Vorbereitungen
Tag01: Die Franzosen streiken wir warten…
Tag02: Von Nantes zum Atlantik
Tag03: Regen Bunker und Strand
Tag04: Von St.Brevin nach La Varenne
Tag05: Von La Varenne nach Sainte Gemmes sur Loire
Tag06: Von Sainte Gemmes sur Loire nach Montsoreau
Tag07: Von Montsereau nach Tours
Tag08: Tours (Pausentag)
Tag09: Von Tours nach Blois
Tag10: Von Blois nach Jargeau
Tag11: Von Jargeau nach Gien
Tag12: Von Gien nach Sancerre
Tag13: Von Sancerre nach Nevers
Tag14: Von Nevers nach Decize
Tag15: Decize (Pausentag)
Tag16: Von Decize nach Digoin
Tag17: Von Digoin nach Santenay
Tag18: Von Santenay nach Seurre
Tag19: Von Seurre nach Dole
Tag20: Von Dole nach Baume les Dames
Tag21: Von Baume les Dames nach Montbeliard
Tag22: Von Montbeliard nach Mulhouse
Tag23: Von Mulhouse nach Bad Säckingen
Tag24: Von Bad Säckingen zum Rheinfall
Tag25: Vom Rheinfall nach Orsingen
Tag26: Von Orsingen nach Tuttlingen
Tag27: Von Tuttlingen nach Riedlingen
Tag28: Von Riedlingen nach Ulm
Zusammenfassung
Vorbereitungen
Es sind noch 8 Tage bis zum Start nach Nantes, noch nichts ist gepackt! Ein paar leere Taschen und ein Rad, was noch einige Anbauteile benötigt. Aber was soll’s, wird schon werden…
Hin und her geräumt, gewogen, eingepackt, gewogen, wieder ausgepackt, umgepackt, gewogen…
Endlich alles eingepackt!
Letztendlich wurden dann drei Packtaschen von Monika in der orangen Tasche verpackt/gegurtet und eine Packtasche nimmt sie als Handgepäck. Zusätzlich nimmt sie eine ordinäre Handtasche mit.
Ich habe eine meiner Packtaschen leer gelassen und flach gemacht, dafür dann das Zelt, zwei Packtaschen und Monikas Box zu einem Paket geschnürt, mit blauer Plane eingewickelt und gegurtet. Ein Packtasche nehme ich als Handgepäck und meine Box als Handtasche.
Gewichtsmäßig hat das orange Packet 17kg, das blaue Paket 24kg, beide Handgepäck-Packtaschen je 5kg und meine Box unter einem Kilo. In Summe haben wir also 52kg dabei. Macht auf der Tour ein Gepäckgewicht von 26kg/Rad ohne Getränke und Lebensmittel. Wir werden besser, letztes Jahr waren’s noch 30kg/Rad
Die Fahrräder sind schon verpackt und gehen als Sondergepäck. Je Fahrrad maximal 32kg, was kein Problem ist.
Tag 01 – 27.05.2016: Die Franzosen streiken, wir warten!
Ok, alles eingecheckt, aber wegen dem Streik in Frankreich ist unsere Maschine noch nicht da. Schauen wir mal, ob wir nicht noch am Airport München übernachten müssen. Wenigstens sind die Fahrräder problemlos eingecheckt worden.
14:50…neue Abflugszeit 16:40…
Volotea, die Fluglinie, gab Verpflegungsgutscheine aus.
Tag 02 – 28.05.2016: Von Nantes zum Atlantik
Gefahrene Strecke: 58km
Höhenmeter: 364
Morgens im Hotel ein schönes Frühstücksbuffet. Ich habe doppelt soviel gegessen, wie gut ist und nur halb soviel, wie ich gerne hätte…
Die Räder fertig aufgeladen.
Wir dann um 9:30 los. Vorbei an verbrannten Autoreifen und Blockaden, denn die streikenden Franzosen machen richtig Rabbatz. Das kennen wir aus Deutschland eher nicht.
Wir haben auch einige Enduroeinlagen gemacht, weil Monika wieder ganz besondere Wege fahren wollte. Dafür durften wir dann die voll bepackten Räder über Felsen tragen.
Mittags gönnten wir uns einen Kaffee.
Später kauften wir in einem Supermarkt zu trinken und ein wenig Obst. Ab 16:00 zog ein Gewitter hinter uns her, kam aber Gott sei Dank nicht über die Loire. In Saint Brevin angekommen haben wir uns auf dem Campingplatz ein Mobilhome für 2 Tage gemietet. Dann nochmal einkaufen gegangen, Obst zum Abendessen und gut war. Kurz drauf war das Gewitter bei uns, aber wir waren im Trockenen!
Ach ja, es waren sehr wenig Autos unterwegs, ein Vorteil des Streiks.
Tag 03 – 29.05.2016: Regen, Bunker und Strand
Gefahrene Strecke: 22km
Höhenmeter: 160
Morgens zum Supermarkt, ein paar Eclairs und Obst gekauft. Frühstück bestand dann aus Kaffee und Eclairs, nicht gesund, aber gut! Anschließend machte Monika auf der Treppe vom Mobilhome einen Abflug. Die Stufe war einfach verfault. Auf den Schreck nochmal einen Kaffee.
Mittag sind wir dann los, mit den Fahrrädern auf den Strand und diesem rund 10km entlang geradelt. In Frankreich kein Problem, auf Sylt hätten wir dafür Knast gekriegt?
Jedenfalls haben wir Muscheln gesammelt. Leere natürlich! Es war ablaufendes Wasser, also Ebbe, und wir sahen jede Menge angespülter Quallen. Sind ganz schön groß die Viecher!
Auch passierten wir jede Menge Gebäude, Marke Wehrmacht. Die stehen bis heute, hat noch keiner weggemacht. Bei uns in Deutschland gibt es sowas eher nicht mehr, haben die Alliierten alles weggesprengt.
Irgendwann drehten wir um und fuhren auf kleinen Strassen und Wegen zurück.
Mit unserem Nachbarn kamen wir ins Gespräch, was heisst Gespräch… mangels sprachlicher Fähigkeiten war es eher ein pedi-manuelle Unterhaltung, aber es ging! Zu Guter letzt machte unser Nachbar auf der gleichen Stufe einen Abflug, wie Monika!
Da es sich wieder eingeregnet hatte, blieben wir im Mobilhome, aßen noch ein wenig Käse, Weinteauben und Ananas. Das war unser Abendessen. Danach gabs noch ein wenig Pennerglück (Wein). Monika ging um 19:00 ins Bett… ich nicht, so mitten am Tag!
Tag 04 – 30.05.2016: Von St. Brevin nach La Varenne
Gefahrene Strecke: 88km
Höhenmeter: 220
Es regnete die ganze Nacht, folglich hatten wir morgens keine Eile. Alles stand unter Wasser, aber wenigstens regnete es nicht mehr!
Zum Frühstück gab es Obst. Um halb zwölf kamen wir endlich weg. Wir folgten erst der Küstenlinie und dann immer der Loire.
Um 13:00 tranken wir einen Kaffee und bestellten uns ein Sandwich. Das war pro Portion ein halbes Baguette mit Thunfisch, Salat und Mayonnaise drauf. Das war dann unser Mittagessen. Irgendwann machten wir nochmal Halt und aßen jeder ein Croissant, die wir morgens gekauft hatten.
Danach ging’s mit der Fähre auf die andere Seite.
