auch ständig bewohnte Häuser.

Kommt man auf der anderen Seite runter, sieht man vollkommen andere Farben. An jedem Eck, hnter jeder Kurve wartet eine neue Überraschung. 

Wir hielten dann in Flå an und kauften nochmal ein. Auch getankt haben wir, diesmal voll. War zwar auch nicht besonders günstig, jedoch bei etwas über 100 Litern habe ich doch noch 20 Euronen gespart.

Und einige ereignislose Zeit mit teilweisem Stop-and-Go-Verkehr später kamen wir in Oslo an. Als Ziel hatten wir uns eine Marina ausgesucht (Sjølyst-Marina). Wir wussten zwar nicht, ob sie offen ist, aber „Versuch macht kluch“. 

Und siehe da, wir fanden die Marina und sie war nicht zu. Es stehen zwar viele Boote rum, weil es nun die Zeit ist, in der die Eigner ihre Boote einwintern. Trotzdem ist der Womo-Stellplatz verfügbar, den wir dann auch nutzen wollten. Die Aussicht ist jedenfalls nicht schlecht. 

Also suchten wir uns einen Platz (die sind sogar markiert) und ich ging am Automaten bezahlen. 650 Kronen (55€) für 24 Stunden sind schon eine Ansage, aber in Oslo gibt es sonst nichts brauchbares und vor allem ist das auch nicht günstiger. 

Direkt vor der Marina geht die Strassenbahn in die Stadtmitte. Was will man mehr.


Es geht wieder Richtung Heimat

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Wir stellten fest, dass alles, was uns in Oslo interessiert hätte, mit Hund nicht zu machen ist. Also Oslo, tut mir leid, dann eben nicht! Da in der Marina die Boote eingewintert werden, wäre mir sowieso unwohl gewesen, unser Fahrzeug einen ganzen Tag unbeobachtet inmitten der Geschäftigkeit stehen zu lassen, um in der Stadt rumzubummeln. 

Also haben wir gefrühstückt und unser Bazi bekommt ab und an ein wenig Milch. Natürlich aus (s)einer eigenen Tasse, die wir selbst nicht verwenden und nur für Besuch da ist (kleiner Sch[m]erz am Rande).

Bazi schmeckt es und auf das, was andere denken, pfeift er sowieso…

Nochmal einen Blick auf die Marina mit all ihren Booten, die wohl für’s erste beschäftigungslos werden. Zumindest bis zum nächsten Frühjahr. 

Wir mussten natürlich durch ganz Oslo, was jetzt nicht so viel Spaß macht und dann sieht man plötzlich ein seltsames großes Gebäude…

…um dann festzustellen, dass es ein Touristensammeltransporter ist. Der ist in der Lage, auch am entlegendsten Punkt der Welt seinen Gästen den heimischen Komfort und sogar darüber hinaus zu bieten. 

Dann spuckt so ein „Ungetüm“ 5000 und mehr Passagiere aus, die dann durch die Destinationen marodieren, teilweise mehr Geld in der Tasche, als die Bewohner der Destination im Leben je verdienen können. Nunja, wenn es der Sache dienlich ist…

Besser wie fliegen ist es allemal.

Ein VW-Händler hat ein ganz besonderes Werbestück vorm Haus. Ich denke, der Käfer ist so ziemlich das einzige Auto, das man auch im Dunkeln erkennt… optisch und zur Not auch akustisch.

Bei Oppegård kamen wir am TusenFryd, einem Freizeitpark, vorbei. 

Und wieder fährt der Himmel mit all seinen Farben und Facetten auf, die man so aus Deutschland nicht kennt. Man kann sich daran gar nicht sattsehen.

Kurz vor der Grenze mussten wir noch zu einer Global-Blue-Refundstelle. Wenn man in Norwegen etwas kauft, sind dort 25% Märchensteuer drauf. Als Ausländer kann man sich die bei der Ausfuhr zurückerstatten lassen. Das Ganze ist ein recht zeitraubender Prozess. Daher gibt es einen Dienstleister, der das für einen erledigt, allerdings möchte er dafür 6 Prozentpunkte haben.

