Morgens früh raus, schwach angefangen und dann stark nachgelassen! Im Ernst, ein richtiges Frühstück gemacht und dann noch die imperiale Standardprozedur durchgeführt. Star Wars Fans wissen was gemeint ist.
Dann noch in Schweden getankt, denn der Sprit in Schweden ist 30Ct. billiger, als in Finnland. Gluck…gluck gluck und schon waren knapp 100 Liter im Tank verschwunden. Danach ging’s zur Grenze und schwupps… waren wir in Suomi (Finnland).
Es dauerte nicht lange, dann hatten wir Rovaniemi, das Weihnachtsmanndorf am Polarkreis erreicht.
Oben der Polarkreis und unten ein Mann, der mit seinem Hund den Polarkreis überquert. Bei 17 Grad und Wind bis 4.
Hier soll also der Weihnachtsmann leben. Schön, wenn es in deutschen Supermärkten ab August Lebkuchen gibt, kann ich auch im September einen Weihnachtsmann posten!
Und weil wir natürlich den ganzen Nepp auch mitmachten, wollten wir ein paar Ansichtskarten nach Hause schicken. Das geht am besten, wenn man Essen geht.
Bei mir gab es dann Rentierfleisch. Ich glaube, das Tier hieß Rudolph. Na egal, es hat geschmeckt. Zu den Rentieren komme ich noch später…
Da hier Besucher aus ganz Europa kommen, gibt es natürlich noch einen recht weltmännisch wirkenden Baum mit den Entfernungen zu bestimmten Städten.
Berlin ist auch drauf.
Aber es fehlte leider das wichtigste: Hienheim war nicht drauf. Das hat Monika natürlich sofort korrigiert!
Danach gings auf Landstrassen durch Finnland. Dabei entdeckten wir vorausschauende Verkehrsplanung.
Wenn nun die 2-spurige Landstrasse zur 6-spurigen Landstrasse ausgebaut werden soll, braucht man nur einen Maler und der Job ist getan.
Nochmal zu den Rentieren: Wir haben doch einige Rentiere gesehen, nicht wenige vor unserer Kühlerhaube. Kurzum: Rentiere haben keine innere Uhr und tauchen zu jeder Tag- und Nachtzeit auf. Sie gehen (!!), nicht rennen, von einer Strassenseite auf die Andere, lassen sich dabei viel Zeit und tun dies gern hinter Kurven oder Strassenkuppen.
Wenn entgegenkommende Autofahrer aufblinken, dann bedeutet das: Es stehen Rentiere auf der Strasse. Dummerweise sind die Rentiere, wenn sie nicht gerade weiss sind, so gut getarnt, dass man sie erst im letzten Moment sieht.
Bei Inari hielten wir kurz, um Bazi zu entwässern.
Dabei entdeckte ich ein Schild und stellte fest, dass ich Russland noch nie so nahe war, wie jetzt.
Luftlinie vielleicht 20km. Egal, wir weiter, noch eine Tankstelle gesucht, denn der Diesel ist in Finnland bis zu 50Ct. billiger, wie in Norwegen.
Die Grenze nach Norwegen war Boris-Becker-mäßig: Bin ich schon drin? Oh, ich bin schon drin!
In Norwegen fuhren wir dem Sonnenuntergang entgegen (in nord-westlicher Richtung)
Das Farbenspiel war wirklich grandios.
Und es wurde immer besser…
Menschenleere Landschaften, Strassen bis zum Horizont und einen Sonnenuntergang,‘der über eine Stunde dauert!
Letztendlich schafften wir es nicht bis zum Nordkap (dann eben Morgen), dafür fanden wir einen Platz zum Übernachten an einem der vielen Seen.
So, nach einer Brotzeit geht es ins Bett, denn wir wollen früh los, nur mit einem Müsli-Frühstück, um die letzten gut 200km tum Nordkap zu bewältigen.
Ich bin mit der erreichten Strecke heute nicht zufrieden, aber wenn man bedenkt, rund 650km auf Landstrassen mit 80 bis 100 schlauchen auch, wenn man ständig den Strassenrand nach eventuellen Rentieren absucht.