Wir erreichten Nantes. Das war Stress… nicht das radeln, denn es gibt dort viele und gute Radwege, sondern der Verkehrslärm nervt unheimlich.
Danach wurde es wieder ruhig. Wir wollten noch irgendwo etwas zum Abendessen kaufen, aber es war nichts zu sehen oder noch nicht offen, da es noch keine Saison ist.
Wir fanden einen Campingplatz in La Varenne, auf dem wir mit einem Holländer die einzigen Gäste sind.
Zahlen brauchten wir nicht, keiner da! Im Ort gab es auch nichts, somit bestand unser Abendessen aus ein paar Trauben, 2 Äpfeln und 2 Kiwis. Dazu gab’s Kaffee…
Tag 05 – 30.05.2016: Von La Varenne nach Sainte Gemmes sur Loire
Gefahrene Strecke: 80km
Höhenmeter: 290
Morgen ewig zum Packen gebraucht. Dann los!
Wir wollten nur 60km fahren. Mittags im Supermarkt für den Tag gekauft. Alle Campingplätze, die wir anfuhren, waren wegen Überflutung oder wegen drohender Überflutung geschlossen.
Endlich finden wir einen nach über 80km, der noch offen ist in Sainte Gemmes sur le Loire. Das Wasser steht bis zur Unterkante, aber wir suchen uns einen erhöhten Platz.
Aufgebaut im Regen… nicht lustig! Monika ist müde, duscht und geht ins Bett.
Ich setze mich in die Campingplatzküche und unterhalte mich mit meinen Mitcampern, einem Engländer, einem Neuseeländer und einem Franzosen. Auch die Dame der Rezeption war dabei. Es war ein lustiger Abend und es wurde zwölf…
Tag 06 – 01.06.2016: Von Sainte Gemmes sur Loire nach Montsoreau
Gefahrene Strecke: 62km
Höhenmeter: 230
Am Morgen wurde der Zeltplatz geräumt. Die Elektriker kamen, um die Stromkästen alle zu demontieren und im unteren Teil stand schon das Wasser auf dem Platz. Wir also los. Unser Tag war eigentlich nur von Flut-Ausweichmanövern geprägt. trotzdem verloren wir nicht den Blick für schöne Dinge
Ein Päuschen unterm Baum.
So fuhren wir auch viel durch das Hinterland, natürlich nicht schön flach, sondern bergauf-bergab. Die meisten Campingplätze waren überflutet.
Vorbei an Champignonzuchten, Höhlen und Sektkellereien erreichten wir nach 72km Montsoreau.
Der Campingplatz war offen und wir entschieden uns für einen Biwak, ein festes Zelt auf hohen Stelzen. 34 Euronen war uns der Spass Wert.
Die Loire sollte kommende Nacht auch hier über die Ufer gehen, aber wir waren ja 2m über Grund. Die Räder hätten wir, falls es nötig geworden wäre, auf den Tisch gestellt.
Tag 07 – 02.05.2016: Von Montsereau nach Tours
Gefahrene Strecke: 65km
Höhenmeter: 330
Morgens ging auf unserem Campingplatz das Wasser bis zum Zaun, 2 m von uns weg, aber wir waren trockenen Fußes. Kurz vor unserer Abfahrt gab es einen sehr heftigen Platzregen. Naja, fängt ja schon gut an…
Wir also los…
..bis zur nächsten Patisserie, Frühstück gekauft und erstmal gestärkt.
Allerdings stellten wir schnell fest, dass die Auen, und nicht nur die, überflutet waren. So waren wir gezwungen, die Höhenwege zu nehmen. Also wieder bergauf-bergab. Wenigstens sahen wir so die Kirche in St. Martin.
Es gab noch viele Kirchen und Schlösser auf unserem Weg.
Wir fuhren weiter und hatten uns entschlossen, auf der Dammstrasse nach Tours zu fahren. Leider war auch diese bei der Brücke über den Indre unpassierbar. Wir mussten also nach rechts ausweichen.
Leider war die nächsten 40km jede Brücke über den Indre überflutet, bzw. die Landschaft komplett unter Wasser.
Dank den guten Rat einer netten Französin bekamen wir einen Tip, wo wir drüber könnten, obwohl die Strasse gesperrt sei.
So schafften wir es, trotz nasser Füsse, den Indre zu queren. Bis 5km vor Tours wurde noch geradelt, dann quartierten uns in einem Rulotte (eine Art Zigeunerwagen) ein.
Erstmal Abendsessen und dann die Klamotten waschen und trocknen.
Tag 08 – 03.06.2016: Tours (Pausentag)
Gefahrene Stecke: 22km
Höhenmeter 170
Da wir die Strecke eigentlich großzügig geplant hatten, waren ein paar Tage zum Verweilen durchaus drin. Wir waren ja im Urlaub, nicht auf der Flucht.
Außerdem wollte Monika unbedingt nach Tours rein und sich die Stadt ansehen.
Erstmal ausgiebig gefrühstückt, dann Monikas Rad repariert (da knarzte was). Ich fand eine lockere Gepäckträgerbefestigung. Die Pause nutzten wir, um zu waschen, damit die Wäsche dann auch trocknen kann.
Nachmittags sind wir mit dem Rad nach Tours rein: Immer noch Überschwemmungen an der EV6! Über eine Fußgängerbrücke kamen wir über den Cher in die Altstadt.
Wir besuchten die Basilika und das Grab des heiligen Martin. Ja, der mit dem Mantel…
Ein kleines Geschäft fiel uns auf, in dem es wunderbare Figuren gab.
Wäre eine Sünde Wert gewesen, aber waren Handarbeit und viel zu groß, um auf dem Rad mitzureisen.
Auf dem Rückweg nahmen wir auf einem Bauernmarkt Käse und Walnussbrot mit.
Mahlzeit!
Tag 09 – 04.06.2016: Von Tours nach Blois
Gefahrene Strecke: 74km
Höhenmeter: 380
Wir brauchten am Morgen eine Weile, um unser ganzes Zeug zu packen. Obwohl wir um 7:00 aufgestanden sind, kamen wir erst um 10:00 weg. Der Tag war gekennzeichnet von Ausweichmanövern und Höhenwegen (auf die man erst einmal raufkommen muss). Durch Tours ging es ganz gut, aber ab la Ville aux Dames war wieder vieles Land unter. In Montlouis sur Loire machten wir Mittag vor einer dieser Kirchen, wie wir sie aus Mantel- und Degenfilmen kennen.
Die Aussicht von dem Kirchenvorplatz war auch nicht schlecht.
Schon eine Menge Zeug, was wir so mitschleppen. Zu dem geplanten Gepäck sind natürlich auch die Wasserflaschen voll und Lebensmittel an Bord!
Ab da jedenfalls fuhren wir überwiegend Höhenwege. Lieber immer leicht rauf und runter, als ganz runter und feststellen, dass der Weg gesperrt ist.
Ab und an mal einen blick auf die Karte, um einen großräumigen Überblick über die Überschwemmungen zu bekommen.
Erst im Amboise fuhren wir wieder runter. Eine schöne Stadt mit viel Touristen.
Wir weiter, wieder auf Höhenwegen. Dazu mussten wir den steilen Burgberg bis oben rauf. Ich habe es gemacht wie Gimli, Gloins Sohn: weiteratmen, einfach weiteratmen!