Also man bekommt nur 19% ausgezahlt, dafür kümmern die sich um den ganzen Schriftkram. Hat man 5000 Kronen ausgegeben für Mitbringsel, bekommt man 1250 Kronen zurück. Davon verbleiben dann 300 Kronen bei Global-Blue und man bekommt ohne Stress 950 Kronen auf sein Visa-Konto gutgeschrieben. 

Wir hatten überdies auch noch über 500 Kronen in bar, die wir natürlich vor der Grenze noch in Lebensmittel umsetzten. Unter Anderem nahmen wir zwei Packungen Fish’n’Chips mit, weil wir probieren wollten, ob man die auch im Omnia zubereiten kann. 

Und schon ging es über die Nye Svinesundbrua (Neue Svinesundbrücke), von der aus wir auch die Gammel Svinesundbrua (Alte Svinesundbrücke) sehen konnten.

Bei Uddevalla empfängt man uns sogar mit offenen Armen… 😉

In Göteborg fuhren wir auf der E6 S (Süd) hinein. Was wir da so alles rumstehen sahen… so einfach mal ein Saab Draken auf einem Betonsockel. 

Im Hafen fanden wir ein nettes Plätzchen, das zum Übernachten einlud. Die Sonne macht sich immer gut, die Aussicht schön, ein paar Fischer waren noch da und gut war.

Morgens hatten wir ein wenig Wäsche in unsere „Schaukelwaschmaschine“ getan. Die Wäsche war nun sauber und musste nur noch gespült und getrocknet werden. Also machte ich mich daran, dies zu tun und hinten wieder Ordnung zu schaffen. 

Ist es nicht schön? Ein geiler Platz. Wäre ich jetzt Influenzer, also jemand, der nix kann und nur von der Dummheit seiner Follower lebt, würde ich es jetzt dabei belassen.

Da ich aber kein Influenzer bin, der werbewirksam Träume verkaufen muss, zeige ich euch auch die andere Seite: Da sind Schiffe. Auch Fährschiffe.

Die werden in aller Regel nicht geräuschlos verladen und vor allem, die Typen arbeiten rund um die Uhr. Und nein, es ist nicht laut, man hört es kaum, aber es gehört eben auch dazu.

Zum Abendessen hatten wir die Fish’n’Chips gemacht. Im Omnia!

Sagen wir mal so: Die Pommes von lätschrig bis überknusprig, der Fisch, Oberseite richtig super, Unterseite eher labbrig. Aber alles war gar und man konnte es essen. Das Ziel, nicht groß mit dem Essen rummachen zu müssen, wurde erreicht. 

Und schon war Schlafenszeit erreicht und wir schliefen ruhig und friedlich.


Im Pilgerschritt Richtung Trelleborg

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Auch in Göteborg war mit Hund nicht viel anzufangen. Wir hatten dann versucht, irgendwo in der Innenstadt einen Parkplatz zu bekommen.

Es gab auch genug freie Parkplätze, allerdings sind die Schweden vollkommen spaßbefreit im Strassenverkehr: Wer beim Parken über die Linien steht, ist fällig. Scheint ein gängiges Geschäftsmodell zu sein. Aber egal, das weiß ich und verhalte mich entsprechend. 

Auf gut Deutsch: Wir haben keinen passenden Parkplatz gefunden. Parkbuchten mit 5 Meter Länge sind eben für Wohnmobile mit 6,4 Metern nicht geeignet. Nur bei den Parkplätzen am Strassenrand spielt die Länge keine Rolle, wo auch einige frei waren, aber eine Parkzeit von 15, maximal 30 Minuten konnte man sich auch schenken, braucht man auch nicht. Gut dann eben nicht, Göteborg auf Nimmerwiedersehen.

Btw.: In Norwegen hat man in den Städten fast überall Parkplätze bekommen und die waren meist für 2 Stunden buchbar. 

