Red' nicht, tu es!

Zur höchsten Fußgängerbrücke Europas

Abends hatten wir noch die Wäsche aus unserem Wäschefass genommen. Die Fahrbewegungen und Einwirkzeit haben die Wäsche wirklich sauber gemacht. Allerdings mussten wir sie nun noch trocken bekommen. Draußen war es kalt, aber windig.

So haben wir zwei Stühle aufgestellt, die Wäsche drübergehängt und über Nacht den Wind arbeiten lassen. Und siehe da, es funktionierte, die Wäsche hatte fast Schrankfeuchte.

Im Hintergund auf dem Bild mit der Wäsche sieht man alte verbogene Stahlträger. Die sind von der alten Brücke: Die hat das Hochwasser mitgenommen. Also bauen sie jetzt eine neue Brücke, aber nur noch als Fußgängerbrücke, weil kein Fahrzeug mehr zur alten Kupfermine rüber muss.

Wir folgten dann der Schotterstrasse weiter nach oben. Auch über diese Brücke über eine Schlucht muss man fahren. Sieht schlimmer aus, als es ist.

Nur wenn man so hoch sitzt, wie wir in unserem Duc, dann genießt man die Aussicht ohne Geländer in der Optik.

Immer weiter geht es nach oben… Serpentine um Serpentine…

Und unser Bazi war nur noch ganz Nase angesichts der tausend neuen Gerüche, die da so vorbei wehten.

Wie man sieht, teilweise erster Gang mit 1200 Umdrehungen. Schön, wenn man einen Motor hat, der sein volles Drehmoment schon bei 1500 U/min anliegen hat.

Angekommen: Wir fanden einen Parkplatz. Wer nun glaubt, so weit draußen kassiert keiner, der täuscht sich. Das ganze Gebiet ist als Parkzone deklariert und hat einen Code. Mit einer App kann man das dann abrechnen.

Nochmal ein Warnschild, dass, egal was passiert, niemand anderer die Verantwortung trägt, wie der Betreffende selbst. Das gehört in Deutschland wieder eingeführt!

In Norwegen ist es so, dass Trottel, die im Grün rumsteigen und runterfallen eben sich selbst beseitigt haben und somit den Genpool der Unbelehrbaren verringert haben. Leider führt das nicht dazu, dass die Dummen aussterben, es kommen einfach immer wieder zu viele Neue dazu.

Aber ja, im Ernst, es gibt in Norwegen Stellen, an denen immer wieder mal ein(e) Depp(in) runterfällt. Der letzte mir bekannte Fall brachte einer Frau, die meinte, sich an eine Kante zu stellen/setzen, wo es ein paar Hundert Meter senkrecht runtergeht, einen Freiflug mit ausreichender Dauer, um das Leben noch einmal Revue passieren zu lassen.

Das ist natürlich dann wie ein Elfmeter im Hühnerstall, legt sich aber bald wieder und die Menschen lernen nicht daraus, bzw. halten sich selbst für schlauer wie die bedauernswerte Frau.

So sieht dieser Weg zur Gorsa-Brücke ja recht harmlos aus. Allerdings ist da wo die Pfeile sind, eine Schlucht mit Steilwand. Wer also meint, da rumlaufen zu müssen, kann recht schnell einen 150m senkrechten Freiflug bekommen.

Deswegen, wenn man auch mal nach oben schauen will, ist es besser, auf dem Weg zu bleiben.

Ja wo laufen sie denn? Auch Schutzhütten gibt es hier. Haben doch schon wir auf unserer 4km langen Wanderung festgestellt, wie launisch das Wetter sein kann. Wenn man bedenkt, dass dort Leute mehrere Tage in den Bergen ohne Handynetz unterwegs sind, macht das Sinn.

Fast da! Ausgeschildert ist jedenfalls gut.

Vermutlich vom Kraftwerk (oder der Kupfermine?) alte Rohre. Und nein, die Schaufel ist nicht alt, die hat einen Plastikgriff, aber der Gag ist gut.

Die Stelle ist interessant, geht es doch einen Meter hinter mir 20 Meter senkrecht runter. In Deutschland wäre da ein Geländer oder gesperrt, hier ist es nicht auf dem Weg und wer da hin geht, tut dies auf eigenen Gefahr. Es gibt übrigens auch Stellen, das geht es 150 Meter runter.

Da haben sie allerdings, wie hier, einen Zaun hingemacht, anscheinend war die Zahl der Unbelehrbaren doch zu groß und der Weg zu nah an der Kante. Und man sieht die Brücke. Die sieht eigentlich harmlos, wenn nicht banal aus.

Aber nicht jeder kann da rüber gehen. Monika ist schon auf der anderen Seite.

In der Mitte ist ein Podest, weil sie dort regelmäßig Bungee-Jumping machen. Ich bin gerade dort am Fotografieren, würde mich aber nie an so einem Gummistraps runterstürzen.

Auf der einen Seite sieht man den Wasserfall, der 150 Meter runtergeht…

…bis zum Grund der Schlucht, wo man kaum sieht, ob er unten ankommt, oder nur noch Wassernebel.

Auf der anderen Seite sieht man die Schlucht besser. Die Brücke ist 152 hoch über der Schlucht und die höchste Fußgängerbrücke Europas. Die Schlucht ist die tiefste Schlucht Europas.

Hier das Typenschild diese Bauwerks.

Gut, nun wieder zurück. Es fansziniert immer wieder, welche seltsamen Formen die Natur hervorbringt, so wie diese Hainbuche.

Wieder im Auto beratschlagten wir, ob wir der Schotterpiste weiter folgen sollten. Sie führt (angeblich) zum höchsten Berg Finnlands, was erklären würde, warum dort so viel Finnen unerwegs waren. Mir war nicht bewusst, dass die finnische Grenze so nah ist. Allerdings ist dann oben Ende mit der Strasse, dann muss man umdrehen und wieder zurückfahren. So entschieden wir uns, gleich wieder runter zu fahren, denn wir wollten nicht zu spät in Tromsø ankommen.

Und unser Bazi machte den Geistdörfer: „Wuff, wau, wau, knurr, wuff, jaul“ was übersetzt soviel heisst wie: „nächste rechts, zwei, 30, dann links, eins, 20!“

Brücken gibt es viele, auch weniger aufsehenerregende…

…und Sachen stehen da manchmal rum.

Auch die Gebäude, immer wieder schön.

Irgendwann waren wir wieder auf der Strasse und umrundeten Fjord um Fjord.

Einmal zeigte sich dramatischer Himmel…

…dann regnete es…

…um bald wieder dem Sonnenschein Platz zu machen.

Tromsø: Wir fuhren gleich richtung Campingplatz, weil wir nach vielen Tagen mal wieder eine Dusche nutzen wollten. Wir haben zwar auch eine an Board, aber es ist und bleibt eine Notlösung.

Wir kamen auch an der Eismeerkathedrale vorbei, die wir morgen gerne besichtigen würden.

Zum Abschluss gab es noch Kartoffelgratin und Schweinefilet aus dem Omnia.

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