Oben trafen wir ein französischen Pärchen, mit denen wir uns austauschten, so erfuhren sie von uns, was unpassierbar ist und wir von ihnen das Gleiche für unsere Richtung. So ist die Brücke über den Beuvron bei Candé unpassierbar. Wir mussten uns was überlegen. Sie empfahlen uns, einen Ort vorher, bei Chaumont sur Loire die Loire zu queren und auf der Strasse nach Blois zu fahren. Wir wollten lieber bis zum Campingplatz von Candé sur Beuvron fahren, dann Übernachten und morgen eruieren, wie wir weiterkommen, denn in Blois gibt es zwar zwei Campingplätze, aber die liegen in den Auen, sind also vermutlich angesoffen.
Aber erstmal weiter auf Höhenwegen…
Angekommen in Chaumont sur Loire sahen wir uns den dortigen Campingplatz an. Das Wasser begann gleich bei der Schranke.
Wir trafen auch ein deutsches Pärchen mit Ikea-Ausrüstung, Smartphone-Navigation und Strassenkarten. Reicht, wenn man Auto fährt, mit dem Rad ist das gewagt. Die Strassenkarte kann man den Hasen geben und Smartphone-Akkus werden auch mal leer! Da lobe ich mein Garmin Oregon. Dafür habe ich immer Ersatzakkus dabei und wenn die alle leer sind, kann ich es mit stinknormalen Batterien bestücken. Damit läuft es inkl. GPS und GLONAS 17 Stunden.
Wir unterhielten uns auch mit einem alten Mann (Danke an die nette Frau, die uns dolmetschte!), der uns genau sagen konnte, wo Land unter ist und wo nicht. So änderten wir unseren Plan und entschlossen uns, dem Rat des französischen Pärchens, das wir in Amboise trafen, doch zu folgen. Naja, wenigsten nicht groß umsonst geradelt!
Der Rest ist kurz erzählt, wir querten die Loire und radelten in Rekordzeit auf der Bundesstrasse nach Blois.
Dort nahmen wir ein Hotelzimmer.
Tag 10 – 05.06.2016: Von Blois nach Jargeau
Gefahrene Strecke: 86km
Höhenmeter: 335
Im Hotel haben wir noch gut gefrühstückt. Wieder auf dem Zimmer genoß ich nochmals den Blick auf die historische Stadt.
Dann noch die imperiale Standardprozedur durchgeführt (vor dem Abflug alle Abfälle entsorgt) und um 10 ging’s los.
Bis Beaugency nahmen wir die Bundesstrasse. Ab dort schien die EV6 wieder passierbar.
Also fuhren wir der Loire wieder entlang, bis wir Orleans erreichten. Unterwegs sahen wir auch Nutria, ein, im Wasser lebendes Tier.
In Orleans sahen wir uns natürlich die Kathedrale an. Ein imposantes Bauwerk, von außen, wie von innen!
Seitlich der Kirche war eine Kunstinstallation, die mir sehr gefiel.
Dann folgten wir weiter der Loire, danach einem Kanal.
Pausen musste natürlich auch sein. Wieder ein Blick auf die Karte.
Der Campingplatz, den wir anfahren wollten, war in Checy. Doch plötzlich war wieder „Route barre“! Ein Gespräch mit den Damen an der Absperrung machte uns klar, dass der Campingplatz maximal zum Tauchen zu gebrauchen ist.
Also wieder hoch auf die Strasse und mit Schmackes nochmal 10km hingelegt.
Mittlerweile war es kurz vor acht, als wir den Campingplatz in Jargeau erreichten.
Der war benutzbar. Obst, Brot und Käse zum Abendessen, ein Bier dazu… Gut Nacht!
Tag 11 – 06.06.2016: Von Jargeau nach Gien
Gefahrene Strecke: 60km
Höhenmeter: 135
Das Einpacken in Jargeau war langwierig. Es gab nichts, wo man hätte etwas trocken ablegen können. Um 11 erst los. Frühstück: ein Apfel jeder von uns.
Kurz nach dem Start war es Monika nicht besonders gut. Das zog sich so den ganzen Tag. Wir trafen auch einen Radler von Jersey (Kanalinseln) und tauschten unsere Wegkenntnisse aus.
Es gab immer wieder etwas zu sehen, hier ein Wasserschloss.
Mit Essen waren wir knapp und es gab keine Supermärkte. Die kleinen Geschäfte haben Montags zu. Wir erreichten Gien und fanden einen Campingplatz. Es waren zwar Teile überflutet, aber der Platz war soweit in Ordnung.
Dort nahem wir uns einen Biwak.
Die Aussicht war schön und wir fühlten uns wohl.
Ich fuhr noch einkaufen, denn Gien hat einen Supermarkt. Abends sassen wir dann ein wenig mit einem Paar aus Australien zusammen und unterhielten uns. Dann noch mal einen Blick in die Nacht…
Tag 12 – 07.06.2016: Von Gien nach Sancerre
Gefahrene Strecke: 57km
Höhenmeter: 190
Am Morgen war noch nicht so recht klar, ob wir fahren oder noch eine Nacht bleiben, denn Monika war noch nicht recht gesund. Das Wetter war nicht schlecht, also entschieden wir uns zur Weiterfahrt.
Tagesziel hatten wir keins. Man muss sich auch treiben lassen können und sehen, wo der Tag einen hinbringt!
Plötzlich sahen wir eine komische Brücke über die Loire. Als wir näher kamen, war es die Kanelbrücke von Briare.
Eine Brücke mit einem Kanal querte die Loire. Wir querten auf dieser Brücke ebenfalls die Loire. Auf der anderen Seite genehmigten wir uns ein Eis.
Links nach der Brücke war ein Restaurant. Seltsamerweise machte die Mittags zu. Das sit oft so in Frankreich, dass Mittags nichts offen ist. Gerade als Deutscher kennen wir das so nicht.
Wir blieben dann auf dieser Seite der Loire, einem Kanal folgend.
Es gab auch wieder überflutete Strecken, aber wir nahmen die Schilder nicht immer ernst.
Etwas später trafen wir ein deutsche Ehepaar, die uns erzählten, um 4 sei der große Sturm angesagt. Da es 2 war, erschien mir unser Handlungsspielraum beschränkt.
Wir nahmen uns vor, bis Belleville zu fahren. Also folgten wir weiter dem Kanal.
Das taten wir und erreichten um 15:30 Belleville. Den Campingplatz fanden wir auch. Aber an diesem Ort gefiel uns gar nichts. Der Campingplatz war auch nicht so der Brüller, also wollten wir bis nach Bannay weiterfahren. Dort angekommen, existierte der einzige Campingplatz dort auf unserer Karte. Da, wo er sein sollte, war Buschwerk!Das Wetter sah so aus, als wenn es sich auf etwas großes vorbereitet.
Also weiter Richtung Sancerre. Dort fanden wir um 17:00 den Campingplatz und nahmen einen Biwak.
Um 21:00 Uhr war der angekündigte Sturm immer noch nicht da. Das wollte ich nur mal so gesagt haben…
Tag 13 – 08.06.2016: Von Sancerre nach Nevers:
Gefahrene Strecke: 72km
Höhenmeter 160
Wir kamen morgens nach gutem Frühstück um 10:00 weg. Gleich am Anfang trafen wir zwei Schotten und unterhielten uns kurz.
Der Tag selbst war langweilig, weil wir immer nur links und rechts von Kanälen entlang fuhren.
