Red' nicht, tu es!

Fahrwerk/Reifen am Pössl

Vorab: Unterschied Light und Maxi bzw. Heavy

Wer nun auf der Suche nach einem Fiat Ducato ist, wird mit den unterschiedlichsten Bezeichnungen für das Basisfahrzeug konfrontiert. Häufig werden im Prospekt die Begriffe „Light“ und „Heavy“, verwendet oder „Ducato“ und „Ducato Maxi“, seltener die Bezeichnungen „35 L“, „35 H“ und „40 H“. Häufig ist auch von einer Auflastung die Rede. Es geht aber in allen Formulierungen um dieselbe Sache.

Ducato 35L (auch Ducato, Ducato light, light 33, light 35, 3300 light, 3500 light, usw.)

Das Fahrzeug hat ein zulässiges Gesamtgewicht von 3.300kg oder eben 3,3t und wird mit 15-Zoll-Rädern (215/70 R 15) ausgeliefert. Die Achslasten betragen 1750 kg an der Vorderachse und 1900 kg an der Hinterachse. Die Bremsscheiben haben einen Durchmesser von 280mm an Vorder- (innenbelüftet) und Hinterachse. Häufig wird von den Herstellern von Wohnmobilen eine Auastung auf 3.500kg oder eben 3,5t angeboten. Hierbei handelt es sich nur um eine geringfügige Zulassungsänderung am Fahrzeug. Beide Achsen dürfen mit 100kg per Achse stärker belastet werden und kommen so auf 3,5t. Ansonsten handelt es sich um ein identisches Fahrzeug. In beiden Fällen betragen die Anhängerlast 2500kg oder 2,5t.

Ducato 35 H (auch Ducato Maxi)

Das Fahrzeug hat ein zulässiges Gesamtgewicht von 3.500kg oder eben 3,5t und wird von den meisten Wohnmobilherstellern als Option angeboten, manchmal auch serienmäßig. Optisch erhält das Fahrzeug zusätzliche Radlaufblenden aus Kunststoff. Das Fahrzeug wird mit 16-Zoll-Rädern (215/75 R 16) ausgeliefert. An der Vorderachse erhält der Käufer größer dimensionierte Bremsscheiben. Die Bremsscheiben haben einen Durchmesser von 300mm an Vorderachse (innenbelüftet) und 280mm an der Hinterachse. Die Achslasten betragen aufgrund von technischen Änderungen am Fahrwerk (z.B. stärkere Federn vorne, Doppelblattfedern hinten) 2100 kg an der Vorderachse und 2400 kg an der Hinterachse. Zudem ändert sich die Achsübersetzung gegenüber dem 35 L, was sich aber durch die größeren Räder mehr als aufhebt. Die zulässige Anhängerlast erhöht sich auf 3000kg oder 3.0t.

Ducato 40 H (auch Ducato Maxi 4000 kg)

Vom Prinzip ist es ein Ducato 35 H. Das Fahrzeug wird ebenfalls mit 16-Zoll-Rädern ausgeliefert, allerdings mit einer 225/75 R 16 Bereifung. Beim 40 H sind an der Hinterachse zudem ebenfalls innenbelüftete Bremsscheiben mit einem Durchmesser von 300mm verbaut. Darüber hinaus erhält der 40 H eine deutlich größere Servobremse.

Unser Kasten

Unser Pössl hat ein sogenanntes Maxi 35 H-Chassis. Wie schon vorab erklärt, hat er also hinten Doppelblattfedern und vorne stärkere Federbeine. Nun muss man wissen, dass Fiat den Ducato nicht für einen Dauerbetrieb mit 3,5t ausgelegt hat, sondern ein Mittelmaß anstrebt, damit der arme Handwerker, der gerade nicht geladen hat, nicht fährt wie auf Holzrädern. Also ist auch der Maxi vorne vergleichsweise weich. Hinten die Doppelblattfedern dagegen gehen auch bei hoher Beladung nicht in die Knie. Ein Wohnmobil hat jedoch auch vorne kräftig Gewicht. So sitzen dort Fahrer/Mitfahrer, es ist vorne ein 120 Liter Dieseltank (mittlerweile nur noch 90l und ein Adblu-Tank). Bei unserem Pössl ist der Wassertank mit 100 Litern unter der Dinette, geht also auch zu 3/4 auf die Vorderachse etc. etc.

Andere Federn vorne

Nun stand also unser Pössl, ob beladen oder unbeladen immer mit nach oben gerecktem Heck da. Auch wenn mich das nicht im geringsten stören würde, wenn man auf einem ebenen Stellplatz schon gut 5cm unterkeilen muss, damit man gerade steht, dann nervt das.

Dank eines schwedischen Federherstellers haben wir den Kasten dann einigermaßen in die Waagrechte gebracht. Es wurden vorne sogenannte Camperfedern für eine Achslast von 2100kg eingebaut. Das hob den Vorderwagen um 6cm an, was nach einer gewissen Zeit, in der sich die Federn setzen, effektiv 5cm ergibt. Außerdem federt der Wagen jetzt vorne auch wieder und schlägt nicht mehr durch, dass einem die Plomben rausfliegen.

Hier erstmal der bildliche Vergleich vor und nach dem Federumbau…

General Grabber AT3

Für unseren Kasten sind auch Reifen 225/75 R16 zugelassen. Es waren als Sommerreifen die Michelin Agilis Camper montiert. Eigentlich angenehme Reifen, laufruhig, gut bei Regen und absolut Mist, wenn man auf eine Wiese oder im Matsch kommt. Aber was solls, sie waren drauf und in Ordnung. Was andere Reifen auf rutschigen Untergrund ausmachen, konnte ich mit den Winterreifen erproben, die auf Gras und Matsch ein weit besseres Bild machten, wie die Michelin Agilis.

Irgendwann jedoch ist gut und Reifen sollte man schon aus Altergründen wechslen. Unsere Agilis waren 11 Jahre alt. Das ist ein stattliches Alter für Reifen. Wenn man dann schaut, was so ein Michelin Agilis kostet, fallen einem die Augen raus. Soviel Geld für einen Reifen, der mich nicht komplett überzeugt geht gar nicht.

Irgendwann bin ich auf den General Grabber AT3 gestoßen, dessen Lastbereich bis zu einer Achlast von 2430kg reicht. Genug auch für meine Hinterachse mit 2400kg. (die eh nicht ausgenutzt werden). Also entschied ich mich für den General Grabber AT3. Allerdings auf den Serienfelgen. Diese gibt es leider nur in silber für die Maxi Modelle und zeitmäßig habe ich es einfach nicht geschafft, die Felgen schwarz zu lackieren. Also müssen bis zum Herbst eben einfach schwarze Radkappen drauf. Das Lackieren (mit Bedliner) ist was für nächsten Winter.

Hier ein Bild mit den Radkappen, die aber immer noch besser sind, als das Silber der Felgen.

Ja ich weiß, die Radkappen sehen nicht so prall aus, aber kommt Zeit, kommt Rad…

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