Red' nicht, tu es!

Klappbarer Hundesitz

Wir genießen es, dass wir ohne auszusteigen von vorne nach hinten gelangen können. Zwischen den beiden Vordersitzen ist ein Gang, durch den man recht brauchbar nach hinten gelangen kann. Auch das Umdrehen eines Sitzes kann man machen, ohne unbedingt aufstehen zu müssen.

Nun ist es aber so, dass wir einen Dackel haben, der es liebt, während der Fahrt bei uns zu sein und auch gerne etwas sehen möchte. Dazu möchte er gerne auf den Schoss, was aus Sicherheitsgründen suboptimal ist.

Daher entstand die Idee, zwischen den Vordersitzen ein verankertes Podest zu machen, auf dem ein Körbchen ist und eine Möglichkeit, den Hund mittels Geschirr/Gurt zu sichern. Problem dabei ist, dass, wenn man dort eine „Kiste“ einbaut, der Durchgang nach hinten nicht mehr möglich ist. Auch wäre das Drehen der Sitze nur dann möglich, wenn man vorher diese Kiste rausnimmt und die Sitze dreht. Also geht das mit einer Kiste so nicht.

Nun habe ich mir eine Konstruktion aus B-Profilen einfallen lassen. Es soll unten ein Rahmen angebracht werden, an dem ein oberer Rahmen mittels Parallelogrammechanismus angebracht ist. Der untere Rahmen wird die Schräge des Wagenbodens ausgleichen. Oben kommt noch eine 6mm HPL-Platte drauf, auf der mittels Klettband ein Polster aufgebracht wird. Des weiteren wird ein Fixpunkt für das Sicherheitsgeschirr geschaffen.

Während der Fahrt füllt das hochgestellte Teil den Zwischenraum zwischen Fahrer- und Beifahrersitz. Dort kann der Hund sitzen/liegen und gesichert werden. Will man nun nach hinten gehen, zieht man vorne einen Sicherungstift und kann die ganze obere „Plattform“ parallel nach unten schwenken. Im Eingeklappten Zustand hat das Ganze eine Dicke von 6cm + Polsterstärke (welches auch mit einem Griff entfernt werden kann).

So kann man im Notfall schnell nach hinten kommen. Auch kann man so die Sitze drehen. zum Drehen der Sitze braucht man das Polster nicht abnehmen.

Stehen wir nun irgendwo und haben die Sitze nach hinten gedreht, kann man die „Plattform“ wieder hochstellen und erhält so einen zusätzlichen Sitz zwischen den beiden Einzelsitzen. Einerseits sollte dies das Hinsetzen/Aufstehen auf den hinteren Sitz erleichtern, andereseits bietet es die Möglichkeit eines umkomplizierten Notbettes, ohne die Dinette umbauen zu müssen.

Das Profilmaterial ist bestellt, ich warte auf die Lieferung (seit dem Beginn des Ukraine-Krieges hat man den Eindruck, jegliches Material sei bisher in der Ukraine gefertigt worden). Die Fittings, also Gelenke, Verbinder, Schrauben und Bolzen sind schon lange da. Auch habe ich noch ein ausreichendes Stück HPL-Platte rumliegen.

So, die Profile sind da und ich habe angefangen, das Untergestell zusammenzubauen. Nachfolgend mal ein Bild des grob zusammengebauten Gestells. Die silberne Gelenkaufnahme recht oben gehört natürlich noch nach unten montiert. Naja, wenn man nicht aufpasst, mach man’s zweimal.

Das Gestell soll ja zusammengeklappt werden können. So bleibt dann in zusammengeklappter Stellung nur noch eine Dicke von gut 60mm übrig…

Nachfolgend ist das Gestell montiert. Hier nun auch die Diagonalstrebe (silber) zu sehen, die das Ganze in Position hält.

Nun kann man das Ganze ja zusammenklappen mit folgendem Ergebnis…

Die silberne Strebe kann vorne oben mittels einem Kugelsperrbolzen gelöst werden. Die Strebe wird nach unten geklappt und das Gestell nach vorne zusammengefaltet. Nun fehlt nur noch die Beplankung aus 6mm HPL und fertig ist der Lack.

Kugelsperrbolzen

Die hintere Befestigung ist gemacht, die einerseits stabil sein muss (soll ja nicht bei einem Crash durchs Cockpit fliegen), andererseits es einfach ermöglichen soll, das Teil in Gänze zu rauszunehmen für Wartungsarbeiten, Reinigung etc.

So, nun ist’s vollbracht. Das Ding ist fertig.

Ansicht von hinten
Ansicht von vorne. Es fehlt noch das Polster. Das wird mit Klett befestigt.
Die Unterkonstruktion. Wenn man den Sicherungsstift mit dem blauen Knopf rauszieht, kann man das ganze Teil zusammenfalten.
Sieht zusammengeklappt so aus und ist begehbar. Mann kann also jederzeit während der Fahrt (bspw. in einem Stau) nach hinten, ohne aussteigen zu müssen.
Hier ist zu sehen, wie das Ganze wieder hochgeklappt wird.

So, das wars, noch Saubermachen und fertig ist der Lack. Ach ja, zum Drehen der Sitze muss man runterklappen. Sind die Sitze gedreht, kann man wieder hochklappen und erhält einen kleinen Tisch oder einen Sitz, wenn man ein Polster auflegt.

So, nun liegen erste Erfahrungen mit dem Sitz vor:

Grundsätzlich nutzt unser Hund den Hundesitz, aber irgendwie hat er sich dort wohl nicht ganz wohlgefühlt. Wir kamen dann auf die Idee, dass ihn eventuell das Loch zwischen Sitz und Armaturenbrett störte. Immerhin kann so ein Dackel liegend ausgesteckt auch recht lang werden.

Also konstruierte ich ein kleines Klappbrett vorne dran, so dass im aufgestelltem Zustand die Lücke zum Armaturenbrett geschlossen ist, andererseits die Klappfunktion des Sitzes nicht beeinträchtigt ist.

Eingeklappte Verlängerung, so dass der Sitz runtergeklappt werden kann.
Ausgeklapptes Brett, nur noch Polster drauf und der Hund hat es bequem.
Sieht man zwar schlecht auf dem Bild, aber der Hund genießt es. Er nutzt seitdem den Sitz sehr gerne, sieht etwas und ist trotzdem angeschnallt.

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