Ab und zu kam auch eine Schleuse, um die Eintönigkeit kurz zu unterbrechen.
Dann wieder mal ein Hafen, wenn man Glück hatte, gab es dort irgendwo einen Kaffee, der zur Rast einlud.
Ortschaften waren selten und wenn, dann gab es dort nichts. Die letzten Läden schon vor Jahren geschlossen, Bars oder Restaurants – Fehlanzeige!
Einzige Highlights waren ein Bauerhof, auf dem wirklich jedes Tier war, wie Schweine, Pfauen, Enten, Gänse, Pferde, Esel und Truthahn. Alles lief im Freien rum. Wenn Tiere Glück empfinden können, dann bestimmt die, die wir dort gesehen haben. Zweites Highlight war wieder eine Kanalbrücke mit Mehrfachschleusen bei Cuffy.
Kurz drauf trafen wir einen Waliser. Mit ihm beratschlagten wir, welchen Campingplatz man am besten anfahre. Wir entschieden uns für Nevers, er für einen, 10km weiter. Mehr gibt es in der Gegend nicht.
Wir erreichten Nevers uns gingen dort auf den Campingplatz. Er war nicht schön, aber für eine Nacht reichts.
Auf dem Platz rund 10 Radler und ein Pärchen, die sich bei dem Hochwasser per Kanu trauten. Interessanterweise kostete der Platz für ein Zelt mit zwei Personen auf einer sumpfigen Wiese mehr, als ein trockener parzellierter Wohnmobilstellplatz, eine Reihe höher!
Ohne Gepäck radelten wir in die Stadt, um einzukaufen.
Auch die Kirche sahen wir uns an, da mir diese Art Kirchen einfach gut gefällt und einen doch großen Kontrast bilden zu den Kirchen, wie sie bei uns zu Hause in Bayern üblich sind.
Als wir zurück kamen, war auch der Waliser da. Er sagte uns, der nächste Campingplatz existiere nicht und musste ein ganzes Stück zurückradeln. Nunja, ist uns auch schon passiert…
Tag 14 – 09.06.2016: Von Nevers nach Decize
…oder: wie man schwach anfängt und stark nachlässt!
Gefahrene Strecke: 43km
Höhenmeter: 110
Wir standen um 7 auf, um ja früh fahren zu können. So wollten wir alles packen und dann erst frühstücken. Leider war die Wiese nass bis in die Grasnarbe, sodass nichts trocknete. Nicht nur bei uns, auch bei allen anderen Radlern und Backpackern. Zum Kotzen! Letztendlich um 9:00 alles halbwegs trocken verstaut, dann gefrühstückt.
Abfahrt irgendwann um kurz vor 10! Aber irgendwie war es nicht unser Tag.
Immer an den Kanälen entlang. Wir waren so verwöhnt von den geteerten Wegen, dass uns diese Mineralbeton-Piste schon negativ auffiel. In Jahren davor hätten wir ein Kreuzzeichen gemacht, wenn wir solche Wege gehabt hätten.
Irgendwann touchierte Monika meine hintere Packtasche und drückte mich an eine Mauer unter einer Brücke. Die Durchfahrt war einfach schmäler, als wir dachten. Ich schrappte mit meiner vorderen linken Packtasche die Mauer entlang. Gott sei Dank nicht mehr passiert, aber meine linke vordere Packtasche hat ab heute keine Aufsatztasche mehr.
Um 12:00 machten wir eine Stunde mittag, mit Kaffee kochen und so weiter. Die nächste Stadt war Decize. Danach wären über 50 km keine Städte oder Campingplätze gekommen. So haben wir uns entschlossen, in Decize einen Pausentag einzulegen, um ein wenig zu entspannen und Wäsche zu waschen. Wir nahmen uns ein Mobilhome für zwei Nächte.
Das Mobilhome war sauber, trocken und wir konnten wieder einmal unsere Klamotten waschen und vor allem – trocknen!
Wir musste auch noch einkaufen und da Deciize einen Supermarkt hat, radelten dahin. Der hatte wirklich fast alles, aber eine Ordnung, wie Krempoli!
Eineinhalb Stunden später waren wir fertig mit Einkaufen.
Dann konnte mein Bikebuddy-Flaschenhalter zeigen, was er alles transportieren kann… Da staunten sogar die Franzosen.
der geht sogar mit Weinflaschen. Ein Dank an Bikebuddy…
Tag 15 – 10.06.2016: Decize (Pausentag)
Gefahrene Strecke: <10km
Höhenmeter: keine
Hier machten wir unseren zweiten Pausentag. Wir waren in der Zeit, meine überschlägige Kalkulation ergab, dass wir Zeit dazu hatten. Außerdem macht es manchmal Spass, einfach zu faulenzen.
Erst einmal haben wir gut ausgeschlafen und gefrühstückt und unsere Schlafsäcke getrocknet.
Danach sind wir auf den Bauernmarkt und haben Obst gekauft.
Und dann ließen wir uns hinreissen, ein Brathuhn zu kaufen. Ich sage absichtlich nicht Hähnchen, denn wenn das ein Hähnchen wär, gäbe es uns Deutschland nur Grillküken!
Als wir an enem Tabakgeschäft vorbei kamen, habe mir auch ein Opinel gekauft und ein zweites für jemanden, dem ich schon sehr lange ein Messer schuldete.
Zurück im Mobilhome verspeisten wir zuerst die Entenwurst, die monika auch unbedingt mitnehmen und probieren wollte. Es blieb beim Probieren!
Da war alles drin, von dem ich gar nicht uwsste, dass man das von einer Ente essen kann. Ich bin zwar überhaupt kein Entenesser, aber im Gegensatz zu Monika schmeckte mir die Wurst hervorragend. Da das natürlich zum mittag etwas wenig war, gab es noch eine Hälfte von dem Brathuhn. Die zweite Hälfte froren wir ein und nahem es am nächsten Tag als Wegzehrung mit.
Nachmittag habe ich noch Getränke für morgen besorgt. So waren wir am nächsten Tag lebensmitteltechnisch autark. Gegen Abend gab es dann ein Cassoulet. Bohnen mit allen Sorten Fleisch von der Ente, Wurzelgemüse und Tomaten.
Das war so gut, dass es weg war, bevor ich es photographieren konnte!
Ach ja, wenn man darin Knochen findet, sollte man sie wieder ausspucken. 😉
Abends packten wir alles so weit wie möglich, um am nächsten Morgen zeitig fertig zu sein. Das morgige Tagesziel war mit 120km angesetzt. Wir werden sehen.
Dann fing es wieder an zu regnen und wir hofften, dass es bis zum nächsten morgen wieder aufgehört hat.
Tag 16 – 11.06.2016: Von Decize nach Digoin
Gefahrene Strecke: 81km
Höhenmeter: 550
Beim Losfahren regnete es. Nicht schön. Wir also Regenjacken und Regenüberschuhe an. Nach wenigen Kilometern wurde es heftiger, wir also auch die Regenhosen an.
So fuhren wir die ersten 20 km, bis der Regen nachließ.
Also wieder ausziehen! Aber die Steigungen nahmen zu. Immer bergauf und bergab. Das ging weitere 20 km so.
Es ging auch immer wieder durch das Hinterland. Teilweise waren die Wolkengebirge schon faszinierend.
Irgendwann fanden wir ein schönes Plätzchen, wo es gerade auch nicht regnete, so machten wir eine Pause.
