Red' nicht, tu es!

Freistufe Fahrer-/Beifahrerseite

Nachdem unser Pössl vorne die verstärkten Lesjöfors Camperfedern bekommen hat (4026198), steht unser Kastenwagen auch gerade. Er wurde dadurch vorne um gute 5cm höher. Nun kann die Vorderachse auch federn und liegt nicht generell schon auf den Gummielementen auf und der Federungskomfort ist, obwohl die Feder härter ist, erheblich besser.

Das ist erstmal löblich. Allerdings ist der sowieso schon schwierige Einstieg vorne noch schwieriger geworden. Auf der Fahrerseite kann man sich ggf. am Lenkrad festhalten (was aber auch nicht gut ist), aber auf der Beifahrerseite gibt es gar keine Möglichkeit, sich festzuhalten. Bei einer Stufenhöhe von rund 50cm also nicht einfach.

Somit musste eine Lösung her. Und… oh Wunder, das Problem haben auch andere. Es gibt sogenannte Freistufen, also Trittbretter, die unten außen angeschraubt werden und ein weitere Stufe bei ca. 25 bis 30cm bilden. Somit sollte das Einsteigen erheblich einfacher werden.

Nun gibt es viel Anbieter, die alle die gleiche Stufe verkaufen. Die Preise für das immer gleiche Teil gehen von 345€ bis über 500€ (ohne Einbau). Manche Anbieter bieten es mit ABE an, manche ohne. Dazu später mehr.

Der Anbau selbst ist eigentlich unkompliziert, im Detail jedoch tricky: Ohne Grube liegt man auf dem Boden (was nicht schlimm ist), aber man braucht links und rechts jeweils drei Bohrungen. Zweimal eine mit 8,5mm Durchmesser und einmal mit 12,5mm Durchmesser. Und die hat es in sich, denn sie wird an einer Stelle ausgeführt, die zum einen aus dicken Blech besteht, zum Zweiten aus hochwertigerem Blech gemacht ins und zum Dritten auch noch gedoppelt ist. Diese Bohrung muss nach oben erfolgen und man hat liegend kaum die Kraft, egal wie gut der Bohrer ist, diese Bohrung zu machen. Mir hat es geholfen, mittels eine Holzblock am Boden und einer Latte, eine Vorrichtung zu bauen, dass ich so den Druck aufbauen konnte, ohne dass mir nach 10 Sekunden der Arm abfällt.

Das Befestigen der Teile mittels Schrauben ist ausreichend gut in der Anleitung beschrieben, wobei man die Bilder auf der Onlineversion besser erkennen kann. Es sollte größten Wert auf einen ausreichenden Korrosionsschutz gelegt werden. Ich habe es nass in nass eingebaut und deswegen natürlich die Finger voller Farbe gehabt. Die Montagezeit, all in all, wenn man über die notwendigen Werkzeuge verfügt, rund 3 Stunden.

Alle tragenden Teile und Schrauben sind aus Edelstahl rostfrei, die Trittstufen selbst aus Aluminium.

Nun noch zu den Preisschwankungen: Ich konnte keine technischen Unterschiede zwischen den Anbietern ausmachen, es handelte sich immer um die Gleiche Freistufe vom Hersteller PACKonzept aus Niedernwöhren. Manchmal wurde sie als „mit ABE“, mal als „mit Gutachten“ beworben. Der Unterschied ist, dass ein Gutachten trotzdem eine Eintragung erfordert (TÜV + Landratsamt), eine ABE keine Eintragung erfordert, aber immer mitgeführt werden muss.

Nun, ich habe selbstverständlich bei einem Lieferanten bestellt, der günstiger war (345€) und eine ABE dabei hatte (ich denke, alle haben dies mittlerweile).

Die ABE bezieht sich auf verschiedenen Fahrzeuge der Hersteller Fiat (250 / 250D / 250L), Citroen (Y / 250 / 250D / 250L), Peugeot (Y / 250 / 250D / 250L) und CAPRON (EG/CF1 / EG/CF2).

Interessant wird es im Gutachten auf der letzten Seite, wo steht:

Fahrzeuge auf Basis von Fiat Ducato Grundfahrzeugen (Typ 250 / 250 D / 250 L): Die in diesem Gutachten beschriebenen Fahrzeugteile dürfen auch an Fahrzeugen verwendet werden, die auf Basis der hier aufgeführten Fahrzeugtypen aufgebaut worden sind, wenn durch die weitere Fertigungsstufe(n) die für den in diesem Gutachten beschriebenen Umbau relevanten Teile des Fahrzeugs unverändert bleiben.

Zitat aus der ABE des TÜV-Nord

Im Klartext heisst das, dass jeder 250er Kastenwagen von Fiat, sofern an den betreffenden Stellen keine anderen Umbauten stattgefunden haben, von dieser ABE abgedeckt sind.

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