Und da waren sie wieder: Die öde langweiligen schwedischen Autobahn mit Einschlafgarantie. So ausgeschlafen kann man gar nicht sein, als dass man da vor lauter Monotonie nicht innerhalb kürzester Zeit müde wird. 

Als wir einen IKEA sahen, bogen wir ab, nicht wie raus und weg von der Autobahn. Also sind wir erstmal durch den IKEA marodiert und haben verglichen, was was kostet und vor allem festgestellt, dass doch nicht alles bei uns zu haben ist, was es hier gibt.

Gut… wir also irgendeinen Pillepalle (neudeutsch: Gizmos) gekauft und wieder raus. 

Da unsere Fähre erst am 04.10. in Trelleborg ging, wir keine 300km von Trelleborg weg waren und vor allem, weil uns die Autobahn nervte, haben wir im Navi „Autobahnen vermeiden“ aktiviert, um Landstrassen zu fahren, die Sache zu entschleunigen und auch noch etwas zu sehen. Einfach so nach dem Zufallsprinzip.

Irgendwann sahen wir ein Schild „Tjolöholm slott“ (Schloss Tjolöholm). Kurzentschlossen bogen wir ab und fuhren zu diesem Schloss. Ich würde es im engeren Sinne nicht als Schloss bezeichnen, sondern eher als ein Anwesen, aber egal, was sind schon Begrifflichkeiten?

Das gesamte Anwesen hat eine interessante Geschichte, die bis 1231 zurückgeht. Das Gebäude auf den Bildern wurde allerdings erst Ende des 1900 Jahrhunderts in dieser Form gebaut, das vorherige abgerissen.

Der Blick vom Schloss auf das Meer, bzw. das Fjord. Nunja, so eine Aussicht von der Terasse hat nicht jeder, man könnte ja fast neidisch werden. 

Es gibt rundherum einen Schlosspark, viele Wanderwege und ein Museumsdorf. Die großen Parkflächen lassen vermuten, dass man in der Hauptsaisn nur den Platz hat, auf dem die eigenen Füße gerade stehen. Wir allerdings haben das Problem nicht. Es herrscht äußerst geringer Besucherverkehr.

Plätze zum Ausruhen, Spielplatz, Badestrand… alles da, was das Herz begehrt. Auch wenn es jahreszeitlich nicht mehr sinnvoll erschien, zwecks Erfrischung in irgendwelchen Meeren rumzudümpeln, im Sommer muss das Spaß machen. 

Teilweise geometrisch geordnet und teilweise geregelte Wildnis. Ein schöner Ort. Und es gab sogar einen Wohnmobilstellplatz. Kurzfristig entschlossen wir uns, hier zu übernachten. Zum Einen konnte Monika dort spazieren gehen, zum Andern konnte ich ein paar Arbeiten, die dringend per mobilem Office erledigt werden mussten, in aller Ruhe erledigen. 

Abends war es absolut ruhig. Auch ich nutzte die Gelegenheit, früh schlafen zu gehen. Recht weit waren wir zwar nicht gekommen, aber was soll’s, wir hatten ja Urlaub.


Ein Tag am Schloss

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Wir hatten ausgeschlafen und ein fürstliches Frühstück gemacht. Während ich einiges am Fahrzeug reisefertig machte, sah sich Monika das Dorf an, das damaals für die Arbeiter des Schlosses gebaut worden war.

Wir beschlossen, da ich am Vortag nicht die Zeit hatte, mir die Schönheit Tjolöholms anzusehen, uns das gemeinsam nochmals anzusehen. 

Erst um 15:00, nachdem wir noch Wasser gebunkert hatten, fuhren wir los. Uns Ziel war ein Stellplatz nahe Malmö. Nichts besonderes, aber für eine Nacht tauglich.

Wir nahmen wieder Landstrassen, genossen einfach die langsame Fahrt und kauften auch nochmal etwas zu Essen ein. Das unser Tagesziel, immerhin 250km, so aber nicht zu erreichen war, fuhren wir den Rest dann doch auf der Autobahn. 

Der Himmel bot uns wieder einen dieser Sonnenuntergänge, die man gar nicht glauben mag, hat man sie nicht selbst gesehen. 