Baguette mit Tomaten und Butter, ein wenig Käse war auch dabei. Und danach ging es wieder weiter am Kanal Lateral entlang, bis wir ein Schild sahen, wo auf ein Cafe im Ort verwiesen wurde. Eine Tasse Kaffee, das wär doch was!
Wir also links in den Ort. Das Cafe war gleichzeitig ein kleiner Lebensmittelladen. Die Besitzerin war schon geschätzte 70 und wenn die mal nicht mehr kann, ist vermutlich der nächste Laden weg. Schade.
Die Kirche im Ort ist mit dem Wahlspruch der Revolution 1789 versehen: Liberté, Égalité, Fraternité
Leider war diese Kirche, wie so oft, zugesperrt. Was ist es für ein Gotteshaus, wenn man Gott nicht mal besuchen darf? Nach dem Kaffee ging es wieder zurück an den Kanal.
An einer Schleuse trafen wir Inlinerscater, mit denen wir uns ein wenig unterhielten. Es war für uns eine willkommene Abwechslung.
Ein Weilchen später sah ich einen Hirschkäfer. Habe schon lange keinen mehr gesehen, so daß ich anhielt und diesen moment eine Weile genoß.
Weiter ging es nach Digoin. In Digoin ist wieder eine Kanalbrücke.
Das Beste ist, dass dieser ganze Kram rund 200 Jahre alt, noch komplett in Betrieb ist und auch genutzt wird. Faszinierend für uns Deutsche, wo solche Sachen doch eher von der Geschichte überrollt wurden.
Digoin selbst war eher nüchtern, kurzum nichts besonderes.
Wie so oft in Frankreich ist hier nicht jedes Fleckchen Erde zugeteert. Der Campingplatz war in Ordnung. Nicht mehr, nicht weniger!
Aber der Campingplatz hatte einen Pool. Monika hatte keine lust auf ein wenig schwimmen, aber ich fand es erfrischend.
Tag 17 – 12.06 2016: Von Digoin nach Santenay
Gefahrene Strecke: 93km
Höhenmeter: 230
Morgens in aller Ruhe los. Dann noch eingekauft für den Tag. Schon war’s elf! Nun aber… Es ging immer so dahin, als wir an einer Kreuzung jemanden aus Regensburg trafen. Wir haben glatt eine Stunde verratscht. Zwischenzeitlich war auch eine Junge Dame dabei, die in Gegenrichtung radelte.
Irgendwann ging’s weiter. Es ging irgendwie immer zäh.
Wir passierten bestimmt 20 Schleusen. Jedesmal war der Kanal danach 2 bis 5m höher und wir auch. Dann war es geschafft, der Kanal an seinem höchsten Punkt.
Zwischen Ecuisses und St Berain sur Deune gibt es dann eine ganze Kaskade von Schleusen und radelten in einer Stunde die ganzen Höhenmeter runter, die wir zuvor einen halben Tag raufgeradelt waren.
In Santenay fanden wir einen Campingplatz. der war soweit in Ordnung. Allerdings war die Rezeption nicht geöffnet, keiner da. Ein Holländer sagte uns, dass sich alle einfach so auf den Platz stellen und am nächsten Morgen abrechnen.
Wir sind knapp 95km geradelt.
Tag 18 – 13.06.2016: Von Santenay nach Seurre
Gefahrene Strecke: 74km
Höhenmeter: 430
Morgens alles fast schön trocken gehabt, als es plötzlich wieder anfing zu regnen. Mit ausgiebeigen Frühstück wurde es dann 11:30, bis wir starten konnten. Trotz des Wetters gefiel uns die Landschaft.
Es erscheint reizvoll, an so einem Ort zu wohnen. Aber trotzdem machten uns die Wolken schon wieder gewahr, dass der nächste Regen nicht weit ist…
Die Loire hatten wir bereits in Digoin verlassen und waren dem Kanal Centre gefolgt. Dem folgten wir heute weiter.
Schleuse für Schleuse ging es bergab, bis wir auf die Saone stießen und dieser folgten. Es regnete den ganzen Tag immer wieder, Regenklamotten an, Regenklamotten aus…
Wir erreichten die Saône.
„Jeglicher Verkehr verboten auf dem Fahrweg im Falle eines Hochwassers“
Chalon sur Saone war kein Spass, der Verkehr nervt einfach. Wir passierten auch Verdun sur le Doubs.
Nein, nicht jenes Verdun aus dem Ersten Weltkrieg! Aber hier mündet der Doubs in die Saône. Ab hier werden wir dem Doubs folgen.
Den Campingplatz in Verdun wollten wir nicht, den nächsten gab es nicht, die nächsten zwei waren nur für Wohnmobile, der erste Campingplatz in Seurre war schon länger nicht mehr offen, aber zweite, der passte dann! Da blieben wir.
Es regnete und war unangenehm. Man lernt aber auch interessante Leute kennen. So trafen wir zwei junge Männer, die ein Sabbatjahr machten und dabei mit den Rädern die Welt umrunden wollten. Sie hatten zwar keine Ahnung von Ausrüstung, aber der, der ihnen die verkauft hat, hat nicht gespart. Auch wenn ich denke, das eine oder andere Detail wird sich als suboptimal rausgestellt haben.
Gott sei Dank gab es überdachte Brotzeitplätze und Doppelglück, wir hatten auch Anit-Mückenmittel dabei! Erfahrung nennt man das!
Es gab zu essen, man kann sich es denken, Brot, Käse, Butter und Obst.
Tag 19 – 14.06.2016: Von Seurre nach Dole
Gefahrene Strecke: 55km
Höhenmeter: 510
Der Tag begann mit Regen und wir bauten nass ab. Ohne Frühstück ging es los. Es ging immer wieder am Doubs entlang, abgewechselt von kurzen Kanälen, die unschiffbare Stellen im Doubs umgingen.
Nach rund 20km kamen wir nach Losne. Es gab dort auch ein Hotel mit Cafe. Es sah zu aus, weil kein Licht an war, also wollten wir weiter. Die Wirtin hatte uns aber gesehen und kam heraus, um uns hereinzubitten.
Die Besitzerin sprach ein recht gutes Deutsch. Sie erzählte uns, das sie früher, als die Textilfabrik noch existierte, einen deutschen Meister hatte, von dem sie Deutsch lernte. Ihre Augen leuchteten dabei. Ich denke mir, es war ein sehr wichtiger Mensch in ihrem Leben. Aber wir wollten weiter…
Wir mussten Richtung Dole. Wie man sieht, sind die Schilder für die Radler recht gut zu sehen und an prominenten Stellen. Noch mal einen Blick von Losne rüber nach Saint-Jean-de-Losne…
Es hörte auch den ganzen Tag nicht auf zu regnen. Es nervte einfach und wir waren schon irgendwie ein wenig mental angeschlagen.
Wieder kommt eine Schleuse, von wo aus ein Kanal vom Doubs abgeht, um nach ein paar Kilometern wieder in im zu münden.
Also dann… rüber über die Schleuse und dann rechts abbiegen und dem Kanal auf der Linken Seite folgen.
Irgendwann nach 50 km wird es trotz Regenzeug und Überschuhen unangenehm. Wir entschlossen uns, in Dole ein Mobilhome zu nehmen.
Am Campingplatz trafen wir auch wieder Reinhold aus Regensburg wieder, mit dem wir schon mal eine Stunde an irgendeiner Strassenkreuzung verratscht hatten.Das Mobilhome war das bisher besch…eidenste, was wir bis dahin hatten. es würde auch sicherlich schwer zu toppen sein.
