Es war ein Regentag. Also beschlossen wir, eine Kilometertag zu machen. Zwar ohne Eile, aber eben keine großen Aufenthalte, weil es spaßbefreit ist, bei strömendem Regen in irgendeiner Stadt rumzulaufen.
Der Blick aus dem Fenster sah so aus…

Das wurde Bazi schnell langweilig und er legte sich hin und schlief. Er verschläft die meiste Fahrzeit. Solange er bei uns sein darf, ist alles gut.

In Finnland dreht sich nicht alles, aber vieles um Forstwirtschaft. Wir sind zwar noch nicht dahinter gekommen, warum sie nach einem Kahlschlag die Brachen einfach liegen lassen, aber sie werden es schon wissen. So sieht man eben überall Holztransporte und Warnschilder über Waldarbeiten.

Mittags entschlossen wir uns, den Hesburger zu probieren. Also haben wir eben einen angefahren, um genau herauszufinden, was es dort zu Essen gibt.

Drinnen ist ein kleiner Supermarkt mit den wichtigsten Dingen, die man eben so braucht. Pile-Palle, Lebensmittel und Andenken.

Die Speisen auf den Schildern sehen zwar alle toll aus, erhältich waren alle Arten von Burgern und Pommes. Darüber hinaus wieder ein Trucker- und Arbeitermenu, also Tagesgericht.

Wir entschiden uns für das Tagesgericht. Essen und Trinken soviel man will für 13,70. Monika nahm den Hackbraten mit Salat und eine Art Fleischpfanne, ich entschied mit für vegetarische „Köttbullar“ mit Kartoffeln.

Als wir Turku ereichten, beschlossen wir, dort nicht zu übernachten, sondern weiter zu fahren und dafür in Helsinki mehr Zeit zu haben. Trotzdem einige Eindrücke von Turku von der Durchfahrt…

Im Grunde genommen wenig Verkehr und alle bleiben schön ruhig, also schön stressfrei. Stress gibt es erst, wenn man mit einem 6,4 Meter langem Fahrzeug parken will.

Nun, die obligatorische Kirche. Haben wir also auch gesehen…

Und wieder verschiedenste Bauweisen und Stile miteinander gemischt.

Es gibt sicherlich das eine oder andere Kleinod, das einen Besuch Wert gewesen wäre.

Am Wasser waren dann diverse Gastronomiebetriebe mit Flaniermeile.

Aber wir waren dann schon fast durch.

Ein wenig Selbstironie zeigen die Finnen auch, ist doch folgendes Wandgemälde auf der Giebelseite des Polizeipräsidiums.

Und dann, schon etwas außerhalb von Turko sahen wir einen Second-Hand-Laden. Den wollten wir dann doch mal von innen sehen. Als wir hinein gingen, schlugen uns 1000qm Krempoli unsortiert in endlos langen Regalreihen entgegen. Und damit es den Herren der Schöpfung nicht langweilig wird, solange die Damen auf Schatzsuche sind, gibt’s dort auch Kaffee und selbstgemachten Kuchen.
Die wissen schon, was es braucht, damit „Frau“ un Ruhe stöbern kann. Aber auch ich habe Dinge gefunden, die ich so nicht erwartet hätte. Plötzlich halte ich ein Heft in der Hand (Titel auf Deutsch: Der Sportler), das in Deutschland im Giftschrank verschwunden wäre. Der Umgang der Finnen mit dieser Zeit ist eben ein anderer, wie in Deutschland. Aber wer das wissen will, muss sich da mal selber schlau machen.

Und nein, ich habe das Heft nicht mitgenommen. Was soll ich damit? Dafür habe ich etwas anderes gefunden, was mir bis ins Auto gefolgt ist. Aber das ist eine andere Geschichte.
Nachdem uns am Anfang ja ein Elch eine Vollbremsung abgerungen hatte und etliche Rentiere während der Reise unser Weiterkommen erfolgreich bremsten, schafften es heute zwei Weißwedelhirsche, uns zu einer doch recht scharfen Bremsung zu nötigen.
Weißwedelhirsche kommen aus Amerika und wurden 1934 in Finnland angesiedelt. Mittlerweile breiten sich die Bestände sogar in die anderen skandinavischen Länder aus.
Wir fuhren weiter und nicht mehr auf großen Strassen, sondern auf der alten Strasse, die vermutlich durch die neue Autobahn kaum noch Verkehr aufweist.

So wenig Verkehr, dass neben der Strasse Weißwedelhirsche und Schwäne ihr Abendessen suchten.

Auch dieses Haus hat mal bessere Zeiten gesehen. Seit der Hauptverkehr woanders hergeht, ist auch dieses Rasthaus in eine Dornröschenschlaf verfallen und ob je ein Prinz kommt, sei dahingestellt.

Leere Strassen machen einfach mehr Spaß, man hat Zeit, auch mal langsam zu fahren, um etwas genauer zu sehen, ohne gleich anderen Verkehrsteilnehmern auf den Sack zu gehen.

Welche Möbel die wohl haben?

An einem Rasthof haben wir einen ruhigen Stellplatz gefunden und uns entschlossen, dass für heute genug ist.