Drei Kilometer vor dem Stellplatz kauften wir uns bei KFC noch ein schnelles Abendessen, das wir dann am Stellplatz aßen. Irgendwie hatte ich den Kram besser in Erinnerung. Jedenfalls ist mein Bedarf an Fastfood wieder auf Jahre gestillt. Das Einzige, was wirklich gut war, war der Milchshake.
Morgen würden wir nach Trelleborg fahren, von wo in zwei Tagen unsere Fähre nach Rostock geht.


Die Wikingerburg – Trelleborgen

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Nun, lange geschlafen, ausgiebig gefrühstückt und zum Schluß bekam Bazi noch einen Schluck Milch. Dank dem Omnia hatten wir auch Morgens frisch gebackene Semmeln. 

Da wir nur ein paar Kilometer von Trelleborg weg waren und unsere Fähre erst am nächsten Tag nachmittags ging, hatten wir alle Zeit der Welt. 

So beschlossen wir, uns die Wikingerburg „Trelleborgen“ anzusehen, die dieser Stadt den Namen gab. Aber vorher mussten wir noch ein paar Beutel „Pollys“ organisieren, die es in Deutschland nicht gibt: Nicht die Normalen, die es bei IKEA gibt, sondern Sondereditionen, die es eben nicht bei uns gibt. Naja… und für Bazi flog auch noch was in die Tüte.

Danach ging es zur Burg. Von der Burg ist nach archäologischen Funden ein Viertel des Ringwalls rekonstruiert worden, den man frei besichtigen kann. 

Anschließend war unser Ziel ein Campingplatz am Strand. Dazu mussten wir natürlich erst quer durch Trelleborg fahren, was aber recht zügig ging. 

Der Campingplatz war nicht weit und wir erreichten ihn bald. Es sah alles verlassen und einsam aus, aber das kennen wir ja schon. Ein paar Leseübungen später war alles klar: Im Internet auf der Website buchen, bezahlen und dann bekommt man einen Code, der die Schranke und die Gebäude öffnet. 

Ein schöner Platz 10 Meter vom Strand entfernt war schnell gefunden und sofort ging es an den Strand. Monika natürlich sofort wieder in ihrer wohlbekannten „Sucherhaltung“.

Da sie alles möglich sammelt, also Steine, Muscheln, Treibholz, kurz alles, wo andere achtlos drauf treten, schaut sie immer auf den Boden und die Ausbeute ist meist beachtlich. Die Fundstücke landen dann irgendwo zu Hause in einer Deko, einem Bastelstück oder schlicht im Vorgarten. 

Ein paar Meter weiter ist ein 50 Meter langer Badesteg. Ich hatte mir sogar kurz überlegt, ob ich es wagen sollte, ein Runde zu schwimmen. Aber ne Leute, trotz 18° und Sonne, das Wasser war mir einfach schon zu brrrr…

Aber wo Wasser ist, besser gesagt ein Meer, gibt es je nach Lage und Wolkendecke meist recht schöne und sehenswerte Sonnenuntergänge. 

In den Dünen, keine 10 Meter von unserem Stellplatz entfernt, fand sich eine Bank, die zum Sitzen einlud. Mit einer Flasche Wein und Gläsern näherten wir uns der Bank.

Auch die Sonne schien sich auf ihren großen, allabendlichen Auftritt vorzubereiten. 

Solange die Sonne noch zu sehen war, war es auch schön warm. (Wenn sie dann weg ist, wird es recht schnell kühl)

Auf der Bank sitzend beobachteten wir das Schauspiel. Solange die Sonne noch über dem Horizont ist, blendet sie doch noch sehr. Zwischen dem Moment, wo die Sonne den Horizont berührt, bis zu dem Moment, wo sie komplett hinterm Horizont verschwunden ist, vergingen geschätzte 10 Minuten. 

