Red' nicht, tu es!

Tag 8 – Rovaniemi-Haparanta-Kuivaniemi

Die Nacht über hatte es teilweise kräftig geregnet und auch morgens regnete es immer wieder. Bazi gefiel das weniger.

Bazi ist ein Dackel und die haben einen eng definierten Temperaturbereich, in dem sie richtig funktionieren:

  • <18°C: zu kalt
  • 18°-22°C: optimale Betriebstemperatur
  • >22°: zu heiß

Aber es war um die 15°, auf gut Dackel gesagt: zu unangenehm!

Wir verließen den Platz recht spät, aber wir hatten es nicht eilig.

Es ging noch einmal zum Weihnachtsmanndorf, um die Karten abzuwerfen, Monika wollte das schnell erledigen. Dauerte aber dann doch erheblich länger, weil sie noch Geschäfte entdeckt hatte, die sie nicht kannte.

Eine gefühlte Stunde später ging es dann los Richtung Haparanta in Schweden, gleich hinter der Grenze. Am Anfang hatten wir Regen, der allerdings weniger wurde. Die Temperatur stieg sogar teilweise bis 20°C.

Und schon waren wir an der schwedischen Grenze. gleich hinter der Grenze befindet sich…

…ein IKEA! Da wollten wir hin. Haparanta ist übrigens die einzige schwedische Stadt, in der man mit Kronen und mit Euro bezahlen kann, weil dort viele Finnen zum Einkaufen hinfahren.

Auf dem IKEA-Parkplatz sahen wir wieder einen Wagen mit typischer schwedischer/norwegischer Polar-Ausstattung: Drei überdimensionierte Fernscheinwerfer als Rentier“radar“ in der Polarnacht.

Im IKEA, der übrigens der nördlichste IKEA-Markt weltweit ist, ist eigentlich (fast) alles, wie in unserem deutschen IKEA. Wir haben dort Mittag gegessen und ein paar Kekse mitgenommen.

Aber eigentlich sind wir nach Schweden rüber, um an günstige Fudges zu kommen. Die gibt es angeblich in Schweden beim Lidl. Leider gibt es aber in Haparanta und Umgebung keinen Lidl. Nut in Finnland. Also haben wir unser Glück im Candy World versucht.

Da gibt es alles, aber eben auch keine Fudges, wie wir sie suchen. Und die auch nur offen zum Goldpreis. Wie übrigens alles darin teurer war, wie wir es schon woanders gesehen haben.

Menschen, die den süßen Versuchungen gerne erlegen sind, sollten solche Läden erst gar nicht besuchen. Und nein, ich habe dort nichts gekauft.

Stattdessen sind wir in einen COOP und fanden dort wenigstens Surströmming. Nein nicht für uns, ich habe ihn zweimal gegessen, mir schmeckt er auch, aber zu Hause kennen wir einen Koch, der beim letzten Surströmming-Essen dabei war und dies nun mal selbst mit Bedacht konsumieren möchte. Surströmming ist man ja nicht einfach „Dose auf – rin in den Mund – und kotzen“, sodnern da gehören Salzkartoffeln, Salate etc. dazu. Und diese Gesamtkombination erst macht den Geschmack. Das, was man darüber oft in YT sieht, ist reine Dummeheit, die auch noch filmisch dokumentiert wurde.

Ist wie mit Tequila: Ja… man kann ihn aus der Flasche trinken, aber der rechte Genuß kommt aber erst mit Salz und Zitrone.

Da uns die zwei Campingplätze im Umfeld von Haparanta nicht gefielen, bzw. geschlossen waren, hatten wir uns entschlossen, weiter Richtung Oulu zu fahren. Nach 30 oder 40km entdeckten wir einen kleinen Campingplatz, den wir dann anfuhren. Einen Platz hatte Monika schnell ausgesucht und Bazi musste das genau sehen.

Der Blick aus der Seitentür auf die Ostsee ist wunderschön. Allerdings ist nichts mehr mit Baden, denn es hatte mittlerweile wieder nur noch 15°.

Ein schöner Sonnenuntergang wurde uns geboten, obwohl der sehr trügerisch war. Unser Navi ruft auch sämtliche Wetterdaten ab und ich bekam heute den ganzen Nachmittag Windwarnungen und an der Küste „Küstenereignisse“ als Warnung angezeigt.

Kaum war es dunkel, kam auch der Wind. Da wir, Dank Monikas weisem Ratschluß quer zur Küste stehen, kriegen wir den Wind voll auf die Breitseite. Wenn der Wind mehr wird, kann es eine unruhige Nacht werden. Hatten wir letztes Jahr auch ein paar mal.

Auf der Windkarte sieht man unseren Standort und je mehr grüne Linien zu sehen sind, um so heftiger ist der Wind. In unserem Fall bläst der Wind von Süden nach Norden die Ostsee hoch mit Windstärke 5. Ist nicht so wahnsinnig viel, wird „frische Brise“ genannt.

Nachdem wir letztes Jahr ein Fährfahrt bei Sturm mit Orkanartigen Böen überstanden haben, wird das schon nicht so schlimm werden. Angesagt ist Windstärke 5 mit Böen um 6. Nicht so schlimm, es rüttelt aber merklich am Wagen, weil wir eben quer zum Wind stehen.

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