Da unsere Platznachbarn um 5:30 anfingen ihren Wohnwagen abzubauen und als erste Maßnahme den Motor ihres Autos starteten und ihn dann eine 3/4 Stunde im Stand laufen ließen, bis sie sich endlich vom Acker machten, war monika wach. Für sie an Schlafen nicht mehr zu denken. Ich habe da kein Problem, ich drehe mich um und schlafe weiter. Monika nicht. Sie ist also aufgestanden und den Sonnenaufgang bewundert. Im Jachthafen liegt noch alles ruhig da.

Aber in den großen Werften hat um 6 die Schicht begonnen und die hauen schon ganz schön aufs Blech.

Usprünglich hatte ich für heute Köslin anvisiert, aber Monika wollte gerne Hela sehen. Also kurzentschlossen haben wir Hela anvisiert. Wir haben den Platz ohne Frühstück verlassen und wollten unterwegs irgendwo etwas kaufen. Bis wir uns umsahen, waren wir schon auf den Autobahn.

Irgendwann sind wir an einem Netto vorbeigekommen und haben unseren Kühlschrank aufgestockt. Aber trotzdem wollten wir was essen. Mäckes wollten wir nicht, diese U-Bahn-Brötchen auch nicht (bäh), also wählten wir Kentucky schreit F… öh… Kentucky Fried Chicken. Nunja, zu Einen ist uns deren Portfolio nicht so geläufig, zum Anderen ging es aber mit diesen modernen Bestellautomaten sogar auch in Deutsch. Problem war eher das unkoordinierte Handeln der Mitarbeiter:
Gut, dass etwas nicht fertig ist und extra zubereitet werden muss, kann passieren. Dass das eine Viertel Stunde dauert, ist schon gewagt, aber den Kaffee und einen Shake schon abzufüllen und 15 Minuten stehen zu lassen bis das Essen fertig ist, halte ich für suboptimal. Und nein, ich habe keinen Stunk angefangen, bringt mir nichts. Dass dann ganz nebenbei etwas von der Bestellung gefehlt hat, war nur noch das Sahnehäubchen.
Fazit: Es gibt eine weitere Systemgastromomie, die wir nicht mehr besuchen werden.
Gut, weiter ging es Richtung Hela. Die Gegend wurde immer touristischer, immer mehr Attraktionen oder was dafür gehalten wird.

Dann wieder Windparks. Gibt es also auch in Polen die Idee, dass man mit dem vielen Wind, den man an der Ostsee hat, durchaus etwas sinnvolles anfangen kann.

Dann wieder irgendein Touristending. So irgendwie mit Technik-Freakshow und Monstertruckfahrten. Egal, solange es Kunden gibt, ist erstmal alles berechtigt.

In Hela mussten wir durch eine Budenstrasse (also links und recht Nepp- und Souvenierbuden) fahren, um zum Campingplatz zu kommen. Aber wir schafften es. Der Platz ist so lala, mit Meersicht ist da wenig, etwas mehr Sicht wäre schön gewesen. Aber die Sanitäreinrichtungen sind sauber, neu und ansprechend.
So machten wir uns also zu Fuß auf zum Strand. Die 800 Meter sollten doch zu schaffen sein. Was ich (oder wir) nicht wusste(n) war, dass in Hela viel militärische Gedöns von den Russen rumsteht. (kein „made in Germany“-Kram). Der Weg zum Strand war links und rechts gepflastert mit diversen militärischen Kram, seien es Einmann-Schießkuppeln, oder aber auch…

größere feste Geschütze, die heute besichtigt werden können.
Naja, Monika interessiert nicht dafür und ich, als ehemaliger I. Flugabwehrkanonenmechaniker und Feuerwerker muss das nicht sehen. Ich weiß, wie sowas aussieht und ein russischer Waffenverschluß hat die gleiche Funktion, wie ein deutscher. Also, das kann ich mir schenken und habe geflissentlich auf einen Blick darein verzichtet.

Am Strand dann, der Ort Hela ist am Ende der 35km langen Halbinsel Hela, kann man die Ostsee bewundern. Man kann sich vorstellen, dass es in der Hauptsaison dort richtig zugeht.

Ein Blick nach links zeigt den kilometerlangen Strand, der im Sommer den Erholungssuchenden genug Platz bietet. Der Blick zur anderen Seite zeigt das gleich Bild.

Mit dem Militär haben sie es hier. Dieses Lokal hat Waffen, Kanonen etc. rumstehen. Ich denke, es wäre ein guter Beginn, einen Schrottplatz zu eröffnen. Ich gehe natürlich davon aus, dass die Waffen alle demilitarisiert sind.

Auf dem Rückweg haben wir noch geräucherten Lachs für uns und geräucherten Aal als Mitbringsel gekauft. Den Aal haben wir einschweißen lassen, zum Einen, um im Wagen kein „Eau de Fisch“ zu haben, zum Anderen, weil es der Haltbarkeit dient.

Abends ein Blick über den Platz. Und nein, bis zum Meer bin ich nicht mehr gegangen. Muss auch so reichen.

Wir waren beide um 19:00 schon hundemüde und Monika ist dann auch früh ins Bett, während ich noch einige Dinge erledigen muss.