Trotzdem, es ist warm und regnet nicht rein. Ach ja, sagte ich schon? Der Doubs bekam Hochwasser…
Tag 20 – 15.06.2016: Von Dole nach Baume les Dames
Gefahrene Strecke: 96km
Höhenmeter: 260
Bei strömenden Regen gestartet. Unser Ziel, mindestens 60 km, wenn möglich mehr.
Der Regen hörte nach zwei Stunden auf, wir also Regenzeug aus.
10 km weiter kamen wir in einen Gewitterregen, der sich gewaschen hat. Danach wieder Sonnenschein mit Schauern.
Highlight in Besancon: der Radweg führt mit dem Kanal durch einen langen Tunnel. Durch den Dauerregen der letzen Tage, tropfte das Wasser von der Felsdecke.
Letztendlich schafften wir über 90 km und erreichten Baume les Dames. Wir fanden auch gleich den Campingplatz. Allerdings nur mit Mobilhomes. Davon wollten die uns keins geben, wir waren denen vermutlich zu „einfach“. Auf dem Platz standen überwiegend Schlampenschlepper der deutschen Nobelmarken. Gut, dann eben nicht.
Wir also zurück Richtung Hafenmeisterei. Da war ein Hostel und ein Restaurant. Dort bekamen wir zwei Betten. Wir hatten den ganzen Saal für uns allein.
Geduscht und umgezogen gingen wir Abends ins Restaurant. Dort aßen wir Fish & Chips. Es war gerade Fußballmeisterschaft und Frankreich spielte. Entsprechend gut war die Stimmung dort.
Tag 21 – 16.06.2016: Von Baume les Dames nach Montbeliard
Gefahrene Strecke: 61km
Höhenmeter: 280
Morgens kaputt, Monika auch ist nicht gut beieinander. Außerdem ist sie sauer in Erwartung einer Regenfahrt, denn für den ganzen Tag war Dauerregen angesagt. Als wir um 10 los sind, hatte es aufgehört zu regnen.
Alle, die uns entgegenkamen waren nassgeregnet, wir haben, soviel sei vorab gesagt, den ganzen Tag keinen Tropfen Regen abbekommen. Erst ging es lustig dahin. Dann führte der Weg durch einige hochgelegene Dörfer, also BERGE! Aber wir meisterten sie ganz brauchbar. Wieder unten am Doubs war Ende! Weg überschwemmt, geschätzte 50 bis 100cm tief und 20 m lang.
Ich wollte erst unseren Kram zu Fuß durch das Wasser tragen, was auch nicht ungefährlich ist, als Monika einen Ausweichkurs durchs Grün entdeckte. Kostet viel Kraft und eine ½ Stunde, sparte aber Bad oder 14km Umweg.
Da wir dann eh schon oben an der Brücke waren, fuhren wir rüber auf die andere Seite, wo ein Lokal war. Das war allerdings ein Mittagslokal, außerdem noch geschlossen und wir wollten ein Frühstück. Aber die nette Wirtin schnitt einfach ein Baguette auseindaner, belegde es und brachte jedem von uns eine Hälfte. Sozusagen ein Baguette-Sandwich.
Gestärkt ging es weiter. Plötzlich ein „Route barre“. Hrrgttnchml!
Nun ging die Umleitung bösartig über einen Berg, rund 7 km, um unten dann vielleicht 2 km gemacht zu haben.
Kaum waren wir wieder unten, kam schon wieder ein Route Barre. Also nochmal die Berge hoch!
Als wir wieder unten waren, kam wieder eine Bergpassage, die aber regulärer Bestandteil der EV6 ist.
Interessanterweise entdeckten wir Brotautomaten. Einerseits eine gute Idee, um die Bevölkerung mit täglich frischem Brot zu versorgen, andererseits ein untrügliches Zeichen für die grassierende Landflucht.
Wir erreichten Montbeliard. Dort war ein Campingplatz verzeichnet….
…der leider, wie so oft, nur für Wohnmobile geeignet.
Langsam wurde es dunkel und wir fanden ein Zimmer im Hotel de France. Ein tolles Hotel, von außen meint man, Caspar das Gespenst wohnt da, von innen meint man, hier wären die Miss Marple Krimis gedreht worden.
Aber alles in Ordnung und funktioniert. Und ja, die Zimmer haben noch die Warmluftheizungen. Allerdings außer Betrieb, denn es wurde vermutlich in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts renoviert. Zumindest dem Alter der verwendeten Heizkörper nach zu urteilen.
Maison magnifique! Das Badezimmer hatte ein kleine Badewanne, die Monika sofort ausgiebig nutzte…
Und…wir waren nicht ganz unzufrieden mit unseren heutigen guten 60km!
Tag 22 – 17.06.2016: Von Montbeliard nach Mulhouse
Gefahrene Strecke: 56km
Höhenmeter: 130
Wir hatten gut gefrühstückt und wollten zügig los in Richtung Mulhouse. Es regnete. Allerdings war es auszuhalten und der Wind stand günstig.
Nochmal einen Blick zurück auf dieses interessante Haus…
Meistens folgten wir dem Kanal. Und plötzlich waren sie wieder da, diese Schmierereien (andere nennen das Graffitis). Sowas hatten wir die ganze Zeit nicht mehr gesehen.
Brücke – Kanal – Unterführung – Kanal… so ging es die ganze Zeit.
Wir machten auch mehrmals ausgiebig Pause. Naja, Umleitung gab es auch wieder. Nervig!
Als wir eine zweite Sperrung erreichten, kletterten gerade zwei Radler durchs Unterholz, um die Sperre zu umgehen. Die zwei waren aus Belgrad. Sie waren in der Gegenrichtung unterwegs und hatten das gesperrte Wegstück passiert. Sie sagten, es nichts überflutet, aber der Weg sei teilweise unterspült und durch Erdrutsche beschädigt, aber fahrbar. Na, wenn das keine Einladung ist! Wir also mit den Rädern durchs Unterholz und weiter ging’s.
Ja, es waren ein paar Stellen etwas schmäler, aber die Erdrutsche waren schon mit Grün bewachsen, also schon alt und nicht mehr aktiv. Irgendwann hatten wir die höchste Stelle des Kanals erreicht. Von da an ging es 20 km bis nach Mulhouse bergab an über 35 Schleusen vorbei.
Ich dachte nur so, wie weit wir runter fuhren und dass bei uns zu Hause die Donau auf 365 m Höhe ü.NN liegt, sie aber von der Quelle bis dahin nochmals einige hundert Kilometer fließt, dann würden noch eine Menge Höhenmeter vor uns liegen, bis wir an der Donau sind.
Es hörte auf zu regnen und wir runter mit dem ungeliebten Regenzeug.
In Mulhouse haben wir dann ein sogenanntes „Radlerzelt“ gemietet. Wenn es sauber gewesen wäre, sicher nett, so eher naja…
Wir fuhren noch Einkaufen in einem Leclerk Supermarkt. War nicht so der Hit, wir haben schon besser sortierte gesehen.Dabei kamen wir an einer langen Mauer vorbei, die schwarz gestrichen wird, um dort in einem Event neue Graffiti aufzubringen. Gelebte Kunst eben.
