Red' nicht, tu es!

Electron Tube Machine

Erbaut 2003, Bauzeit ca. 150 Stunden

Idee 
Also irgendwie sollte es ein HTPC werden. Nach einigem überlegen hat er dann folgende Ausstattung bekommen: 
Videotauglicher PC, ein Röhrenverstärker (4 x EL 34), ein TFT Display und natürlich ’ne Fernbedienung. 

 

Teileliste 

VIA- EPIA M9000 
Das Board hat alles, was man braucht. Außerdem ist der Strombedarf recht gering. Das ermöglicht ein passives NT. Der Proz auf dem Board verlor seinen Lüfter und bekam von mir ne selbstgebaute Heatpipe. 

Heatpipe 
Eine GraKa-Heatpipe wurde von mir für den Einsatz als CPU-Cooler re-designed. Dies stellt bei dem Wärmeaufkommen der VIA-CPU kein Problem dar. 

Laufwerke 
Einfach ne MAXTOR-IDE-Festplatte, leise und bewährt. Außerdem wird sie nicht sonderlich warm und braucht keine aktive Kühlung. Weiterhin ein DVD/CDRW-Combo, Standardware, weil ausreichend. 

Röhrenverstärker 
Es kam ein selbstgebauter Röhrenverstärker mit 4 EL34 Röhren in einer Gegentakt-Endstufe zum Einsatz. Die Sinusleistung beträgt rund 2 x 50 Watt (ein moderner ‚cheapo‘ 100Watt PMPO Verstärker hat max 15 SINUSLEISTUNG!) 

 

 

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TFT-Modul

Es ist ein 5,6″ TFT-Modul eingebaut, darüber kann der PC-Bildschirm ausgegeben werden. 

 

Netzteil und Strombedarf 

Das Netzteil ist komplett passiv gekühlt und ein teilweiser Eigenbau. Die Maximalleistung beträgt 250 Watt (kurzzeitig), aber als Dauerabnahme hab ich viel weniger (ungünstigster Fall) berechnet! 

 

Der Röhrenverstärker 

Der Röhrenamp ist eine Klasse für sich. Viele sagten mir vorher, der PC störe den Röhrenamp (Mikrofonie-Neigung von Elektronenröhren), andere behaupteten, der Röhrenamp stört den PC, so daß er ständig abstürzen wird! 
Nix is, aber auch gar nix! 
Da stört nichts, da knackt nichts, da brummt nichts. Nichtmal ne Brummschleife, weil mit zentralen Massepunkt für das ganze Gerät gearbeitet wurde! 
Der Sound ist röhrenmäßig spacig, da wabbelt nichts, auch leise Stellen kommen mit richtigen Volumen rüber. 
Das erste Lied, das nach der Fertigstellung gehört wurde, war Sinead O’Conner mit „house of rising sun“. Wer das Lied kennt, weiß, daß es ganz leise anfängt und bis zum Schluß eine Dynamic hat von mehreren hundert 100%. 
Ich hatte Tränen in den Augen, konnte es nicht fassen, alles lief, der Sound ist ein Klasse für sich! 

Heutige Verwendung 

Die ETM wurde dann mit einem 1,3GHz EPIA-Board versehen und in mein Rack eingebaut. Nur unten im Gehäuse kam ein langsamlaufender 120 Lüfter rein, weil die ETM sonst im Rack Kühlprobleme hätte. 
Sie wurde dort als Arbeits-PC (Buchhaltung) und Musikmaschine genutzt. 

Mittlerweile bin ich auf Apple umgestiegen und brauche das Rack nicht mehr. Letztendlich habe ich die ETM 2014 zerlegt. Der Röhrenverstärker wird nun als ganz normaler Röhrenverstärker in einem anderen Gehäuse betrieben, der Rest wurde für andere Zwecke recycled!