Besser gesagt: MG4 Electric 64 kWh Luxury
Nachdem ich für 2 bis 3 Jahre nochmal ein Auto brauche (zusätzlich zu den vorhandenen), habe ich beschlossen, einen Stromer zu leasen.
Meine Wahl fiel auf den MG, weil er mir gefällt, der Denkansatz von MG von Grund auf ein E-Auto ist, und nicht wie bei den deutschen Herstellern, die für Verbrenner und Stromer die gleiche Konstruktion verwenden, also Kompromisse in der Akkuanordnung machen.

Nun jedenfalls ist er jetzt da. Mir gefällt er, auch wenn das Design ein wenig progressiv ist.

Überraschend ist der Abzug. Wenn man richtig aufs Gas tritt, geht er los, wie am Gummiband gezogen. Er knüppelt nicht los, wie mein früherer Mercedes CLK 230 Kompressor (nicht mit mit echten 2,3 Liter Hubraum), sondern viel sanfter, aber sehr bestimmt.

Weil mich natürlich das auch mal im Vergleich interessiert hat, habe ich mal meine zwei früheren Mercedes Coupes und andere aktuelle Elektroautos gegenüber gestellt.
Fahrzeug | Dauer-leistung | Max. Leistung | Dreh-moment | 0-100 kmh | Motor / Antrieb | Leer-gewicht |
---|---|---|---|---|---|---|
MG4 electric Luxury | 68 KW (93 PS) | 150 KW (204 PS) | 250 Nm | 7,9s | Heck / Heck | 1750 kg |
Mercedes CLK 230 K | 142 KW (193 PS) | 142 KW (193 PS) | 280 Nm | 8,4s | Front / Heck | ca. 1600 kg |
Mercedes CLA 220 CDI | 125 KW (170 PS) | 125 KW (170 PS) | 350 Nm | 8,2s | Front / Front | 1615 kg |
VW ID.3 pro | 70 KW (95 PS) | 107 KW (145 PS) | 275 Nm | 9,6s | Heck / Heck | 1805 kg |
Opel Astra electric | k.A. | 115 KW (156 PS) | 270 Nm | 9,2s | Front / Front | 1736 kg |
FIAT 600 Elektro | k.A. | 115 KW (156 PS) | 260 Nm | 9,0s | Front / Front | 1520 kg |
Für die, die sich unter den zwei Mercedes nichts vorstellen können…


Ich habe ihn mal auf der Autobahn ausprobiert. Nachdem ich den Tacho mit GPS abgeglichen habe, weiß ich, der ist recht genau. Durch die Bank zeigt er zwischen 1 und 2 kmh zuviel an.
Auf der Autobahn habe ich laut Tacho 175kmh auf der Geraden erreicht. Das sind mehr als 170 echte kmh. Dafür, dass er „nur“ 160 laufen soll, rennt er ganz schön.
Zugegeben, ich habe mir das Auto nicht für Fernreisen, Autobahnfahrten oder 24 Stunden-Rennen gekauft, sondern weil ich ein Auto haben wollte, mit dem ich in dem Gebiet zwischen Nürnberg, München, Regensburg, Augsburg, Landshut und Ingolstadt fahren kann und auch immer wieder heimkomme, ohne unterwegs laden zu müssen.
Das kann das Auto. Dass er mir nebenbei auch noch gefällt, ist ja keine Sünde.
Und er hat Heckantrieb! 🙂
Erstes Monatsfazit (Dez.2024)
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25.11.24
Auslieferung
Akku 64% (41KWh)
27.12.24
Kilometerstand 1888 km
Akku 80% (51KWh)
Stromverbrauch eigene Wallbox 394 KWh
Stromverbrauch DC-Lader 84 KWh
Summe Stromverbrauch: 488 KWh
Das macht Verbrauch pro 100km inkl. Ladeverluste:
488/1888*100=
25,847 KWh/100km
Das kostete:
Strompreis Wallbox 33,3¢
0,333€ * 394 KWh = 131,2€
Preis DC-Lader 58,34€
Summe Kosten:
131,2€ + 58,3€ =
189,5€
Kosten pro 100km:
189,5€ / 1888km * 100 =
10,03€
Betrachtung Alternative Diesel:
Derzeitiger Dieselpreis 1,59€
10,03€ / 1,59 €/L = 6,3L
Ein Diesel mit dem Verbrauch von 6,3 Litern kostet also nicht mehr! Mein Mercedes CLA mit gleichen Fahrleistungen brauchte nicht mehr.
Nun werden einige sagen, ich habe beim DC-Lader zu teuer geladen. Also rechnen wir einfach mal den Tesla-Fremdfahrzeugpreis, der mit 47¢ am Tesla-DC-Ladern recht günstig ist und für Leute ohne eigene Wallbox wohl üblich ist. Also rechnen wir einmal anstatt Wallbox + DC-Lader nur einen günstigen DC-Lader bspw. von Tesla oder Lidl-Kundenpreis.
488KWh * 0,47€ = 229,36€
Betrachten wir dies nun mit der Alternative Diesel, sieht es so aus:
229€ / 1888km * 100 =12,129€/100km
Macht dann einen Verbrauch von
12,12€/100km / 1,59€/L = 7,623L/100km
Kurzum, damit fahre ich einen Mercedes Vito mit 8 Personen.
Nicht das ich gegen meinen MG4 wettern will. Nur habe ich eben nicht die grüne Brille auf und stelle fest, bei den höheren Anschaffungskosten, anteilig auf die Lebenszeit umgelegt, machen 2000€ pro Jahr. Dafür kann man locker alle 2 Jahre eine Insprektion bezahlen, die so beim Stromer nicht anfällt.
Und ja, der MG4 electric macht wirklich Spaß beim fahren, aber eine Idealisierung von E-Autos ist (derzeit) wahrlich nicht angebracht.
Bedenkt man, wenn man weitere Fahrten vor hat, dass man doch nicht geringe Umwege in Kauf nehmen muss, um DC-Ladesäulen mit 150KW zu finden und dass dort dann die KWh-Preise mit bis zu 1€ unverschämt sind, dann könnte man gleichzeitig mit zwei Dieseln fahren…
Die E-Auto-Fanboys werden mich jetzt lünchen wollen, denn wenn jemand sowas sagt, wie ich gerade, dann heisst es entweder, er sei zu doof zum Fahren, habe die falsche Stromkarte oder generell keine Ahnung.
Wenn ein E-Auto den Verbrenner ersetzen soll, dann muss er im Winter auch warm machen, meinen Hintern ggf. wärmen (Sitzheizung), die Scheiben frei halten (Scheibenheizung) etc. etc.
Die erste DC-Ladung (Nov.2024)
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Nun, da ich zu Hause zwar eine 11KW Wallbox habe, wegen Bauarbeiten aber momentan nicht drankomme, habe ich heute eine Schnelladung durchgeführt. Bei 5° hatte ich nach knapp 32 Minuten am 150er DC-Lader von 26% auf 88% geladen. Kurz rund 40KWh.
Hab das auch das erste Mal gemacht. War aber nicht schwer: Kabel rein, Karte an die Säule halten und loslegen. Wenn man beenden will, muss man seine Karte nochmal hinhalten und kann dann beenden. Nur der Stecker ging am Auto nicht mehr raus, zumindest solange, bis ich bemerkt habe, dass solange das Auto verschlossen ist, der Stecker verriegelt ist.
Beim nächsten mal dann…