Abends noch ein wenig relaxen und dann ab ins Bett…
Tag 23 – 18.06.2016: Von Mulhouse nach Bad Säckingen
…oder: die Deutschen sind zu doof, einen Radweg richtig zu beschildern
Gefahrene Strecke: 76km
Höhenmeter: 240
In Mulhouse gestartet und recht gut den Weg Richtung Basel gefunden.
Ab und an regnete es, aber meist nur kurze Schauer.
Als wir Basel erreichten, hatte ich eine Premiere, ich betrat die Schweiz zum ersten Mal in meinem Leben!
Trotzdem, in der Schweiz sitzt man genauso gut auf einer Bank, wie 10 Meter davor in Frankreich. Aha, gut dass wir verglichen haben!
Durch Basel ging es recht gut.
Wir trafen hier auf ein Schweizer Ehepaar, mit denen wir uns eine ganze Weile unterhielten. Als radfahrende Fernreisende fallen wir hier doch auf.
Blick zurück und dann gleich wieder den Berg hoch…
Dann vorbei an diversen Industriebetrieben in Richtung Grenzach-Wyhlen. Als wir nach Deutschland kamen war schlagartig Schluß mit Durchblick. Die Eurovelo 6 ist nicht ausgeschildert, wenn etwas ausgeschildert ist, dann der Rheinradweg, aber leider widersprüchlich, lückenhaft und IDIOTISCH! Besser ist keine Ausschilderung als diese. Dazu kommt noch, dass die EV6 in Deutschland, zumindest zwischen Basel und Bad Säckingen aus Schlammwegen, nutzlosen Wohnsiedlungsbesichtigungsfahrten und Umwegen durch irgendwelche Dörfer. Einfach ätzend. Dazu noch mangelhafte Ausschilderung, die auf Schlammwege verweist, die nach ein paar Kilometern in Treppenstufen endet.
Wir sind in Slovakien, Serbien, Ungarn, Bulgarien und Rumänien geradelt. Wir sind also nicht ganz doof im Lesen von Schildern, aber hier in D ist das nicht zu toppen. Besser gar keine Schilder, als welche, die nicht stimmen. Die Deutschen sollten sich mal Nachhilfe in Frankreich oder Serbien geben lassen, die wissen, wie man Radlerschilder richtig und logisch positioniert. Und ein Radreisender hat in der Regel kein MTB, sondern ein Reiserad mit 30kg Gepäck. Da fährt man keine Hohlwege oder Treppen!
Die Fahrradständer gefallen mir einfach!
In Deutschland standard: Karten, um überhaupt mal einen Überblick zu bekommen, was Phase ist, die Schilder jedenfalls waren schlecht platziert, widersprüchlich oder zweideutig!
Natürlich geht es auch wieder bergauf…
..um dann auf irgendwelchen großen Strassen zu landen. Spaßbefreit!
Wir waren müde, es war spät und weit und breit keine Änderung in Sicht. So entschieden wir uns für ein Hotel. Das Zimmer war nett, alles soweit ok.
Tag 24 – 19.06.2016: Von Bad Säckingen zum Rheinfall
Gefahrene Strecke: 74km
Höhenmeter: 530
Gestartet mit Regenschauern, die sich im Laufe des Tages zu einem kräftigen Dauerregen ausweiteten.
Nicht viel zu sagen. wir machten mal Pause, wo wir einen Kaffee tranken. Es war nicht lustig mit dem Wetter…
Wenn man nicht gerade durch irgendwelche Wohnviertel rumgurkte, dann gab es ab und an auch was zu sehen.
Dann kamen wir noch in irgendsoein „Volksradrennen“.
Es liess aber wieder nach, die Radler wurden wieder weniger. Dafür durften wir jetzt an irgendeiner Strasse entlang kurbeln…
Wenn es dann mal keine Strasse oder Wohnsiedlung war, dann ein unbefestigter Weg mit Fußgängerverkehr, von denen wegen dem Regen aber Gott sei Dank wenige.
Irgendwann hatten wir es geschafft: Der Rheinfall! Es hatte sich wenigstens gelohnt. Auf Grund der vielen Niederschläge der letzten Wochen hatte der Rhein genug Wasser, um auch in voller Pracht zu erscheinen! Imposant, Europas größter Wasserfall.
Oben rechts neben dem Rheinfall kann man ein Schloss erkennen. Es ist Schloss Laufen, da gibt es eine Jugendherberge. Da wollte Monika rauf. War haben letztendlich dort auch übernachtet, hoch über den Rheinfällen. Allerdings mussten wir erst über die Eisenbahnbrücke an dem Wasserfall.
Dazu mussten wir erst einmal zur Eisenbahnbrücke hoch. Mittels Aufzug, noch einem Aufzug und viel viel Schieben, kamen wir dorthin.
Also rüber über die Brücke…
…und sofort wieder bergauf bis zum Schloss
Der Blick aus unserem Zimmer war grandios!
Man kann hier unser Bettenlager links erkennen. Es waren auch andere Gäste da, eine recht illustre Truppe: Ein indisches Ehepaar aus New York, das ein Europa-Sightseeing macht, ein junger französischer Soldat auf Urlaub, der auf dem Weg zum Schwarzen Meer ist, Monika und ich. Wir 5 waren die einzigen Gäste und hatten uns das Zimmer geteilt. Am Tag davor waren noch über 50 Leute da. Wir sind also gerade richtig gekommen.
Tag 25 – 20.06.2016: Vom Rheinfall nach Orsingen
Gefahrene Strecke: 67km
Höhenmeter: 575
Um 5 aufgestanden und bis um 7 alles gepackt. Rekord!
Dann genossen wir den Vorteil der Jugenherbergsgäste: Wir konnten von 7 bis 8 die untere Kanzel und das Podest bei aufgehender Sonne besuchen. Kostenlos! Das Publikum darf erst um 8 rein und muss bezahlen. Noachfolgend einige Impressionen…
Es ist schon imposant, 2 m neben dem Wasserfall zu stehen!
Noch einige Daten zum Rheinfall:
Danach ging’s zum Frühstück. Nach dem Frühstück ging’s los, hochgehen, Kram holen, Räder packen.
Kurz nach 9 waren wir unterwegs. Das Wetter war gnädig und wir genossen es soger, mittags einen Kaffee zu trinken.
Danach wieder, wie schon gehabt, durch uninteressante Wohnsiedlungen, Schotterwege, bergauf, bergab und kaum einen Blick auf den Rhein.
Warum müssen die Wege durch solche uninteressanten Siedlungen führen. Für mich als Radler ist es sowas von fad und für die Bewohner dort sicher auch kein Spass, wenn zur Hochsaison jeden Tag 1000 Radler an der Terrasse vorbeikurbeln.
Wir wechselten auch mehrmals zwischen Deutschland und Schweiz. An den Wegen merkten wir das sofort, wenn Teer zu Ende, dann D, wenn Teer anfängt, dann CH! Auf dem nachfolgendem bild kann ich sofort sagen, was in D und was in der CH aufgenommen ist. Man sieht an den Wolen, dass die Aufnahmen nur eine Minute auseinanderliegen. Zwischen diesen zwei Bilder war lediglich kurz die Grenze D/CH. Ich glaube, Deutschland könnte da duchaus mehr tun.
Wir kamen durch enen größeren Ort, was wir sofort für nutzten, um uns ein Eis zu kaufen.
Natürlich ging es auch wieder bergauf. Als wir einen Bahnhof sahen kam bei uns dann ob der ganzen spassbefreiten Routenführung echt der Gedanke auf, in den nächsten Zug zu steigen.