Zuerst meint man, so, Schluß mit der Vorstellung, Stühle hochklappen, Vorstellung vorbei…

…aber wartet man noch eine Viertelstunde entwickelt sich das hier zu sehende Schauspiel, bei dem die Sonne hinterm Horizont sich im richtigem Winkel zu den Wolken befindet und diese sich in einem unwahrscheinlich schönem Rot zeigen. Das kann man mit Photos gar nicht so zeigen, wie es in Wirklichkeit aussieht. 

Nun, nachdem der Lorenz also weg war, wurde es schnell unangenehm kühl und wir verzogen uns in unser Wohnmobil. Dort haben wir noch ein paar Brettspiele gespielt und dann ging’s ins Bett.


Auf der Fähre Trelleborg – Rostock

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Morgens hatte Monika noch das Bad am Trelleborg Strand erkundet. Bei freundlichen 21°C machte das auch Spaß. Und gefunden hat sie auch wieder irgendwas.

Plötzlich „bimmlebim“, bekam ich von der Reederei eine Mitteilung aufs Handy, dass die Fähre in Kürze führe (es waren noch 4 Stunden) und wir doch bitte rechtzeitig dort erscheinen sollten. Rechtzeitig heisst spätestens 1 Stunde vor geplanten Abfahrtstermin. Danach geht nichts mehr. Der Grund ist, dass die Reederei natürlich jedes mal „Tetris“ spielen muss, um die Fahrzeug optimal zu verladen. Dazu muss man rechtzeitig da sein und die Fahrzeuge werden in verschiedene Wartereihen sortiert, um dann beim Verladen „as it is“ reihenweise im Bauch der Fähre zu verschwinden.

Also nochmal Tanks entleert, soweit alles klar gemacht und dann noch nach Trelleborg rein, weil wir immer noch keinen Surströmming hatten. Wir fanden diesmal sogar einen Parkplatz, auch wenn ich mehrfach rangieren musste, um die 6,4 In die enge Parkbucht zu bekommen. 

Die Innenstadt und der Marktplatz vorn Trelleborg ist auch ganz nett, uns interessierte jedoch eher, einfach unseren Kram zu besorgen und dann wieder zu verschwinden, bevor jemand sich an unserem Wohnmobil stört.

Und da war er: Surströmming. Sieht harmlos aus, aber ist es nicht. Das ist vergorener Hering. Der ist in Dosen vberpackt und gärt darin weiter. Die Dose hat extra in Deckel und Boden Falten, um das Aufblähen der Dose zu ermöglichen, Wenn es dann irgendwann zuviel ist, explodiert sie. Oder auch nicht, es gibt darüber mehr Märchen, als gesicherte Fakten.

Das wäre ja auch nicht weiter tragisch, aber der Geruch von Surströmming ist in Deutschland ein Grund zur fristlosen Kündigung der Wohnung, es ist verboten, ihn in Flugzeugen zu transportieren und auch wir hatten in doppelt in Plastik eingepackt und in unserem Wäschefass verstaut. Sicher ist sicher!

Surströmming sollte man unter Wasser öffnen und abwaschen, bevor man ihn isst, so die Empfehlung der Schweden und die müssen es wissen. Aber das werden wir zu Hause testen und den Leser wissen lassen.

Wir fuhren zum Fährterminal und unser Check-In wurde sofort durchgeführt. Wir waren die Zweiten überhaupt, also di Ersten in unserer Reihe, ergo recht früh dran. Aber egal, wo man rumsteht, dann eben noch 2 Stunden gewartet. 

So, endlich rührte sich was, es ging auf’s Schiff.

In der Fähre sind im Deck Nr. 3 Züge, in Deck Nr. 5 LKWs und in Deck Nr. 7 Klein-LKWs, Wohnmobile und PKWs. In den Decks Nr. 8-10 sind die Passagiere, Restaurant und Kabinen, sowie Sonnendeck.

Unser Wohnmobil stand auf Deck 7. Man sollte sich merken, welches Deck man hat und welchem Treppenaufgang man genommen hat, sonst wird es bei der Ankunft schwierig.

Unsere Kabine war auf Deck 10, wie auch das Sonnendeck.

Vom Sonnendeck konnten wir von oben auf unser Wohnmobil sehen. 

Und schon verlassen wir Trelleborg, 6 Stunden Fahrt bis nach Rostock liegen vor uns. Also sind wir noch ins Restaurant gegangen und haben eine Kleinigkeit gegessen. 

Nach dem Essen gings ab in die Kabine wo ich zumindest gut 2 Stunden geschlafen habe. Nicht gut, aber immerhin. Das lag weniger an der Fähre, als an unserem Bazi, der rumwetzte und einfach immer Blödsinn im Kopf hatte.

Irgendwann bin ich dann hoch und habe erst einmal geduscht. Frisch geduscht machten wir dann mit Bazi einen Deckspaziergang. Aber Bazi zappelte sich einen ab und wollte eher wieder in die warme „Stube“.

Die Sonne war schon untergegangen, man sah nur noch einen rötlichen Wiederschein am Himmel und es war kalt. Trotzdem beobachteten wird doch ein ganze Zeit den Himmel und das Spiel der Farben.

Kurz darauf sahen wir Rostock. Es dauerte aber trotzdem noch eine halbe Stunde, bis angelegt war.

Nach angemessener Wartezeit, die Fahrzeuge müssen ja genauso geregelt wieder die Fähre verlassen, wie sie darauf gekommen sind, waren auch wir an der Reihe… zapp, runter von der Fähre um ca. 21:30, nochmal vollgetankt (Diesel in D ist billiger, wie in Schweden), sodann auf die Autobahn Richtung Berlin und den Tempomat rein.

In Berlin hatten wir uns ein schönes Plätzchen gesucht, eigentlich nicht gesucht, weil wir wissen, wo man da ganz ruhig stehen kann, und am nächsten Tag wollten wir nochmal ein paar Erledigungen machen, bevor wir die Heimfahrt fortsetzen. 


Wieder zu Hause!

Lesen…

Morgens, nach einem guten Frühstück sind wir nochmals zur Twins Company und haben tatsächlich noch ein Stehrümchen gefunden: 

Eine originalen Überseekoffer. Der musste mit!

Danach ging’s auf direktem Weg nach Hause.

Und zu Hause?

Der Alltag hatte uns schneller wieder, als uns lieb war, aber ich denke, das geht jedem Urlauber so, wenn er wieder zu Hause ist.


Fazit

Lesen…
  • Reisedauer: 06.09.2024 bis 05.10.2024, also 30 Tage
  • Zurückgelegte Entfernung: 8477km (ohne Fährkilometer)
  • Durchschnittverbrauch: 9,8 Liter/100km

Es war hoffentlich nicht das letzte Mal. Aber wenn möglich, das nächste Mal übers Baltikum, also Polen, Litauen, Lettland, Estland und Finnland.  

Ich hoffe, das Lesen hat Spaß gemacht und wir konnten ein klein wenig unsere Begeisterung und Faszination teilen.


Nachgeschichte: Surströmming essen

Lesen…

Wir hatten beschlossen, den Surströmming so zu essen, wie ihn auch die Schweden essen. Also mit Zwiebeln, Quark, Tomaten, Hartkäse und Kartoffeln.

Und nein, das Öffnen war nicht schlimm und der angebliche Gestank ist eher affektiertes Getue. Natürlich, wenn man Surströmming einfach aus der Dose isst, ist man selbst Schuld. Es würde ja auch keiner Weißwürste aus kalt der Dose ohne Süßem Senf, Brez’m und einem Weißbier dazu essen wollen, warum wollen dann die Leute Surströmming aus dem Zusammenhang gerissen essen?

Wenn man alles richtig zubereitet und vorbereitet, dann schmeckt das ganz gut.

Aber auch in unserem Kreis waren nicht nur Fans dabei:

Von 9 Anwesenden waren drei der Anwesenden der Meinung „jederzeit wieder“, drei meinen, man kann es essen, muss man aber nicht haben, zweien war es geschmacklich zu fischig und einer hat beim Öffnen sofort den Tisch verlassen und war nicht bereit, es überhaupt zu probieren.


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