Letztendlich sind wir doch weitergeradelt. Monika hatte morgens noch den Vorschlag gemacht, statt über Radoflszell, Bodensee vom Rheinfall aus, abweichend von der EV06 direkt nach Donaueschingen zu fahren. es wären nur 30km gewesen. Hätten wir das mal gemacht. Stattdessen fahren wir in Vorgärten rum!
Endlich am Bodensee begrüßte uns dieser mit seinem Hochwasser. Die Strasse war gesperrt, aber wir ließen und, auf Bayerisch gesagt, „am Arsch lecken“! Wir waren nicht die Einzigen, die Kinder aus den umliegenden Orten hatten alle ihren Spass.
In Radolfszell wieder Schildersalat (mir nach, ich folge!) und Schilder nach Tuttlingen verweisen auf den Bodenseerundweg, was nicht stimmen kann, denn Tuttlingen liegt an der Donau. So fuhren wir 10 km in die Irre. Letztendlich fanden wir in Orsingen einen Campingplatz, der zwar nicht in der Karte, aber in meinen Garmin war, Archiescampingssei Dank.
Dort bezogen wir eine der Hobbithöhlen. Man sagte uns, sie gehöre einem gewissen Bilbo Beutlin… ?
Tag 26 – 21.06.2016: Von Orsingen nach Tuttlingen
…oder: der Weg zur Donau war steil
Gefahrene Strecke: 28km
Höhenmeter: 535
Morgens noch kaputt vom Vortag. Ein Blick aus dem Loch! Naja…
Also erst um 11 los. Nach Tuttlingen sind es knappe 30 km. Dummerweise ging es aber nur bergauf. Genau gesagt, wenn es mal bergab ging, dann nur, um für den nächsten Berg mehr Höhenmeter zu schaffen.
Nein Monika, ich habe die Berge auch nicht bestellt, die waren schon da!
Irgendwann waren wir auf der Witthoh, dem höchsten Punkt zwischen dem Atlantik und dem schwarzen Meer auf der EV06.
Nach Tuttlingen runter ging es etwas schneller, obwohl es wellenförmig weiterging.
Endlich in Tuttlingen!
In Tuttlingen fanden wir einen Zeltplatz. Der ist kostenlos. Im nahen Bad (TuWass) kann man sich den Schlüssel für die Duschen ausleihen.
Da das Bad ein Thermalbad war, sind wir nach dem Zeltaufbauen zum Schwimmen gegangen. Anschließend machten wir noch unser Abendessen im Park auf irgendwelchen abgefahrenen Skulpturen. Ich habe sie als Sitzgelegenheiten interpretiert…
Unser Zelt haben wir in eine Ecke des sowieso recht kleinen Zeltplatzes gebaut. Unser einziger Nachbar war ein junger Mann, wohnungslos, alle seine Habseligkeiten in einem kleinen Zelt. Da wir sowieso den Duschschlüssel hatten, haben wir ihm es ermöglicht sich mal ausgiebig zu duschen und Körperpflege zu betreiben. Ich bin zwar aus dem Kerl nicht so ganz schlau geworden, aber er war echt in Ordnung.
Tag 27 – 22.06.2016: Von Tuttlingen nach Riedlingen
Gefahrene Strecke: 89km
Höhenmeter: 425
Morgens um 10 los. Den ganzen Tag ging es an der jungen Donau entlang.
Es gab zwar einige Steigungen zu bewältigen, aber nicht endlos. Außerdem war die Landschaft wunderschön.
Ein wenig, wie bei uns das Altmühltal.
es war heiß und wir waren froh, wenn der Weg durch den Wald ging, so dass wir im Schatten fuhren.
Hier ein Blick auf die junge Donau. Ich habe die auch die Donau schon am Unterlauf gesehen, wo sie ein teilweise mehrere Kilometer breiter Strom ist.
Und dann ging es in die schattenlose Ebene. Ab hier geht es eigentlich nur noch in den Donauniederungen weiter. Wenig zu sehen, kaum Schatten, staubige Wege.
Wir fanden schließlich einen kleinen privaten Campingplatz, dessen einzige Gäste wir waren. Die Mücken waren nicht nur bösartig, das waren blutrünstig!
Da es schon 21 Uhr war, als das Zelt stand, ging es früh ins Bett.
Letztendlich machten wir über 90 km. Eigentlich recht wenig dafür, dass es recht flach war.
Tag 28 – 23.06.2016 Von Riedlingen nach Ulm
Gefahrene Strecke: 71km
Höhenmeter: 385
Morgens alles trocken abgebaut und los.
Erst ging es flach dahin. Eher langweilig…
Ein schöner Brunnen, da Rad dreht sich, ein Einladung für Radfahrer. Die dann folgende Eisenbahnbrücke war der Monika unheimlich. Sie hatte Bedenken, wenn ein Zug kommt. Ich habe als Kind an einer Eisenbahnlinie gewohnt, wo jede Stunde zwei Personenzüge und Unmengen von Güterzügen fuhren. Somit für mich kein Problem. Gemeinerweise habe ich ihr aus Scherz gesagt, dies sei eine ICE-Strecke. Kam nicht so gut!
Es kamen dann aber doch ein paar Hügel mehr, wie gedacht, aber es war alles machbar.
Aber der hier war richtig böse. Wir waren ausgelaugt und dann sowas. Wenigstens gab es oben eine Brotzeitecke mit Trinkbrunnen.
Um Mittag gab es dann eine dicke Portion Eis und weiter ging es durch die Donauniederungen.
In Ehingen haben wir Bilanz gezogen:
Ich hatte eine wichtige Terminsache im Büro liegen, die besser noch Freitag raus geht, denn das britische House of Courts ist ’not amused“, wenn man deren Termine nicht einhält.
Des weiteren gab es einen Todesfall in der Verwandtschaft, bei dem eigentlich erwartet wurde, dass Monika auf der am Freitag stattfindenden Beerdigung geht, zumal sie betreffende Person doch sehr mochte.
So entschieden wir, bis nach Ulm zu radeln und dann mit dem Zug zu fahren, da wir es mit dem Rad erst Samstag Abend geschafft hätten. Das fehlende Stück von Ulm bis Ingolstadt ( Neustadt-Ingolstadt sind wir eh schon geradelt) können wir mal an einem verlängertem Wochenende nachholen.
Also erstmal zum Hauptbahnhof in Ulm.
Interessanterweise hat die (Bundesbahn-) Bahnauskunft von Ulm nach Neustadt/Donau was von über 100 Euro erzählt. Wir kamen aber dann drauf, dass bei Agilis das Bayernticket auch für Ulm gilt, auch wenn Ulm nicht in Bayern ist. So konnten wir für 28 Euronen heimfahren
Somit ist unsere Reise abgeschlossen.
Insgesamt gesehen traue ich mich trotzdem zu behaupten, wir haben in mehreren Etappen Europa einmal mit den Fahrrad vom Atlantik bis zum Schwarzen Meer durchquert.
Jetzt stellt sich die Frage nach neuen Zielen…
Zusammenfassung
Gesamte, zurückgelegte Strecke: 1700km
Gesamte Höhenmeter (Anstieg): 8482m
Gesamte Höhenmeter (Abstieg): 8061m
Durchschnittsgeschwindigkeit: 14,5kmh
Summierte Fahrzeit: 117,5h